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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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vertrauen«, sagte er und drückte Janeway seinen Disruptor in die Hand. »Hinter der Tür stehen zwei Wächter –
    sie bewachen eine Luftschleuse, durch die Sie in Ihr Schiff gelangen. Ich kann sie nicht begleiten und muss hier bleiben, um nach den entkommenen Gefangenen zu suchen.«
    Janeway hielt den Disruptor in der rechten Hand und tastete nach dem Auslöser, ohne ihn zu betätigen. Sie zielte auf Bolis’
    Brust, nahm dabei aber keine drohende Haltung ein. »Sie haben den Edesianer betäubt. Daran wird er sich erinnern.«
    »Über die Konsequenzen meiner Aktionen mache ich mir später Gedanken«, sagte er in einem drängenden Tonfall.
    »Gehen Sie jetzt.«
    Das dumpfe Donnern von Disruptorentladungen erklang in der Ferne und die ganze Orbitalstation erbebte.
    »Die Voyager startet gleich, um gegen die Gimlon-Schiffe zu kämpfen, Captain. Ich bitte Sie…«
    »Nennen Sie mir den Grund«, sagte Janeway.
    Bolis überlegte kurz, blickte zur Tür und dann zur Luke mit der Leiter.
    »Warum sollte ich Ihnen vertrauen?«, fragte Janeway.
    »Warum der plötzliche Gesinnungswandel?«
    »Es ist eine philosophische Angelegenheit«, sagte Bolis. »Ich bin gegen die Übernahme fremder Raumschiffe. Ich kann es moralisch nicht vertreten, dass Sie und Ihre Crew mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in einem Krieg sterben, der Sie eigentlich gar nicht betrifft.«
    »Bekehrung zum Pazifismus, während die Waffen
    sprechen?«, entgegnete Janeway. »Klingt nicht sehr
    überzeugend.«
    Der Edesianer atmete tief durch. »Captain, ich konnte Ihnen nicht eher zu erkennen geben, wie ich wirklich denke. Eine Untergrundorganisation ist hier tätig, auch auf Edesia Prime.
    Ich riskiere viel, indem ich Ihnen helfe, aber ich halte es für wichtig.«
    Sollte Janeway ihm vertrauen? Nein. Gab er ihr eine echte Chance zur Flucht? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber sie konnte der Freiheit kaum näher sein, wenn hinter dieser Tür tatsächlich eine Luftschleuse existierte, die zu ihrem Schiff führte.
    »Beweisen Sie, dass Sie mir von Nutzen sein können«, sagte sie. »Wie viele Wächter sind an Bord der Voyager geblieben?
    Und wie kann ich mit dem Warp-Neutralisator fertig werden?«
    Bolis schob sie behutsam in Richtung Tür. »Ich helfe Ihnen dabei, wenn ich wieder an Bord bin.«
    Janeway drückte ihm den Lauf des Disruptors an die Brust.
    »Kommen Sie jetzt mit mir.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht, Captain.«
    »Ich bestehe darauf«, sagte Janeway und drückte noch etwas fester zu.
    »Bitte vertrauen Sie mir, Captain.«
    »Nein«, widersprach Janeway. »Sie begleiten mich und
    gehen vor mir, damit die Wächter nicht sofort den Strahler sehen. Dann lassen Sie sich fallen, damit ich die Soldaten betäuben kann.«
    »So etwas sieht mein Plan nicht vor. Captain, ich riskiere mein Leben, indem ich Ihnen auf diese Weise helfe.« Wahre Besorgnis und Aufrichtigkeit zeigten sich in Bolis’ Gesicht.
    Oder war er nur ein guter Schauspieler?
    Es blieb Janeway nicht genug Zeit, alles gegeneinander abzuwägen. »Offenbar verstehen Sie nicht«, sagte sie leise.
    »Wir ändern Ihren Plan. Und Sie riskieren Ihr Leben, wenn Sie nicht mit mir kommen.«
    »Bitte bleiben Sie sitzen!«, wandte sich ein edesianischer Wächter an die Gefangenen. »Dies ist nur ein kleines
    Geplänkel! Sie dürfen nicht in Panik geraten!«
    Eine weitere Explosion krachte.
    »Wenn dies nur ein kleines Geplänkel ist, möchte ich keine richtige Schlacht erleben«, sagte Paris, während sich die Edesianer gegenseitig Anweisungen zuriefen.
    Chakotays Sitz vibrierte heftig, als weitere Disruptorstrahlen die schwachen Schilde des Transporters trafen. Er sah die Blitze auf dem kleinen Bildschirm an der Wand. Selbst mit halbwegs anständigen Manövrierdüsen hätte das Schiff in der Lage sein sollen, der Salve auszuweichen.
    Die entführten Besatzungsmitglieder der Voyager waren nicht die einzigen Passagiere. Hinzu kam eine ganze Reihe von evakuierten Edesianern und ihre Gesichter brachten das gleiche Empfinden zum Ausdruck: Furcht.
    Kadetten, dachte Chakotay. Er hatte kurz mit Paris darüber gesprochen und der Pilot teilte seine Ansicht. Diese Leute waren das edesianische Äquivalent unerfahrener Kadetten.
    »Die Edesianer verlieren den Krieg«, wandte sich Chakotay an Paris. »Sie rekrutieren immer jüngere Männer und Frauen für den Kampf.«
    Paris nickte. Sie kannten dieses Muster und trotz der
    Situation der Voyager regte sich in Chakotay Mitgefühl für

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