Frisch verlobt
Gefühl, dass es nicht real sein könnte.
Verzweifelt wünschte sie sich, daran glauben zu können, und hoffte, dass dies der Moment war, in dem sich all ihre Träume erfüllten. Aber sie fühlte sich nicht ganz wohl dabei, ihm diesen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Nicht, wenn ihr Herz auf dem Spiel stand.
„Du liebst mich nicht“, sagte sie und löste sich von ihm. „Du kannst unmöglich in deinem Leben oder in deinem Haus Raum dafür haben.“
„Was hat denn mein Haus damit zu tun?“
„Es ist ein Schrein für Serena. Ich weiß, sie war deine Frau und du hast sie geliebt, aber wie lange ist das nun her? Fünf Jahre? Sechs? Und nichts hat sich dort verändert. Du bist nie einen Schritt weitergegangen. Du benutzt sie noch immer, um andere Frauen von dir fernzuhalten, und wenn das nicht funktioniert, dann setzt du Brittany ein. Du bist einfach glücklich in eurem Zweiergespann. Da gibt es keinen Raum mehr für jemand anders, Hawk, und du willst auch gar nicht, dass es den gibt. Du setzt nur dein gutes Aussehen und deinen Charme ein.“
Wütend sah er sie an. „Wenn du nicht interessiert bist, dann sag es doch einfach.“
„Ich wünschte, ich wäre es nicht, aber ich bin es. Es geht mir nicht darum, dich zu verletzen oder gemein zu sein.“
„Darum geht es, verdammt nochmal, wirklich nicht. Ich liebe dich.“
Die Worte schnitten ihr ins Herz, denn sie wollte ihm so gerne glauben.
„Ist das wirklich so?“, fragte sie ihn. „Ernsthaft? Du liebst mich? Bist du dir sicher? Wird es jetzt ernst mit uns? Ist das etwa ein Heiratsantrag?“
Er trat einen kleinen Schritt von ihr weg. „Ich möchte, dass wir eine ernsthafte Beziehung haben.“
„Wie ernsthaft? Wie sieht es mit einer Familie aus? Möchtest du Kinder mit mir haben?“
Er trat noch ein Schritt zurück. „Ich finde, es ist etwas früh für ein solches Gespräch.“
„Das kann ich mir denken. Ich wollte auch nur wissen, wohin das alles aus deiner Sicht führen soll.“
Sie wartete und hoffte, dass sie die Panik, die sich in seinem Gesicht abzeichnete, falsch interpretierte, obwohl sie bereits wusste, dass das nicht der Fall war.
„Ich weiß nicht, was du willst“, erklärte er ihr. „Mir liegt sehr viel an dir. Kann das nicht fürs Erste reichen?“
Ihr kam es vor, als würde er eine Belohnung dafür erwarten, dass er plötzlich erkannt hatte, dass sie mehr als eine Annehmlichkeit war. Von „speziell“ gar nicht zu reden, dachte sie mit einem Seufzer. Jetzt konnte sie auch schon gleich mit allem rausrücken.
„Ich bin schwanger“, sagte sie und sah ihm dabei starr in die Augen. „Wir werden ein Baby haben.“
Sie hielt den Atem an, hoffte, dass sie sich geirrt hatte, wünschte sich verzweifelt, dass er sich darüber freute. Sie wollte ihn lächeln sehen, lachen. Sie wollte, dass er ihr sagte, sie würden für alles eine Lösung finden, jetzt wo sie zusammen ein Baby bekamen. Sie wollte, dass er die Wahrheit erfuhr und ihr dann sagte, dass er sie liebte.
Aber stattdessen drehte er sich um und ging.
20. KAPITEL
L usammengerollt saß Nicole auf dem Sofa und aß Eis. Wirklich gern hätte sie jetzt ein Glas Wein oder einen Margarita gehabt, aber das stand außer Frage, denn schließlich war sie schwanger.
„Sieh nur zu, dass du das auch wert bist“, sagte sie ihrem Bauch und schob sich einen weiteren Löffel in den Mund.
Innerlich fühlte sie sich einfach nur leer. Ausgelaugt und nicht einmal verletzt. Sie hatte den Verdacht, dass sie einfach noch betäubt war und der Schmerz später einsetzen würde. Dann würde sie sich mit der Realität auseinandersetzen müssen, dass sie ein Kind von Hawk in sich trug, den sie liebte und von dem sie wusste, dass er ihre Liebe nicht erwiderte oder nicht erwidern wollte. Aber bis dahin blieb ihr noch die leichte Flucht in einen Zuckerrausch.
„Nicole?“
Nicole ignorierte die hohe, schrille Stimme, die ihren Namen rief.
Brittany aber rannte durch die Küche ins Wohnzimmer. „Wie konntest du mir das antun?“
Nicole sah sie nicht einmal an. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“
„Du bist schwanger!“, schrie Brittany. „Du hast mit meinem Dad geschlafen! Ich dachte, du wärst meine Freundin. Wie konntest du das nur tun?“
„Hast du nicht Hausarrest?“, fragte Nicole zurück, immer noch voll auf ihr Eis konzentriert und das meiste von dem, was Brittany sagte, ignorierend. Im Augenblick gab es einfach keinen Platz in ihrem Leben für einen hysterischen Teenie. „Solltest
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