Frost, Jeaniene
unten? Stimmte irgendwas nicht? Hatte Rom sie
irgendwie gefunden, während er fort gewesen war?
Spade
stürmte die Treppe ins Untergeschoss gerade rechtzeitig hoch, um Alten lachen
zu hören. Denise stand mit gerötetem Gesicht vor Alten, die Hände hinter dem
Rücken.
»Was machst du denn hier?«, wollte er wissen, packte sie an den Schultern
und schnüffelte tief. Kein Geruch des Dämons auf ihrer Haut.
Denises
Mund stand offen, ihre Augen waren geweitet. Spade zwang sich, sie loszulassen,
einen Schritt zurückzutreten und ihr auch sonst nicht zu nahe zu kommen. Sie
anzuschauen, so liebreizend, war mehr, als Spade ertragen zu können glaubte.
Ians Worte hallten mit der Verlockung einer Schlange in seinem Kopf wider, die
einem einen Apfel hinhält. Wenn ich du wäre, würde ich Denise
trotz ihrer Einwände verwandeln ...
Er
schüttelte diesen tückischen Gedanken ab, als er bemerkte, dass sie immer noch
die Hände hinter ihrem Rücken hielt. Das war nicht ihre übliche Körperhaltung,
und ihre Schultern zuckten.
Spade
packte sie nicht von Neuem; er trat schneller hinter sie, als sie herumwirbeln
konnte. Ein Fluch kam von seinen Lippen, als er die Krallen sah, die aus ihren
Händen ragten, obwohl sie sie zu verstecken versuchte.
Sie hatte
sich teilweise wieder verwandelt. Egoistischer, törichter Mistkerl, schalt
Spade sich selbst. Er hätte diese Möglichkeit in Betracht ziehen müssen. Ja, es
hatte ihn verrückt gemacht zu erkennen, dass Denise nicht die Absicht hatte,
ihnen eine gemeinsame Zukunft zuzugestehen, doch er hätte bleiben sollen. Immerhin
würden sich seine verletzten Gefühle nicht in einer grässlichen körperlichen
Verwandlung manifestieren, wie es bei ihr passieren konnte.
»Denise.«
Spade ließ seine Stimme ruhiger klingen, als er sich fühlte, während er sich
innerlich weiterhin verfluchte. »Ich entschuldige mich dafür, dich angerührt zu
haben. Warum bist du hier runtergekommen?«
Alten
begann, sich zu entfernen. Denises Blick glitt zu ihm hinüber, als würde sie
ihm am liebsten folgen.
»Ich
wollte mit dir reden, aber vielleicht sollten wir damit warten, bis du ein
wenig geschlafen hast«, murmelte sie.
Nicht wenn
warten bedeutete, dass ihr womöglich eine weitere vollständige Verwandlung
drohte. Obwohl es sich anfühlte, als würden Silbernadeln in sein Herz stechen,
Denise so nahe zu sein, hatte Spade nicht vor zuzulassen, dass ihr das noch
einmal widerfuhr.
»Sag's mir
jetzt. Worüber wolltest du mit mir sprechen?«
Ihre Augen
begannen zu glänzen, und sie blinzelte. »Das alles geht so schnell«, sagte sie;
es war kaum mehr als ein Flüstern. »Ich meine, vor einem Monat habe ich noch um
Randy getrauert, und jetzt hast du mich dazu gebracht, darüber nachzudenken,
mich in einen Vampir verwandeln zu lassen, damit wir unzählige gemeinsame Jahre
haben, und ich ... Manchmal weiß ich nicht recht, ob ich für das bereit bin,
was ich für dich empfinde.«
Dachte sie
daran, die Seiten zu wechseln? Spade konnte nicht anders, als ihr Gesicht zu
streicheln, während sich jeder Nerv in seinem Innern vor ängstlicher Erwartung
anspannte. Bitte, lass es das sein. Oh, lieber
Jesus, er würde sich auf Knien dafür entschuldigen, vorhin abgehauen zu sein,
wenn das der Fall war.
»Wirklich?«,
fragte er sanft, aber auch mit einer gewissen Ironie. »Das Leben wartet nie,
bis du bereit bist. Ich war auch nicht bereit
dafür, mich in einen Vampir zu verwandeln, aber so ist es gekommen. Ich war
nicht bereit dafür, jemanden zu verlieren, den ich vor langer Zeit geliebt
habe, aber es ist passiert. Du warst nicht bereit dafür, dass dein Ehemann
ermordet wird, doch das wurde er. Du warst mit Sicherheit nicht bereit dafür,
dass ein Dämon dich zeichnet, aber er hat es getan. Und womöglich ist keiner
von uns bereit für das, was wir füreinander empfinden, doch das ändert nichts
daran, dass diese Gefühle da sind.«
Spade
beugte sich weiter vor und senkte die Stimme. »So liegen die Dinge nun mal,
Denise. Ob es uns jetzt gefällt oder nicht.«
Sie hielt
seinem Blick stand; ihre Augen schimmerten noch immer. »Du hast recht. Es ist
mir gleich, ob ich dafür bereit bin oder nicht; ich brauche dich. Und ich
denke, mir ist ein Kompromiss eingefallen, mit dem wir beide leben können ...«
Spade
konnte die Lust und das Verlangen nicht zügeln, das ihn durchfuhr, als er
Denise sagen hörte, sie brauche ihn. Seine Lippen drängten sich auf die ihren,
und seine Zunge erkundete die dunkle,
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