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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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Sachlichkeit war gefragt. Sachlichkeit und ein
Dämonenpreller namens Nathanial.
    »Morgen
machen wir uns auf nach New York. Dort kenne ich einen Meister, dessen Sippe
wir uns als Nächstes vornehmen werden.«
    Sie zog
die Finger von seiner Hand zurück. »Wir klappern einfach einen Meistervampir
nach dem anderen ab und begutachten seine Leute?« Denises Tonfall nach
erinnerte sie das an die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
    »Für den
Anfang. Wenn wir die Sippen meiner Freunde durchhaben, müssen wir uns anderen
Methoden zuwenden.«
    Methoden,
die gefährlicher waren, als alliierte Sippen zu durchforsten, aber er wollte es
nach Möglichkeit vermeiden, Denise noch einmal mit der düsteren Seite seiner
Welt zu konfrontieren.
    Als sie
bei ihm zu Hause ankamen, hatte Spade sich wieder im Griff. Denise hatte
während der Fahrt ein- oder zweimal das Wort an ihn gerichtet, aber er hatte
nur knapp geantwortet. Bald war sie verstummt. Drinnen nahm er sie mit in sein
Schlafzimmer - nach allem, was an diesem Abend passiert war, würde man das
einfach erwarten - und ging dann ohne ein weiteres Wort unter die Dusche. Als
er herauskam, war Denise bereits in seinem Bett eingeschlafen.
    Er
schenkte ihr noch einen letzten grimmigen Blick, bevor er sich in den Sessel
sinken ließ und die Augen schloss.
    Schlaf,
das brauchte er jetzt. Morgen würde es ihm besser gehen.
    Aber
Denise verfolgte ihn selbst noch im Traum ... nur hatte sie da blondes Haar,
braune Augen und eine durchgeschnittene Kehle.
     
    7
     
    »Du!«,
fauchte Denise, als sie den Mann mit den roten Haaren sah, der im Salon auf
sie wartete.
    Leider war
es nicht ihr Verwandter, Nathanial. Ian stutzte, offenbar ebenfalls überrascht,
sie zu sehen. Dann richtete er seine türkisblauen Augen auf Spade und lachte.
    »Als du
mir deinen Besuch angekündigt hast, dachte ich, es würde eine langweilige
Pflichtveranstaltung werden, aber da habe ich mich wohl geirrt, was? Du fängst
hinter Crispins Rücken heimlich ein Techtelmechtel mit der Busenfreundin seiner
Frau an. Ich bin beeindruckt.«
    Spade
verschränkte die Arme. »Spar dir die Häme, Ian. Wir sind aus geschäftlichem
Anlass hier, obwohl ich tatsächlich nicht möchte, dass Crispin etwas davon
erfährt.«
    Das süffisante
Lächeln auf Ians Lippen blieb. »Ein solches Schweigeabkommen wird dich einiges
kosten, mein Freund.«
    »Das
bezweifle ich nicht«, gab Spade trocken zurück.
    Denise
konnte noch immer nicht glauben, dass Spade Ian mit ins Boot geholt hatte.
Bones' Erschaffer stand, gelinde gesagt, in keinem besonders guten Ruf.
    »Trau ihm
nicht, er rennt sofort zu Bones und Cat«, murmelte sie.
    Unbeeindruckt
von ihrer Bezichtigung sah Ian sie an. »Nicht wenn Charles dafür sorgt, dass es
sich für mich auszahlt, Schätzchen.«
    »Wer ist
Charles?«, fragte Denise, sich verwirrt umsehend. Dann fiel es ihr wieder ein.
Ach ja, Bones hatte Spade auch so genannt.
    »Mein
Menschenname«, antwortete Spade, obwohl Denise schon selbst darauf gekommen
war.
    »Ich weiß
wirklich nicht, warum du noch immer mit diesem anderen Namen angesprochen
werden willst«, sinnierte Ian kopfschüttelnd. »Ich für meinen Teil würde unsere
Zeit als Strafgefangene am liebsten vergessen, und du lässt dir das täglich
wieder aufs Butterbrot schmieren.«
    »So
behalte ich den Blick fürs Wesentliche«, antworte Spade leichthin.
    »Strafgefangene?«
Denise warf Spade einen Blick zu. Er hatte mal gesessen? Wie konnte man einen
Vampir überhaupt einsperren?
    »Wusstest
du das nicht, Schätzchen?«, säuselte Ian. »So haben wir uns kennengelernt, auf
der Überfahrt nach Neusüdwales in die Strafkolonie. Baron Charles DeMortimer
hielt es für unter seiner Würde, an gemeine Verbrecher wie Crispin, Timothy und
mich gekettet zu sein. Man stelle sich sein Entsetzen vor, als der Aufseher ihn
bei unserer Ankunft nicht mehr mit seinem Titel, sondern nur noch mit dem Namen
des Geräts ansprach, das ihm für seine Arbeit zugewiesen war. Ist mir
unbegreiflich, warum er sich als Vampir immer noch so nennen lässt.«
    Ein Zucken
in Spades Kiefer sagte Denise, dass ihm das Thema nicht behagte, aber sie war
fasziniert. Sie hatte weder von Spades Vergangenheit als Sträfling noch als
Adliger gewusst. Andererseits ergab jetzt einiges für sie mehr Sinn. Spade
hatte zwar eine durchaus verwegene Ausstrahlung, aber er hielt ihr auch immer
die Tür auf. Dann die Tatsache, dass er darauf bestand, im Sessel zu schlafen
und ihr sein Bett zu

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