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Frohes Fest!

Frohes Fest!

Titel: Frohes Fest! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke (Hrsg)
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lange Vorreden eine neue Gesangsgruppe, die Himmlischen Sieben, vorstellen, die Sie mit Weihnachtsliedern unterhalten wird, um dem festlichen Ereignis Ehre zu erweisen.«
    Er tritt zurück ins Dunkel, und die Himmlischen Sieben sind allein auf der Bühne. Ich merke, daß sie nervös sind, doch auch, daß sie entschlossen sind, den Auftritt durchzuziehen und mit einem Höhepunkt abzuschließen. Die Kostüme, die ich für sie gewählt habe, sind blau und silbern, mit schillernden Pailletten besetzt und sehen phantastisch aus! Dazu die großen Flügel! Nicht jeder kann Flügel tragen, ich zum Beispiel nicht. Bei mir sehen sie nicht gut aus. Aber an Mike und seinen Brüdern wirken sie, als ob sie zu ihnen gehören würden.
    Gab setzt seine Trompete an und beginnt einen wunderbaren Lauf zu spielen, es klingt wie Bix Beiderbecke, Bunny Berrigan und Louis Armstrong zusammen. Die sechs himmlischen Stimmen erheben sich zu den Sternen … Sti-hille Nacht, Heilige Nacht, alles ruht, einsam wacht … Der Weihnachtsbaum leuchtet wie ein großes helles Freudenfeuer. Es erinnert mich an das große Freudenfeuer, das in Big Tony brennt und ihn mit der Kraft versorgt, die er braucht, um seine Aufgaben weiter zu verfolgen, und ich bin stolz, einer seiner Manager zu sein … Schlafe in hiemlischer Ru-hu, schlafe in hiemlischer Ruh … Eine dicke Träne rollt über Big Tonys geschminktes Gesicht und fällt auf seinen Pelzkragen.
    Die himmlischen Stimmen erheben sich wieder und wieder. It Came Upon the Midnight Clear … The First No-well … Joy to the World … O Come, All Ye Faithful … Angels, from the Realms of Glory … What Child is This?
     
    Sie heben sich Hark! the Herald Angels Sing bis zum Schluß auf …
     
    »Hark! the herald angels sing,
    Glory to the new-born King!«
     
    Ich weiß nicht, warum ich zu den Sternen hinaufsehe, doch ich mache es. Und da sehe ich dieses riesige UFO über der Station schweben. Zumindest halte ich es für ein UFO. Es sieht aus wie ein gigantischer Finger, und der Finger deutet genau auf die Bühne hinab. Die Himmlischen Sieben sehen es auch und aus Gabs Trompete tönt ein verzweifeltes Quietschen, die sechs himmlischen Stimmen gurgeln und verstummen. Zu diesem Zeitpunkt haben alle den Finger bemerkt und im Wiesen-Raum ist es so still, daß man eine Nadel fallen hören könnte.
    Plötzlich stößt jemand einen Schrei aus. Es ist Mike. Er starrt zu dem herabzeigenden Finger hinauf und winkt verzweifelt mit den Armen. »Nein! Nein!« schreit er. »Du verstehst das nicht! Wir mußten tun, was wir getan haben. Wir waren nicht länger konkurrenzfähig. Nur Verrückte kämpfen weiter, wenn der Krieg vorüber ist. Auf diese Weise tun wir wenigstens etwas Gutes. Auf diese Weise …«
    Dann schoß ein Lichtblitz aus dem Zeigefinger, fuhr herab und hüllte die Bühne und die Himmlischen Sieben in den höllischsten Glanz, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Die Himmlischen Sieben wurden rot. Dann orange. Dann gelb. Dann grün. Dann blau. Dann violett. Und dann ist der Lichtblitz verschwunden, genauso wie der Zeigefinger. Mike und seine sechs Brüder liegen bewegungslos auf der Bühne.
    Ich bin als erster bei ihnen. Mike ist der einzige, der noch lebt. Ich bette seinen Kopf auf meinem Knie. »Mike, Mike«, rufe ich.
    Er schaut zu mir auf, doch seine Augen sehen mich nicht. Er scheint durch mich hindurch zu blicken. »Ich hätte nie gedacht, daß es so enden würde«, sagte er.
    »Da hast nie gedacht, daß was so enden würde?« frage ich.
    »Armageddon«, flüstert er und stirbt.
    Nun frage ich Sie, was meint er damit.
     
    Originaltitel: »Kingdom Come, Inc.«
    Copyright © 1967 by Mercury Press, Inc.
    (erstmals erschienen in »The Magazine of Fantasy & Science Fiction«, Januar 1967); mit freundlicher Genehmigung des Autors.
    Deutsche Rechte durch Paul & Peter Fritz AG,
    Literarische Agentur, Zürich (Kontroll-Nr. 25417)
    Copyright © 1989 der deutschen Übersetzung by
    Wilhelm Heyne Verlag, München
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von
    Florian F. Marzin

 
    Terry Pratchett
     
    Zwanzig Pence – mit Umschlag und
    Weihnachtsgrüßen
     
    Diese Kurzgeschichte stellt einen gelungenen Gegensatz zu den üblichen Weihnachtsgrüßen dar, und sie beschwört Bilder aus der Hölle herauf, die Ihr Weihnachtsfest heimsuchen werden. »Am dreizehnten Weihnachtstag, schrieb mir meine Geliebte …«
     
    Auszug aus dem Bath and Wiltshire Herald vom 24. Dezember 1843:
    »CALNE – Ein undurchdringliches

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