Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
Vom Netzwerk:
die Edesianer, als er an den kolossalen Verlust von Leben und Ressourcen dachte.
    Er schob die Hand unter die Schnalle des Sicherheitsgurts, beugte sich zu Paris und gab vor, sich zu strecken. »Dies ist der richtige Zeitpunkt – während alle abgelenkt sind.«
    Paris ließ den Blick über die Besatzungsmitglieder der Voyager schweifen, die ruhig blieben, während die Edesianer immer unruhiger und nervöser wurden.
    »Sie sind nicht nur abgelenkt, sondern der Panik nahe«, flüsterte der Pilot. »Haben Sie einen Plan?«
    »Ja.« Chakotay spannte die Muskeln, und der Sicherheitsgurt löste sich. »Wir übernehmen dieses Schiff.«
    Paris nickte. »Ihr Plan gefällt mir«, erwiderte er leise.
    »Aber… fehlen da nicht ein paar Details?«
    Chakotay zuckte mit den Schultern und presste die Lippen zusammen. Leider musste er dem Piloten Recht geben. »Wir brauchen eine ihrer Waffen.«
    »Ich könnte Ihnen eine verkaufen, aber sie ist teuer«, sagte Paris.
    Chakotay schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht in der richtigen Stimmung für solche Spielchen, Paris.«
    Paris rückte auf seinem Sitz ein wenig zur Seite und griff unter die Kleidung. Als die Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie einen kleinen edesianischen Disruptor.
    »Ich schätze, das Ding ist mindestens einen einwöchigen freien Replikatorzugang wert.«
    Chakotay lachte leise. »Woher haben Sie die Waffe?«
    »Ich habe sie einem Soldaten abgenommen, als ich den
    ›Schwächeanfall‹ erlitt, erinnern Sie sich?«, erwiderte Paris.
    Chakotay nahm den Strahler entgegen, hielt ihn verborgen an der Seite und bedeutete Paris, ebenfalls den Sicherheitsgurt zu lösen. »Schade, dass Sie nicht zwei besorgen konnten.«
    »He«, protestierte der Pilot leise, »Sie mussten dem Burschen die Waffe nicht aus der Tasche ziehen, ohne dass er etwas davon merkte. Wenn ich es mit dem Kom-Anhänger oder
    etwas anderem versucht hätte, könnten Sie jetzt meinen Sarg tragen.«
    »Geben Sie es zu«, sagte Chakotay. »In einem früheren
    Leben sind Sie Taschendieb gewesen.«
    Paris neigte den Kopf zur Seite und schmunzelte. »Vielleicht bin ich es auch in diesem Leben.«
    Chakotay lächelte. Nie zuvor war er jemandem begegnet, der ihn gleichzeitig so sehr verärgern und amüsieren konnte.
    Wieder donnerte es und eine heftige Erschütterung erfasste den Transporter. Die Schnalle von Paris’ Sicherheitsgurt schlug mit einem Klacken an die Wand.
    Chakotay warf Paris einen kurzen Blick zu und sah sich dann um. Das Geräusch hätte sie verraten können.
    Der kleine Bildschirm an der gegenüberliegenden Wand
    zeigte schnell hin und her gleitende Sterne. Für kurze Zeit war der Planet zu sehen, dann der Weltraum, dann die
    Orbitalstation. Es lag nicht etwa an Ausweichmanövern. Der Grund schien vielmehr mangelndes Geschick des Piloten zu sein.
    »Es geht los«, sagte Chakotay. »Helfen Sie mir, wo Sie können.« Er stand auf und hielt die edesianische Waffe so in der rechten Hand, dass sie nicht auf den ersten Blick zu sehen war.
    Er war erst zwei Schritte weit gekommen, als der Gegner einen weiteren Treffer erzielte. Funken sprühten von der Decke herab, und Chakotay fiel zu Boden.
    Der Aufprall riss ihm den Disruptor aus der Hand – er
    rutschte unter einen Sitz, außer Reichweite. So nah und doch so fern. So viel Energie in einem so kleinen Gegenstand… Die Waffe mochte Rettung für die Voyager- Crew bedeuten – wenn Chakotay sie wieder in die Hand bekam.
    Er sah kurz zu Paris, der vom Sitz gerissen worden war. Dann blickte er nach vorn und kroch in Richtung des Strahlers.
    Verdammt!
    Der Transporter schüttelte sich einmal mehr. Die metallenen Wände ächzten und Chakotay dachte an die enormen
    Belastungen, die das Schiff aushalten musste. Die schwachen Schilde waren ausgefallen und jetzt konnte sich der Feind die Panzerung vornehmen. Von keinem Transporter – weder in der Föderation noch sonst irgendwo – durfte man erwarten, dass er solchen Angriffen standhielt.
    Das Licht flackerte und Chakotay versuchte, die Waffe nicht aus den Augen zu verlieren.
    Disruptorenergie kochte über den Rumpf und Chakotay
    wurde hin und her geworfen. Das Licht ging aus und nicht wieder an.
    Etwas fiel auf Chakotays Rücken, schickte stechenden
    Schmerz durchs Rückgrat und die Beine. Heißes Metall schnitt durch die Uniform und brannte sich ihm in die Haut. Er fühlte, wie warmes Blut aus der Wunde rann.
    Er versuchte, nicht schmerzerfüllt zu stöhnen, hoffte auf eine Notbeleuchtung, die es ihm

Weitere Kostenlose Bücher