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Frohes Fest!

Frohes Fest!

Titel: Frohes Fest! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke (Hrsg)
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Möglicherweise, wenn man die örtlichen Verhältnisse einrechnet, wird es die einzige dauerhafte Spur unseres Daseins im Universum sein. Wo bleibt also für uns der Sinn?«
    Wir werden nicht vergessen.
    Sie wandte sich von ihm ab. »Das ist überhaupt nicht dasselbe.« Und doch konnte sie den Unterschied nicht ganz definieren. Und sie verstand nur die Ironie des Schicksals, daß sie beide auf ewig in dem Schatten verharrten, den diese Mauer des Ozymandias warf. »Es kann nicht sein«, sagte sie abrupt.
    »Was meinst du damit? Was kann nicht sein?«
    »Perfekte Ironie. Dann wäre dies das Einzige, was nicht begraben ist. Uri, warum das hier? Warum kein militärischer Außenposten? Oder ein Bauernhaus?«
    Moncrief schaute müde drein. »Zufall.«
    »Nicht möglich«, sagte sie. »Was ist hier drunter?«
    Er blickte auf seine Füße hinunter, als könne ihm die kahle Oberfläche einen Hinweis geben. »Noch mehr Steine und Ruinen, denke ich.«
    Seola schaltete eine Verbindung zum Schiff. »Max.«
    »Hier.«
    »Stell deine Geräte auf unsere Position ein und gib mir eine thermische Analyse der unmittelbaren Umgebung. Sagen wir, so fünfzig Meter im Umkreis.«
    Moncrief atmete stoßartig aus. »Warum das?«
    »Bin nicht sicher.«
    Er sah sie aufmerksam an. Moncrief war groß. Nicht hochgewachsen, aber schwer und muskulös. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Seola.« Es war Max. Seine Stimme klang erregt. »Ich bekomme eigenartige Werte.«
    »Mach weiter!«
    »Die Analyse ist unklar, aber irgendwas ist da unten. Direkt unter euch.«
    »Ein Gebäude?«
    »Eine Metallstruktur. Zum Teil eingedrückt. Verstreut. Schwer zu sagen, wie es einmal ausgesehen hat.«
    Seola betrachtete die graue Ebene. Sie schimmerte unter dem Sternenlicht.
    »Metallisch?« Moncrief schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein.«
    »Warum nicht?« fragte Seola. »Sie benutzten Metalle.«
    »Für Waffen und Werkzeuge. Nicht zum Bauen. Max, wie tief liegt es?«
    »Da gibt es hervorragende Teile. Ich würde sagen, es ist das Produkt einer technisch hochstehenden Gesellschaft. Diese Welt sollte eigentlich nichts dergleichen hervorgebracht haben.« Schweigen. »Der der Oberfläche nächstgelegene Punkt befindet sich etwa fünf Meter unter euch. Übrigens, es scheint ziemlich groß zu sein. Das ursprüngliche Objekt kann durchaus zweihundert Meter lang gewesen sein. Teile sind über fünf Kilometer verstreut.«
    Seola betrachtete wieder die Platte. »Uri, was ist hier geschehen?«
    »Teile? Klingt nach einer Explosion. Aber diese Leute kannten nicht einmal das Schießpulver.«
    »Was dann?«
    »Max, übernimm die Leitung des Ausgrabungsroboters und brich durch nach unten. Wir wollen uns das mal ansehen.«
    »Wohin soll ich durchbrechen?«
    »Such dir eine einigermaßen intakte Stelle aus.«
    »Okay. Bleibt aus dem Weg!«
    Die Energieanzeige auf dem Ausgrabungsroboter glühte rot. Arbeitsscheinwerfer wurden eingeschaltet. Die Maschine drehte sich um sechzig Grad und rumpelte über die Ebene weg. Sie fuhr ungefähr einen dreiviertel Kilometer weit. Sie gingen hinterher. Seola bemerkte, daß Moncrief schwer genug war, um durch die gefrorene Erde zu brechen und Spuren zu hinterlassen.
    Der Roboter hielt an. »Hier«, sagte Max.
    »Schieß los! Wir stehen schon nicht im Weg.«
    Lautlos schnitt weißes Licht in den Felsboden hinein. Max veränderte den Strahl und die Position der Laser, stellte den Energiefluß neu ein. Eine kleine Staubwolke erhob sich, dehnte sich aus und hüllte den Ausgrabungsroboter ein. Der Boden schwankte. Die Maschine wurde in ihrer Wolke schaurig beleuchtet.
     
    Sie kletterten in das Loch hinunter. Eine der Wände bestand aus Metall. Es war geschwärzt und durchlöchert und eingedrückt.
    »Das gehört nicht hierher«, sagte Moncrief. »Wir können den Roboter benutzen, um es aufzuschneiden.« Sie stellte die Lampe hin und untersuchte die Oberfläche. »Es ist gekrümmt«, sagte sie.
    »He!« Moncriefs Stimme wurde eine Oktave höher. »Tür.« Er drückte dagegen. »Sie ist teilweise geöffnet.«
    Seola fummelte an ihren Werkzeugen herum, fand ein Brecheisen, steckte es hinein und zog. »Versuch du mal«, sagte sie.
    Das Loch war eng. Sie tauschten ungeschickt die Plätze, damit er sich richtig dagegenstemmen konnte. Dann legte er all sein Gewicht hinein. Die Tür gab nach. Hielt. Brach heraus.
    Sie ergriff die Lampe und leuchtete hinein. Dann kroch sie durch und richtete sich auf, wobei sie den Eingang blockierte. Sie befand sich in

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