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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Santa Lucia aus. Ich muss die Dokumente an Bord bringen.«
    »Das schaffen Sie«, beruhigte Nielsen ihn und fragte sich gleichzeitig, ob es dafür kein Personal gab. Oder hatte man nach Paul Schlüters Entlassung keinen neuen Kurierfahrer mehr eingestellt? Der Reeder machte kehrt und ging durch die Flügeltür zurück in sein Büro. Peer folgte ihm. Um seiner Eile Nachdruck zu verleihen, setzte Carsten Schneider sich nicht, sondern blieb am Fenster stehen.
    »Also?«
    Nielsen räusperte sich. »Ich war gestern auf der Beerdigung des Mordopfers aus dem Volkspark.«
    »Schön.« Sein Gegenüber blickte zur Uhr.
    »Ja, es war wirklich eine schöne Feier. Jede Menge Leute haben Abschied genommen. Was auch daran lag, dass es eine Doppelbeerdigung war.«
    »Wieso?«
    »Die Ehefrau ist auch vor ein paar Tagen ermordet worden.« Peer beobachtete die Reaktion des Mannes ganz genau, konnte allerdings wenig von der Miene ablesen.
    »Hören Sie«, sagte er schließlich an Peer gewandt, »ich habe es wirklich eilig.«
    »Ist eine schöne Gegend da. So eine Ferienparkanlage lohnt sich sicherlich.« Der Mann reagierte immer noch nicht. »Kann verstehen, wenn man da investiert.« Keine Reaktion. »Wie viel haben Sie denn genau investiert?« Carsten Schneider blickte ihn fragend an.
    »Um unsere Bankangelegenheiten kümmert sich mein Bruder. Der ist gelernter Banker.« Peer schaute den Mann genau an. Stimmte es und der Reeder hatte keine Ahnung von dem Investment?
    »Und er hat mit Ihnen nicht darüber gesprochen, dass er Geld in eine Ferienanlage in Dagebüll angelegt hat?«
    »Nein.«
    »Und von den Problemen auf der Baustelle hat er Ihnen auch nichts erzählt?«
    Carsten Schneider schüttelte den Kopf.
    »Nichts davon, dass ein ehemaliger Mitarbeiter von Ihnen die Bauarbeiten blockierte, weil er sein Haus nicht an den Unternehmer verkaufen wollte?«
    »Hören Sie, ich sagte Ihnen doch: Mit den Geldangelegenheiten habe ich nichts zu tun. Das macht alles mein Bruder!« Die Stimme des Mannes überschlug sich. Anscheinend kam ihm die Angelegenheit nun doch auch seltsam vor.
    »Wo ist Ihr Bruder jetzt?«
    Carsten M. Schneider schluckte. »Auf Hawaii.«

    »Also, wo waren Sie letzten Donnerstag?« Thamsen riss langsam, aber sicher der Geduldsfaden. Nachdem sie Harry Leibnitz einigermaßen stabilisiert hatten, waren die Rettungssanitäter wieder abgezogen. Thamsen hatte gewartet, bis der Mann einen halben Liter Wasser getrunken hatte, dann war er allerdings ungeduldig geworden und hatte begonnen, Fragen zu stellen. Fragen zu Heinrich und Erika Matzen, zu den Investoren – und vor allem hatte er Harry Leibnitz nach seinem Alibi gefragt. Immerhin war er durch seine Zuckerkrankheit verdächtiger als vorher. Er als Diabetiker kam jederzeit an Insulin und hätte daher locker dem widerspenstigen Rentnerehepaar eine Überdosis verpassen können. Doch der Bauunternehmer stritt alles ab. Natürlich hätte er viel Ärger wegen den Matzens gehabt, aber deshalb bringe er sie nun nicht gleich um. Thamsen fand jedoch elf Millionen Euro einen verdammt guten Grund für einen Mord und rief daher seine Kollegen an.
    »Holt ihn mal hier ab und nehmt Fingerabdrücke und so weiter auf. Volles Programm.« Der Bauunternehmer hatte den Mund aufgerissen, doch kein Wort herausgebracht. Als seine Mitarbeiter den Mann in den Peterwagen verfrachteten, versuchte er Peer zu erreichen. Doch weder auf dem Handy noch im Büro erwischte er den Hamburger Kollegen. »Nee, der hat eine Besprechung beim Chef. Das kann dauern«, gab einer der Mitarbeiter Auskunft, der freundlicherweise den Hörer von Peers Telefon abgehoben hatte.

    »Peer, so geht das nicht. Du musst deine Leute mehr einbinden.« Nielsen saß im Büro seines Vorgesetzten und ließ die Manöverkritik über sich ergehen. »Zwei aus deinem Team haben sich beschwert. Du kannst nicht immer solche Alleingänge machen. Du bist der Chef, musst sie anleiten.« Peer nickte schuldbewusst. Es war also nicht der katastrophale Stand der Ermittlungen Grund dafür , warum sein Chef ihn zum Gespräch zitiert hatte, sondern seine eigenen Mitarbeiter hatten hinter seinem Rücken Partei gegen ihn ergriffen. Nur weil die nichts auf die Reihe bekamen. War es seine Schuld? Dann mussten die sich halt auch mal stärker einbringen. Von denen kam so gut wie nichts. Kein Wunder also, wenn er alles selbst erledigen musste. Doch er verlor seinem Chef gegenüber kein Wort, das würde er mit seinen Mitarbeitern klären.
    »Wer hat dich

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