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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Wirklichkeit stimmt das nicht.“
    Claire ließ den Löffel fallen. „Du hast diese Beziehung also erfunden?“
    „Ja.“
    „Du hast mich belogen?“
    „Ja.“
    Claire verzog das Gesicht, als ob sie einen Schlag in den Magen erhalten hätte. Nicole wurde übel.
    „Es ist nicht so, wie du denkst“, fügte sie schnell hinzu. „Damals schienen alle übermäßig besorgt um mich zu sein. Ich habe das gehasst. Und Drew tauchte dann auch noch alle fünfzehn Minuten auf, um mir zu sagen, dass ich ihn wieder nehmen sollte, weil es im Leben ja sonst eh niemanden geben würde, der mich haben wollte. Ich hatte das Gefühl, kein bisschen liebenswert zu sein. Dann bin ich Hawk begegnet, und er war an Sex interessiert. Das ist zwar nicht gerade die große Liebe, aber er war attraktiv und reizvoll, und ich dachte, es würde mir besser gehen, wenn die Leute denken, dass ich mit ihm zusammen bin.“
    „Du hast mich belogen.“
    „Ich weiß. Das war ein Fehler, und es tut mir wirklich leid.“
    Claire nickte langsam. „Ich muss dir eine schlechte Schwester gewesen sein, wenn du geglaubt hast, dass du mich austricksen musst.“
    Nicole fühlte sich ganz klein. „Sag doch das nicht. Du verstehst das ganz falsch. Das alles hat einzig und allein mit mir zu tun. Du warst fantastisch und geduldig, und das weiß ich zu schätzen.“
    „Du hasst mich.“
    Am liebsten hätte Nicole den Kopf auf den Tisch geschlagen. „Es hat nichts mit dir zu tun“, schrie sie. „Kannst du das denn nicht sehen? Es ging ausschließlich darum, dass ich mich in meinem Leben total beschissen gefühlt habe. Das, was geschehen war, hat mich völlig niedergemacht. Du hast dann Wyatt gefunden und bist seitdem so verdammt glücklich. Es ist mir wirklich auf die Nerven gegangen. Und du hast dir Sorgen gemacht, und Wyatt hat sich Sorgen gemacht, und ich habe es nicht mehr ausgehalten.
    Claire leckte ihren Löffel ab. „War der Sex gut?“
    „Unglaublich gut.“
    „Das ist doch schon mal was.“
    Nicole holte tief Luft. „Bist du noch sauer?“
    „Ich werde wohl darüber hinwegkommen. Erzähl mir jetzt erst mal von Hawk.“
    „Da gibt es nichts zu erzählen. Wir hatten Sex, ich wurde schwanger.“
    „Du hast dich in ihn verliebt.“
    „Ja, das auch. Nicht besonders klug, hm?“
    „Sein Herz kann man nicht kontrollieren.“
    „Im Augenblick kann ich überhaupt nichts mehr in meinem Leben kontrollieren.“
    „Was wünschst du dir von Hawk?“, fragte Claire weiter.
    „Ein Happy End. Aber ich mache mir nichts vor. Ich weiß, dass es das nicht geben wird.“
    „Vielleicht ja doch.“
    „Wohl kaum“, murmelte Nicole. „Er will keine Kinder mehr haben. Er lässt sich nie auf eine Beziehung ein. Sein Leben ist komplett. Mich braucht er nicht.“
    „Oberflächlich gesehen, vielleicht.“
    „Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, wie sehr mir dein ständiger Optimismus auf die Nerven geht?“
    „Dir geht doch alles auf die Nerven.“
    Das war auch wieder richtig.
    „Freust du dich auf dein Baby?“, fragte Claire.
    Nicole verspürte das Bedürfnis, eine Hand auf ihren Bauch zu legen, so als könnte sie damit eine Verbindung zu dem Kind herstellen, das darin wuchs.
    „Irgendwie schon. Ist das nicht verrückt? Als ob ich noch mehr Verantwortung in meinem Leben brauchen könnte.“
    „Oh bitte, du liebst doch die Verantwortung. Das war schon immer so.“
    Nicole funkelte sie an. „Du hast keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    „Ich weiß viel mehr, als du glaubst. Dir geht es mit der Verantwortung sehr gut. Warum sonst hättest du die Bäckerei wohl behalten? Du hättest sie schon Vorjahren verkaufen und mit dem Geld dein Leben ändern können. Die Lage ist hervorragend. Allein das Grundstück muss schon zwei Millionen wert sein. Du bist also dort, weil du dort sein willst. Du liebst Jesse, und zwar so sehr, dass du sie niemals loswerden wolltest, ganz gleich, wie sehr sie dich genervt hat. Sogar heute noch. Bei allem, was sie getan hat, vermisst du sie. Mit dem Baby wird es genauso sein. Du schlingst doch die Verantwortung geradezu in dich hinein.“
    Nicole war unsicher, ob sie von Claires Erkenntnissen beeindruckt oder total angefressen sein sollte.
    „Irgendwie finde ich es cool, dass wir alle schwanger sind“, fuhr Claire fort. „Die drei Schwestern der Familie Keyes. Das Timing ist schon erstaunlich.“
    „Dasselbe gilt für die Tatsache, dass keine von uns verheiratet ist“, ergänzte Nicole und versuchte, den Gedanken daran, dass

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