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Fronttheater

Fronttheater

Titel: Fronttheater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nächsten Granaten schlugen nicht in unmittelbarer Nähe ein. Die Kette der angreifenden Partisanen schob sich langsam näher. Ganz langsam, aber unaufhaltsam.
    Leutnant Kramer und Walter Meyer suchten nach Dr. Berthold. Bei ihm hatte eine Granate eingeschlagen. Sie hatte ihn am Operationstisch unter Trümmern begraben. Ihn, den Verwundeten, den er gerade operierte, und zwei Sanitäter.
    Während Kramer und Meyer im Orgeln der Granaten begannen, die Trümmer wegzuziehen, kam Doelles an und brachte noch Verstärkung mit.
    Leutnant Kramer sah auf den sterbenden jungen Arzt. Er wollte etwas sagen, aber es schnürte ihm die Kehle zu. Irene, dachte er, wie sage ich es Irene. Sie darf nicht hierher, sie soll ihn nicht sehen, nicht so …
    Die Männer waren bereit, die Angreifer zu empfangen. Flucht gab es nicht. Der Ring um das Dorf war geschlossen. Sie kamen von allen Seiten.
    Noch hatte Leutnant Kramer keine Feuererlaubnis gegeben. Die Männer hockten in ihren Stellungen hinter den Geschützen und fieberten.
    Das Granatwerferfeuer hatte ausgesetzt. Man hörte Kampfschreie und Johlen. Leuchtfallschirme erhellten die Nacht.
    Eine Partisanengruppe hatte dicht aufgeschlossen und stürmte heran. Vor sich her schoben sie ein Bündel Mensch, ein unförmiges Etwas in weißem Unterzeug, das um sich schlug.
    »Mensch. – Da is'n Deutscher!« murmelte Doelles entgeistert. »Die Schweine nehmen ihn als Kugelfang.«
    Langsam pendelte das Magnesiumlicht am Fallschirm zur Erde.
    »Den Kerl kenn ich doch«, sagte Garten und starrte auf den Mann, den die Partisanen vor sich herschoben. »Das ist doch Planitz!«
    »Feuererlaubnis!« schrie Leutnant Kramer. Und in der gleichen Sekunde bellten die Waffen aus den deutschen Stellungen.
    »Nicht auf Planitz schießen!« brüllte Garten. »Den Kerl will ich lebend haben!«
    Die Mädchen der Theatertruppe drängten sich zusammen mit den Verwundeten an die Wände des Steinhauses. Pausenlos knallten die russischen Granatwerfer in das Dorf. Das Nebenhaus stand in hellen Flammen. Der rote Schein tanzte auf den bleichen, angstverzerrten Gesichtern.
    Vor der offenen Tür hockte der Funker vor einem mühsam reparierten Funksprechgerät. Ab und zu hörten die Mädchen leise Wortfetzen: »Hier Stawenkow – Stawenkow – Eine Kompanie, ein Frontlazarett, eine Fronttheatertruppe. – Sind eingeschlossen und werden angegriffen. – Sofort Hilfe. – Hier Stawenkow …«
    Eine Werfergranate schlug dicht neben dem Funkgerät ein und schmetterte es gegen die Hauswand.
    Der Luftdruck fegte den Funker bis an die Rückwand der Kate.
    »Aus«, sagte er lakonisch, als er sich wieder aufrappelte.
    »Ob uns jemand gehört hat?« Sonjas Augen bettelten um ein bißchen Hoffnung, sie wollte nicht aufgeben.
    Der Funker hob die Schultern. »Und wenn schon«, sagte er. »Die kommen ohnehin zu spät.«
    Wie lange gierige Finger harkten die Leuchtspuren der deutschen Waffen über das Feld, griffen nach den Partisanen, rissen sie zu Boden.
    Nur der Mann in dem weißen Unterzeug kam unaufhaltsam näher, und die drei Russen, die ihn vor sich herschoben.
    »Wir müssen schießen!« brüllte Doelles. »Die Kerle sind uns gleich auf dem Pelz!« Er schwenkte den Lauf der Waffe.
    Garten fiel ihm in den Arm. »Noch ein paar Sekunden«, brüllte er. »Vielleicht können wir …«
    Er zuckte zusammen. Dicht neben ihm war etwas mit sanftem Patschen auf die Erde gefallen. Ein faustgroßes schwarzes Ei.
    Bevor er noch einen Gedanken fassen konnte, hatte Doelles das schwarze Ding schon in der Hand und warf es zurück.
    Die Handgranate explodierte, bevor sie die Erde berührte. Dicht vor Planitz' Gesicht.
    Planitz sah sie nicht mehr. Er hörte auch nicht mehr den Knall.
    In dem Augenblick, als Planitz starb, erwischte eine deutsche Granate die russische Werferstellung. Krachend flog die gestapelte Munition in die Luft.
    »Noch leben wir!« brüllte Doelles. »Noch habt ihr uns nicht!«
    Die Partisanen hatten sich zurückgezogen. Warum sollten sie sich aufopfern? Sie konnten ja warten. Sie konnten die paar Deutschen aushungern.
    Langsam verebbte das Feuer.
    Leutnant Kramer richtete sich auf.
    Hinter ihnen brannte das Dorf.
    Er hängte die Maschinenpistole um den Hals und ging zurück, durch die Reihe der brennenden Häuser.
    Er sah, wie die Mädchen der Theatertruppe aus der Tür des Steinhauses traten, vorsichtig, unsicher, als ob sie der plötzlichen Ruhe nicht trauten.
    Dann hatte Irene ihn entdeckt.
    »Peter!« Mit ausgestreckten Armen

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