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Frohes Fest!

Frohes Fest!

Titel: Frohes Fest! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke (Hrsg)
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Makrele!«
    »Ich weiß selbst, daß es nicht besonders gut war«, entschuldigt sich Mike. »Verstehen Sie, ich bin es gewohnt, mit meinen Brüdern zu arbeiten. Gab, der Trompete spielt, während Raf und der Rest von uns singen. Wir sind noch nie öffentlich aufgetreten, und deshalb …«
    »Die können genauso singen?« fragt Big Tony ungläubig.
    »Nun, nein, nicht genauso. Was Raf betrifft, so ist er uns anderen im Gesang haushoch überlegen. Er …«
    »Suchen Ihre Brüder auch einen Job?«
    »Oh ja, sie suchen genauso verzweifelt wie ich. Verstehen Sie …«
    »Gut, sagen Sie ihnen, sie sind engagiert«, unterbricht ihn Big Tony. »Sagen Sie ihnen, ihr fangt morgen abend an.« Er wendet sich zu mir. »Verstehen Sie, Peter?«
    Noch nicht, nicht ganz, aber langsam beginne ich zu verstehen. »Ich fange an zu verstehen, Big Tony«, antworte ich.
    Er stopft sich eine Rispe mit Trauben in den Mund und beginnt eine Orange zu schälen. Seine Augen glänzen, doch der Effekt wird durch die Fettfalten um sie herum gemindert. »Der Rasen-Raum«, erklärt er. »Morgen abend, Heilig Abend. Da werden wir sie einsetzen. Mit Weihnachtsliedern. Das ist eine traditionelle Sache. Verstehen Sie, Peter, verstehen Sie?«
    Jetzt habe ich verstanden. »Wir werden eine spezielle Plattform für sie bauen«, sage ich aufgeregt. »Eine Bühne, direkt neben dem Weihnachtsbaum, und wir bringen sie als Überraschung.«
    »Ha! Mehr noch als das. Wir werden sie im Fernsehen übertragen lassen. Ich werde Sendezeit kaufen … egal, was es kostet. Wir werden alle Welt erfahren lassen, wie es im Siebten Himmel ist. Wir werden ihnen zeigen, daß wir hier oben Klasse haben, wirkliche Klasse. Und nach Weihnachten lassen wir Mike und seine Brüder ein paar moderne Nummern einstudieren, und sie treten abwechselnd in den Weltraumclubs auf … Wie groß ist der Weihnachtsbaum, den Sie bestellt haben, Peter?«
    »Eine sieben Meter hohe Fichte.«
    »Besorgen Sie einen größeren. Je größer desto besser. Es ist Platz genug für einen fünfzehn Meter hohen Baum, ohne Probleme.«
    »Klar, Big Tony. Ich werde die Engel anweisen, ihn morgen nachmittag zu schmücken, und ich werde mich um Mike und seine Brüder kümmern. Sie bekommen Kostüme mit Flügeln.«
    »Große goldene«, ergänzt Big Tony. »Je größer, desto besser. Und sorgen Sie dafür, das die Mannschaft die Außenhülle über der Decke öffnet, so daß die Sterne durch den Himmel herunterscheinen können … wollten Sie etwas sagen, Mike? Für den Anfang bekommen Sie einen Tausender die Woche, einverstanden?«
    »Ich … ich habe mich nur geräuspert«, entschuldigt sich Mike.
    »In Ordnung«, meint Big Tony. »Dann sind wir soweit klar. Sorgen Sie dafür, daß alles klar geht, Peter.«
    Nun, ich kann Ihnen sagen, daß ich in den nächsten vierundzwanzig Stunden alle Hände voll zu tun habe. Zuerst muß die Sendezeit im Fernsehen arrangiert werden. Das ist ein langer Akt an der Station-Erde Telefonverbindung und erfordert all meine Geschicklichkeit und Überredungskunst, doch schließlich habe ich für den nächsten Abend einen Teil, 21.30 Uhr bis 22.00 Uhr, der Hauptsendezeit bei einer der größten Fernsehanstalten reserviert. Daneben muß ich mich noch um meine üblichen Verpflichtungen kümmern, die mich bis fünf Uhr morgens, bis ich ins Bett komme, auf Trab halten. Lange kann ich nicht schlafen, denn Mike und seine sechs Brüder erscheinen um elf Uhr, als eigentlich keine Fähre ankommen dürfte, stürmen in mein Schlafzimmer und wecken mich auf. Seine sechs Brüder sehen ihm sehr ähnlich und verhalten sich auch genau so. Alle haben den gleichen traurigen Blick und jeder von ihnen sieht unausgesetzt alle zwei, drei Minuten über die Schulter. Ich setze eine Probe für sie in Big Tonys Suite an, und als Big Tony und ich diese sechs himmlischen Stimmen hören, zusammen mit dem Trompetenspiel, das nicht von dieser Welt ist, wissen wir, daß wir das große Los gezogen haben.
    Ich habe wieder die Erde an der Strippe und ändere die Bestellung für den Weihnachtsbaum von sieben auf fünfzehn Meter. Dann überwache ich den Bau der Bühne für die Himmlischen Sieben, wie Big Tony und ich übereingekommen sind, die sieben Brüder zu nennen. Als der Baum mit der Zwei-Uhr-Fähre ankommt überwache ich das Aufstellen und danach die Engel, wie sie ihn schmücken. Dann muß ich mich um die Dekoration im Wiesen-Raum kümmern, danach muß ich den Schneider des Weltraumclubs auftreiben, damit er Big Tonys

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