Frisch geküsst, ist halb gewonnen
das Haus sehen. Und Nick.“
Izzy ließ sich zurückfallen. „Ich dachte, ich gehe erst zu Rita hinüber.“
„Feigling.“
„Vielleicht. Ich brauche noch ein paar Minuten.“
„Okay. Wenn du so weit bist, er ist in seinem Büro. Ich werde keinen Ton sagen.“
„Danke.“
Aaron ging zurück ins Haus, und Izzy machte sich auf den Weg zum Stall. Auf halbem Weg hielt sie an und schaute zurück zum Haus. Sie wollte Nick wirklich gerne sehen, endlich wissen, wie er aussah. Aber noch war sie nicht so weit.
Der Stall war groß und rot mit strahlend weißen Akzenten. Als sie durch die große weite Tür trat, sah sie, dass alles blitzblank und an seinen Platz geräumt war. Sie folgte dem Geräusch von Stimmen in den Vorratsraum.
Rita stand vor einem Regal und streichelte die darauf sitzende Katze. Izzy betrachtete die wilden, braunen Locken der winzigen Frau, ihre von der Arbeit rauen Hände und ihre Augen, die ihre Bewegungen nicht verfolgten.
„Hi“, sagte sie.
Rita drehte sich zu ihr um. „Was ist passiert?“
„Ich kann sehen.“
Rita lächelte und kam auf sie zu. „Gut. Ich wusste, dass es so kommen würde, aber das tut meiner Freude keinen Abbruch.“
Izzy biss sich auf die Unterlippe. „Bist du sicher, dass das in Ordnung ist?“ Denn für Rita hatte sich ja nichts verändert.
Die ältere Frau nahm Izzys Gesicht in ihre Hände. „Bedaure nie, was du hast. Sei dankbar. Aber glaub ja nicht, dass du jetzt aufhören kannst, für mich zu arbeiten.“
„Ich würde gerne bleiben.“ Solange Nick sie ließe. Aber sie war ja nur hier gewesen, um gesund zu werden. Würde jetzt nicht alles anders sein? Sollte sie jetzt nicht wieder abreisen?
„Dann sag es ihm.“
„Okay.“
Rita ließ ihre Hände auf Izzys Schultern sinken, drehte sie um und gab ihr einen kleinen Schubs. „Sag’s ihm jetzt.“
Izzy ging zurück zum Haus und trat ein.
Das große Wohnzimmer war in verschiedenen Grüntönen eingerichtet. Auf dem Holzfußboden lagen dicke Teppiche. Überall standen gemütliche Sofas und Sessel herum. Sie ging zur Couch hinüber und berührte den Stoff, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Es gab einen gemauerten Kamin, von dem sie nichts gewusst hatte. Messinglampen standen auf Beistelltischen. Alles war anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Anders, aber dennoch vertraut.
Sie machte einen Schritt, dann hielt sie inne, nicht sicher, wo Nicks Büro zu finden war. Sie schloss ihre Augen. Die Dunkelheit war ihr vertraut. Sie fand sich wieder zurecht, öffnete die Augen und ging den Flur hinunter.
Zu ihrer Linken stand eine Tür offen. Sie hörte, wie er an seinem Computer arbeitete. Izzy schluckte ein paarmal, versuchte, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu beruhigen. Sie war, ohne einen Gedanken an die Gefahr zu verschwenden, aus Flugzeugen gesprungen. Da würde sie es ja wohl schaffen, einen Raum zu betreten und einem Mann Hallo zu sagen. Sie trat über die Schwelle.
„Hi, Nick.“
Er schaute hoch, dann stand er auf.
Als Erstes bemerkte sie seine Größe. Er war groß und muskulös, was sie bereits herausgefunden hatte, aber es zu wissen und es zu sehen waren zwei sehr unterschiedliche Dinge. Er hatte breite Schultern und lange Beine. Er schien den gesamten Raum mit seiner Anwesenheit zu füllen.
Sie war nicht überrascht, dass er dunkle Haare hatte, aber über seine stechend grünen Augen. Sein Mund war perfekt, beinahe so hübsch anzusehen wie zu küssen.
„Izzy.“
Sie sah die Frage in seinen Augen, die Sorge und etwas, das ein bisschen Nervosität hätte sein können. Sie lächelte.
„Du bist sehr verliebenswürdig.“
Er schenkte ihr ein langsames, sexy Lächeln, das die Schmetterlinge in ihrem Bauch seufzen ließ. Er kam um den Schreibtisch herum. „Du kannst wieder sehen.“
„Ja. Ich bin geheilt, wiederhergestellt und bereit, mit Haien schwimmen zu gehen. Oh. Ich darf ja einen Monat lang nicht schwimmen. Kein Schwimmen, kein Make-up, aber ansonsten ist alles wieder nor…“
Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Sein sinnlicher Mund eroberte ihre Lippen, ihre Zunge. Sie drängte sich an ihn, spürte die Schultern, die sie gerade zum ersten Mal gesehen hatte, wusste jetzt endlich, wie dieser muskulöse Körper aussah.
Ihn zu küssen fühlt sich so richtig an, dachte sie. Besser als richtig. Es fühlte sich an wie etwas, das sie mit Freuden die nächsten fünftausend Jahre lang machen würde.
Er unterbrach den Kuss und schaute ihr in die Augen. „Bist du bereit
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