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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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den Spade von jedem
Hypnotisierten zu hören gewohnt war. Der Bursche hatte nicht gelogen. Offenbar
wusste er tatsächlich nicht, dass das Preisgeben solcher Informationen ihn
seiner eigenen Vernichtung näher brachte.
    »Was
denkst du, warum ich dich gefangen genommen habe?«, fragte Spade als Nächstes,
bloß um auf Nummer sicher zu gehen.
    »Um deine
Freundin zu retten«, murmelte Nathanial. »Damit ich ihr dabei helfe, die Macht
der Male zu kontrollieren.«
    Nein,
Nathanial hatte keine Ahnung, wie sein Schicksal aussah. Spade verdrängte ein
Aufflackern von Reue. Denise und er mochten vielleicht keine gemeinsame Zukunft
haben, doch sie musste auf jeden Fall von der Essenz des Dämons befreit
werden. Spade würde dafür sorgen, dass Denise wieder zu einem menschlichen
Wesen wurde, so wie sie es wollte, während ihre Familie in Sicherheit war.
Durch sein eigenes Verschulden war Nathanial zu dem Preis geworden, der dafür
bezahlt werden musste.
    »Wer hat
den Dolch?«, fragte Spade, auch wenn er sich die Antwort darauf bereits denken
konnte.
    »Web. Er
hat ihn immer ganz in seiner Nähe. Aus Angst davor, dass der Dämon ihn tötet,
um mich zurückzubekommen.«
    Hätte Rom
gewusst, dass Web Nathanial gefangen hielt, hätte der Dämon zweifellos
tatsächlich versucht, Web abzuschlachten, um Nathanial wieder in die Finger zu
bekommen. Doch jetzt befand er sich in Spades Gewalt, und Web war klug genug
zu wissen, dass Nathanial ihm von dem Dolch erzählen würde.
    Verflucht
noch mal, Web würde damit rechnen, dass Spade
versuchen würde, den Dolch an sich zu bringen. Er wusste, dass Spade ihn
brauchte, wenn auch nicht aus denselben Gründen wie Web selbst.
    Spades
Mund zuckte. Es sah ganz so aus, als würde Web schließlich doch noch eine weitere Gelegenheit bekommen, ihn zu töten.
    »Du wirst
niemals versuchen, mir zu entkommen«, sagte Spade und schaute Nathanial tief
in die Augen. »Sag es.«
    »Ich werde
niemals versuchen, dir zu entkommen«, wiederholte Nathanial dumpf.
    Vermutlich
hatte Web Nathanial dieselbe Anweisung aufgezwungen. Der Kerl hatte gegen ihn
gekämpft, als Spade ihn vor Web gerettet hatte, doch das spielte keine Rolle.
Was Spade anging, so setzte er den Befehl nicht ein, um Nathanial auf
unbestimmte Zeit bei sich zu behalten, sondern bloß für eine kleine Weile. Bis
er ihn an Rom übergeben hatte, der - wenn alles glattlief - im Gegenzug Denise
freigeben würde. Um sie wieder ihrer zerbrechlichen, sterblichen Menschlichkeit
zu überantworten, die sie letztlich auf ewig voneinander trennen würde.
    Das Wissen
darum stieg wie Galle in ihm hoch, doch er zwang es zurück. Das ist
es, was sie mehr als alles andere will. Selbst mehr als mich.
    »Also gut.
Wach auf«, sagte Spade und ließ Nathanial los.
    Der andere
Mann blinzelte und schüttelte den Kopf, wie um ihn zu klären. »Hast du
rausgefunden, was du wissen wolltest?«
    Spades
Kiefer verkrampfte sich. »Ja.«
    Und
dennoch blieb er seinem Kurs treu.
     
    31
     
    Denise war
aufgeblieben und hatte auf Spades Rückkehr gewartet. Als sie hörte, wie die
Haustür zugeschlagen wurde, eilte sie in den Gang hinaus, in der Hoffnung,
Spade zu erwischen, bevor er in einem der oberen Zimmer verschwand. Doch
obwohl sie wartete, kam niemand die Treppe herauf.
    Womöglich
war er wieder auf direktem Wege ins Arbeitszimmer gegangen. Denise ging nach
unten und warf einen Blick in den Raum, in dem sie sich gestritten hatten, doch
er war leer. Dann spähte sie in die anderen Zimmer im Erdgeschoss. Nichts.
Schließlich ging sie wieder zur Vorderseite des Hauses, und ihr Herz machte
einen Satz, als sie am Eingang Bewegungen ausmachte.
    Doch als
sich die dunkle Gestalt in den Schatten umdrehte, sah Denise, dass es Alten
war. Bones hatte sich geirrt. Der Morgen graute, aber Spade war doch nicht
zurückgekommen.
    »Oh, hi,
Alten«, sagte sie lahm. »Ich habe bloß ...« Offensichtlich
auf jemanden gewartet, der nicht auftauchen würde.
    »Wenn du
Spade suchst, er ist nach unten gegangen«, sagte Alten. »Sah aus, als wäre er
immer noch sauer. Wenn ich du wäre, würde ich ihn in Ruhe lassen.«
    Schlagartig
veränderte sich Denises Stimmung von Neuem. Er war zurückgekommen. Er mochte
vielleicht immer noch wütend sein, ja, aber Spade war zurück. Nun, ob sauer oder
nicht, sie würden miteinander reden. Es gab zu viele Dinge, die sie regeln
mussten, als dass Spade ihr einfach aus dem Weg gehen konnte. »Wer ist noch
unten?«
    Alten zuckte die Schultern.

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