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Frischluftkur: Roman (German Edition)

Frischluftkur: Roman (German Edition)

Titel: Frischluftkur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Rick
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Tina und Hanna, allerdings völlig unnötig, weil der Lärmpegel der Junggesellenversteigerung sowieso dem einer alarmierten Gänsefamilie mit Nachtwächterzusatzausbildung nahekommt.
    »Vielleicht war die mal im Fernsehen. In einer dieser Telenovelas«, mutmaßt Hanna.
    »Nee, dafür ist die doch viel zu alt!«, behauptet Tina. »Obwohl – so ein Fernsehstar hier im Ort? Nach den Dreharbeiten für Die Steckrübe ist das gar nicht so ungewöhnlich. Vielleicht werden wir hier alle noch entdeckt!«
    »Träum weiter«, sagt Marlies leise. Die anderen gucken sie verwirrt an. Weiß ihre Freundin etwas, was sie nicht ahnen? Es scheint fast so. Das muss mit diesem Typen zusammenhängen, diesem Filmfritzen, mit dem Marlies neulich gesehen wurde. Hochinteressant, das Thema, aber leider ist die Informationslage so schlecht. Marlies weiß die Überwachungstechnik zu geschickt auszutricksen. »Und jetzt kreisen wir sie ein.« Schneidiger hätte auch Leutnant Müller-Meersack keine Anordnung geben können. Marlies' Freundinnen nicken artig, schauen in Richtung der Unbekannten – und sehen: nichts.
    »Verdammt, jetzt ist sie weg!«, sagt Petra und deutet auf den Platz in der hinteren Reihe. Walter und Helmut sind ebenfalls verschwunden. »Ich habe da so ein komisches Gefühl ...«
    »Mit der Frau stimmt etwas nicht«, sagt Hanna. »Wir sollten sie verfolgen.«
    Die anderen drei stimmen zu. »Hier ist ja sowieso langsam die Luft raus. Jetzt kommen nur noch die Ladenhüter«, beschwert sich Tina über das spärlicher werdende Angebot der Junggesellenversteigerung. »Selbst das Häkelkränzchen ist schon gegangen.«
    Die vier drängeln sich durch die erfolgreichen Bieterinnen und ihre Beute und durch die anderen Damen, die keinen Mann ersteigert haben und den Frust des ausbleibenden Shopping-Highs gekonnt mit Alkohol zu kompensieren wissen. Kurz bevor sie den Raum verlässt, hört Marlies, dass Wilma den Zuschlag für Zitterkalle bekommt.
    ***
    »So, meine Süßen, ich habe eine kleine Überraschung für euch!«, sagt die fremde Frau zu Helmut und Walter und drückt die beiden auf die Rückbank ihres Golf GTI, was sie sich gerne gefallen lassen.
    »Ich liebe Überraschungen«, seufzt Helmut. Walter ist gedanklich noch auf der Bühne, im Rampenlicht, und barfuß. Doch wozu braucht ein echter Star wie er Schuhe?
    Die Frau zieht zwei breite, schwarze Samtbänder aus ihrer Manteltasche und verbindet Helmut und Walter die Augen.
    Wie aufregend , denkt Helmut und seufzt vor Wonne. Walter nimmt gar nicht so recht wahr, was mit ihm geschieht.
    Dann wird es kalt an Helmuts Handgelenken und etwas macht klick.
    »Ähhh, was soll das jetzt?«, fragt er verunsichert.
    Noch ein Klick und auch Walter trägt Handschellen.
    »Das macht es doch gleich viel spannender, nicht wahr?«, säuselt die Frau. Eine rhetorische Frage. Helmut und Walter wüssten eh nicht, was sie darauf antworten sollten. Einerseits: ja. Andererseits – na, man wird sehen. Oder eben nicht, wegen des Samtbandes vor den Augen. Aber was soll ihnen schon passieren? Sie hoffen, jeder für sich und insgeheim, auf ein erotisches Abenteuer.
    ***
    Als Petra, Tina, Marlies und Hanna endlich durch den girlandengeschmückten Ausgang nach draußen stürmen, sehen sie nur noch einen Golf GTI vom Parkplatz fahren.
    »Und nun?«, sagt Hanna zu den anderen. Sie sehen den kleiner werdenden Rücklichtern hinterher.
    »Die ist doch vor uns weggelaufen. Die kennt uns auch. Bestimmt führt die was im Schilde«, sagt Petra.
    »Jaja, du Verschwörungstheoretikerin. Wahrscheinlich will sie Walter und Helmut in einen Harem verkaufen«, lästert Tina.
    »Das müssen wir verhindern!«, empört sich Petra, vom Jagdfieber gepackt.
    »Na, das werden die Jungs uns aber übel nehmen«, gibt Hanna zu bedenken.
    »Darauf können wir leider keine Rücksicht nehmen«, erklärt Tina. »Wir überprüfen erst mal die Überwachungskameras. Wir müssen systematisch vorgehen.«
    Sie fahren zu Tina nach Hause, Tina öffnet den Laptop und klickt durch die einzelnen Kameras. In den meisten Schlafzimmern des Dorfes herrscht Ruhe. Auf den Ausfallstraßen ist nichts los. Überhaupt: Es ist nirgendwo etwas zu sehen. Die vier starren ein wenig ratlos auf den Bildschirm
    »Moment«, ruft Petra. »Da war was!« Sie zeigt nach oben links. »Da, beim Wäldchen! Da fährt ein Auto vorbei!«
    »Vorbei?«, fragen die anderen fassungslos.
    »Vorbei?«, wiederholt Tina noch mal völlig ungläubig.
    Der Waldrand an der Grenze zum

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