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Friesenwut - Kriminalroman

Friesenwut - Kriminalroman

Titel: Friesenwut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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das?«
    »Sie kennen den Spruch: Alte Liebe
…«
    »Das ist, wie Sie sagten, nur ein
Spruch. Es ist mittlerweile einige Zeit her.«
    »Dass sie sich getrennt haben?«
    »Sie hat sich getrennt, sie … von
mir«, Rainer Manninga brach abrupt ab. Das machte ihm Probleme. Ja, da gab es
noch etwas … So ein Gefühl. Liebe? Er sagte nichts. Das ging die Polizei nichts
an.
    »Sie hat sich wegen Aldenhoff von
Ihnen getrennt, nicht wahr?« Ulferts stocherte weiter in der Wunde.
    »Ich kann es bis heute nicht
fassen. Aber so muss es wohl gewesen sein.«
    »Den mochten Sie nicht so sehr,
wie?«
    »Doch, er war mein allerbester
Freund. Deshalb hatte ich natürlich keinerlei Probleme damit, dass er mir meine
große Liebe ausgespannt hat. Einem Freund überlässt man immer gern die Freundin
…«, Manninga wunderte sich selbst über seine Ironie und wünschte sich
irgendwohin, nur nicht in dieses Verhör. Plötzlich sprang er auf und sagte,
sichtlich erregt: »Nein, ich mochte ihn nicht!« Er lief ein paar Schritte hin
und her und fuhr dabei leiser fort: »Das scheint mir nichts Verbotenes zu sein,
wenn man denjenigen nicht mag, der einem die beste Frau aller Zeiten nimmt. Die
beste, in jeder Hinsicht. Und dann noch so ein glitschiger Schleimscheißer …«
    »Harte Worte, Herr
Manninga. Lieben Sie Frau Reemts immer noch? Ja oder nein?«
    »Das geht Sie gar nichts an,
entschuldigen Sie, Herr Ulferts, gar nichts. Ich bin niemandem darüber
Rechenschaft schuldig, wie es bei mir drinnen aussieht, auch nicht der
Staatsmacht.« Rainer Manninga sprach diese Worte ruhig und mit großer
Überzeugungskraft aus.
    »Weiß ich im Moment
gar nicht so genau. Also gut, wenn Sie meinen. Sie verstehen, wir müssen das
klären. Wissen Sie, dass, nachdem Herr Aldenhoff verunglückte, eine Person am
Unfallort war? Vielleicht ist diese Person sogar, sagen wir, für dessen Tod
verantwortlich.«
    »Wer?«
    »Das wissen wir eben nicht.«
    Rainer Manninga konnte eins und
eins zusammenzählen.
    »Sie denken doch nicht …«
    »Wir müssen alles annehmen, was
möglich ist!«
    »Nee, Herr Kommissar, das ist wohl
allzu weit hergeholt!«
    »Warum? Sie lieben
Freya Reemts und Sie verband ein nicht gerade freundschaftliches Verhältnis mit
Herrn Aldenhoff. Sie sind in der besagten Nacht in etwa zur gleichen Zeit in
derselben Gegend unterwegs gewesen – übrigens haben wir einen Zeugen, der
Ihren Wagen gesehen hat, hinter dem von Aldenhoff, mit recht hoher
Geschwindigkeit.«
    »Welchen Zeugen?«
    »Darüber kann ich Ihnen keine
Auskunft geben. Polizeiliche Schweigepflicht. Jedenfalls hat man Sie
gesehen – es sei fast wie eine Verfolgungsjagd gewesen, sagte die Person!«
    »Ich, ich …« Manninga machte für
einen Augenblick einen hilflosen Eindruck.
    »Ja?«
    Wer hatte das nur mitbekommen
können? Manninga spürte, dass er in Erklärungsnot geriet.
    »Ich bin hinter ihm hergefahren,
ja, sicher etwas zu schnell, aber nicht mal bis zur Landstraße.«
    »Waren Sie nicht betrunken?«
    »Kann man wohl jetzt nicht mehr
beweisen!«
    »Nein, sicher nicht. Das haben Sie
allerdings meiner Kollegin erzählt!«
    »Ach, der schönen Kommissarin …«
    »Also?«
    »Ja, ich hatte etwas getrunken.
Und ich sah seinen Wagen vor mir. Wir haben ein bisschen, ja, …
Verfolgungsjagd gespielt. Ich bitte Sie – daraus können Sie mir keinen
Strick drehen. Und so weit konnte ich noch denken – solch einen Unsinn
möglichst schnell zu unterlassen. Ich bin dann abgebogen.«
    »Ich will Ihnen ja gar keinen
Strick drehen. Aber betrunken Auto zu fahren, eine Verfolgungsjagd zu
veranstalten. Herr Manninga, würden Sie das nicht ebenso merkwürdig finden?«
    »Woher sollte ich denn von dem
Unfall Aldenhoffs gewusst haben?«
    »Gegenfrage: Warum sollten Sie es
nicht gewusst haben?«
    »Ich bin vor der Landstraße
abgebogen, das sagte ich bereits.«
    »Und wo?«
    »In den kleinen Landweg, bei
Sommers Hof vorbei.«
    »Sommers Hof?«
    »Marten Sommer, Biobauer.«
    »Aha. Und der kleine Landweg, wo
führt der hin?«
    »Über kurz oder lang kommt man
nach Manslagt. An Eilsum vorbei. Alter Schleichweg. Oft benutzt. Kenne ich
schon seit meiner Jugend. Habe in Eilsum früher bei einem Bauern beim
Strohpressen geholfen, daher kenne ich in dieser Gegend alle Wege, die man mit
dem Auto nutzen kann.«
    »Kann ich mal an die Zivilstreife
weitergeben. Es lohnt sich sicher, sich dort am Samstagabend zu postieren.«
    »So schätze ich Sie nicht ein.«
Manninga sah Ulferts mit verkniffener Miene

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