Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
Vom Netzwerk:
in dem Moment mehr beschäftigt.
    Denise schenkte
Spade ein schiefes Lächeln. »Setz das gesunkene Boot einfach mit auf meine
Rechnung.« Sie mochte für Spade vielleicht Freundin Nummer zehntausendeins
sein, doch bislang hatte sie sich vermutlich als die Kostspieligste erweisen.
    »Hör auf,
dich über solche Dinge zu ärgern. Ich tu's auch nicht.« Spade küsste ihre
andere Hand. »Wir sehen uns nachher.«
    Er ging
hinaus und schloss die Tür. Denise warf einen Blick auf den herabbaumelnden,
nutzlosen Türgriff und dann auf ihr Spiegelbild. Mit leerer
Blase und sauberem Körper ist man jeder Situation besser gewachsen, ermahnte
sie sich. Oh, und ohne nach Thunfischkotze riechenden Atem.
     
    Nachdem
Spade für Denise einige Kleidungsstücke auf dem Bett ausgelegt und die Reste
von Milch und Thunfisch weggeworfen hatte, fand er Crispin im Salon, der an
einem Whiskey nippte und die Flüssigkeit gedankenversunken im Glas kreisen
ließ.
    »Wo ist
Nathanial?«, fragte Spade.
    »In einer
der neuen Vampirzellen im Keller. Der beste Ort für ihn. Um daraus zu
entkommen, müsste er sich schon in Rauch verwandeln - nicht dass er auch nur
die geringste Absicht hätte, einen Fluchtversuch zu unternehmen.« Mit einem
sardonischen Schnauben stellte Crispin sein Glas ab. »Er hält dich für seinen
verfluchten Helden.«
    Spade nahm
ihm gegenüber Platz. »Hat er das gesagt? Oder hast du das in seinen Gedanken
gelesen?«
    »In seinen
Gedanken«, entgegnete Crispin. »Der Bursche denkt, du hättest ihn vor Web in
Sicherheit gebracht, weil du möchtest, dass er dir dabei hilft, die
Dämonenessenz in Denise zu kontrollieren. Er hat keine Ahnung, dass er das
Tauschpfand für das Entfernen dieser Essenz ist.«
    Spade nahm
das ohne einen Anflug von Mitgefühl zur Kenntnis. Er würde noch viel
Schlimmeres tun, um Denise vor der zerstörerischen Kraft dieser Male zu retten,
als einen unwürdigen Knilch zu opfern, der sein Schicksal selbst besiegelt
hatte.
    »Wir
müssen ihn von Denise fernhalten, so gut es geht. Sie fängt bereits an, sich
deswegen schuldig zu fühlen.«
    »Einverstanden.
Wann willst du den Dämon heraufbeschwören?«
    Spades
Mund zuckte. »Am liebsten unverzüglich, doch leider gibt es da dieses kleine
Problem, dass ich nicht weiß, wie ich Rom töten kann. Ich halte nicht viel
davon, auf das Wort des Dämons zu vertrauen, dass er Denise freigeben wird,
anstatt sie einfach umzubringen, sobald er Nathanial zurückhat.«
    Crispin
warf ihm einen durchtriebenen Blick zu. »Der Bursche da unten im Keller könnte
sich dabei als nützlich erweisen. Wenn er glaubt, du hast vor, Rom zu
vernichten, wette ich darauf, dass er bereitwillig sämtliche Informationen mit
dir teilen wird, die er hat, um dir dabei behilflich zu sein.«
    Darauf
hätte Spade ebenfalls gewettet, doch er hatte nicht die Absicht, Rom zu töten,
solange es einen anderen Ausweg gab. Er wollte, dass die Male von Denise
entfernt wurden. Er hatte nicht vor, Rom zu vernichten, sobald er sich blicken
ließ; sonst würde er Denise auf ewig dazu verdammen, die Male des Dämons tragen
zu müssen.
    »Schläft
Cat?«, fragte er geistesabwesend.
    Crispin
nickte. »Sobald sie wusste, dass Denise sicher wieder zurück ist, konnte sie
nicht länger wach bleiben.«
    Ian
schlenderte herein, und sein türkisgrüner Blick glitt über die beiden Männer,
bevor er sich in einen Sessel sinken ließ.
    »Das ist
verflucht noch mal ungerecht«, bemerkte er. »Von uns dreien bin ich derjenige,
der seit jeher das Seltene und Ungewöhnliche sammelt, und doch habt ihr beiden
es geschafft, euch die ungewöhnlichsten Frauen der Welt zu schnappen. Zuerst
du, Crispin, mit dem einzigen lebenden Halbblut, das sich dann in einen sogar
noch ungewöhnlicheren Vampir verwandelt hat. Und jetzt du, Charles, mit deiner
Gestaltwandlerin. Ich dachte, du machst Witze, als du sagtest, Denise wäre ein
Kätzchen. Ich bin schlichtweg grün vor Neid.«
    »Denise
wird nicht lange eine Gestaltwandlerin sein«, erwiderte Spade scharf. »Und
sobald sie diese Male los ist, habe ich auch nicht die Absicht, sie menschlich
bleiben zu lassen.«
    Noch
während die Worte seinen Mund verließen, richteten sich die Härchen in Spades
Nacken auf. Crispins grimmige Miene bestätigte bloß, was er bereits wusste.
Langsam drehte Spade sich um, um Denises geschocktem Blick zu begegnen.
    »Bootleg
und Lyceum hatten recht. Du hast tatsächlich vor, mich
in einen Vampir zu verwandeln.« Ihre Stimme war ungläubig. »Was um alles

Weitere Kostenlose Bücher