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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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warum hat er ihn nicht erschlagen?«
    »Dafür bedarf es schon einer Menge Kraft. Und vor allem dem richtigen Tatwerkzeug. Vielleicht war kein entsprechend großer Stein da.« Das überzeugte Peer Nielsen wenig. Der Mord schien geplant gewesen zu sein. Oder hatte man als Diabetiker immer derart viel Insulin bei sich? Wahrscheinlich hatte der Täter gewollt, dass alles nach einem Raubmord aussah, um von sich abzulenken. Denn eines wussten sie nun auf jeden Fall: Der oder die Täterin waren Diabetiker oder kamen aufgrund ihres Berufes oder privaten Umfeldes auf jeden Fall an Insulin.

    »Da seid ihr ja endlich!«, begrüßte Haie die beiden. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.« Es war weit nach Mittag und der Hackfleischtopf leicht verkocht.
    Tom stöhnte. »Wenn ich den Kleinen mitnehme, dauert alles halt ein wenig länger.« Er setzte Niklas in seinen Hochstuhl, der sofort nach seinem Löffel vor ihm auf dem Tisch angelte.
    »Ich habe vielleicht eine Stelle bei einer Tagesmutter für ihn.«
    »Tatsächlich? Wo?« Toms Gesicht entspannte sich sofort, doch Haie war sich nicht sicher, ob dem Freund der Betreuungsplatz recht sein würde.
    »Bei der Tochter von Heinrich Matzen.«
    »Was?« Tom blickte Haie mit großen Augen an. Glaubte er allen Ernstes, er würde seinen Sohn der Tochter eines ermordeten Querulanten überlassen? Er hatte Haie doch erzählt, für was für ein arrogantes Arschloch er den Hausbesitzer gehalten hatte. Und dass er jetzt tot war, machte die ganze Sache nicht besser. Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
    »Aber die Manuela hat doch mit der Sache nichts zu tun. Die will so schnell wie möglich das Haus verkaufen.«
    »Na«, kommentierte Tom diese Neuigkeit. »Dann kriegt Harry endlich seinen Willen.« Er schluckte bei dem Gedanken daran, dass dem Bauunternehmer der Mord an Heinrich Matzen mehr als gelegen kam. »Ich habe da kein gutes Gefühl bei.« Haie konnte den Freund gut verstehen. Er hatte schon darüber nachgedacht, den befreundeten Kommissar über diese Entwicklung zu informieren. »Zumal er neulich wieder gebrüllt hat, er bringt den Matzen um, wenn der nicht endlich verkauft«, begründete Tom sein mieses Baugefühl.
    »Der Manuela kommt die Erbschaft auch nicht ungelegen«, ergänzte Haie, konnte sich aber nicht vorstellen, dass die junge Frau mit dem Mord an ihrem Vater zu tun hatte. Aber man konnte den Leuten eben immer nur bis vor den Kopf gucken. Auch etwas, das er in den Jahren seiner Freundschaft mit Thamsen gelernt hatte. »Ich denke, es ist besser, wir rufen Dirk an.« Haie ging hinüber ins Büro, Tom folgte ihm. Sie hörten Niklas mit seinem Löffel auf den Tisch trommeln, als sie schweigend darauf warteten, dass Thamsen sich meldete. »Ist bestimmt unterwegs.« Haie legte den Hörer auf. »Dann versuch es mal auf dem Handy.« Tom trat von einem Fuß auf den anderen, während Haie erneut wählte. »Besetzt.«

    »Insulin?« Thamsen war ebenso überrascht von den Neuigkeiten aus der Rechtsmedizin wie sein Hamburger Kollege. Auch er hatte bisher nur davon gehört, selbst jedoch noch nie solch einen Fall bearbeitet. Peer Nielsen hatte gleich, nachdem er sich bei Dr. Choui bedankt und verabschiedet hatte, den Niebüller Kommissar angerufen.
    »Ja, vielleicht kannst du die Witwe fragen, ob es in der Familie Diabetiker gibt. Oder warst du schon bei ihr?«
    »Nee, stehe gerade vor meinem Wagen und wollte losfahren.« Am Vormittag hatte er einige Mitarbeitergespräche führen müssen und war daher noch nicht dazu gekommen, Erika Matzen aufzusuchen. »Aber ich melde mich dann gleich danach.« Er stieg in seinen Wagen und fuhr vom Parkplatz der Dienststelle. Montags war in der Stadt immer eine Menge los und es dauerte, bis er sich durch den Verkehr gequält hatte und in Deezbüll Richtung Dagebüll abbiegen konnte. Die Neuigkeiten aus Hamburg brachten sie bei der Suche nach dem Mörder ein ganzes Stück weiter. Ähnlich wie Nielsen glaubte er, mit dieser Information den Täterkreis bedeutend einschränken zu können. Als Normalsterblicher kam man nicht so leicht an Insulin, oder? Da musste man selbst Diabetiker sein oder einen kennen, der zuckerkrank war. Denkbar war allerdings auch, dass der Mörder beruflich die Möglichkeit hatte, an das Hormon zu kommen. Vielleicht war er oder sie in der Krankenpflege tätig oder im Altersheim beschäftigt? Trotz des Ansatzpunktes gab es noch keinen Verdächtigen, aber es war ein erster Ermittlungserfolg. Er bog wie gestern vor dem Hafen

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