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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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die Thekenkante, während er sie aus
dunklen Augen ansah.
    »Fertig?«
    Denise sah
auf ihren Teller. Oh, er war ja schon wieder leer, und ein vierter wäre dann
wohl doch etwas zu viel des Guten.
    »Ja.«
    Sie wusch
den Teller ab, stellte ihn in die Spülmaschine und ertrug mit
zusammengebissenen Zähnen Ians Bemerkung, er hätte andere Sterbliche,
die sich um so etwas kümmern könnten. Sie verkniff sich eine sarkastische
Antwort, indem sie sich sagte, dass sie bald abreisen und Ian sich über ihren
Wutausbruch doch nur freuen würde.
    Erst als
Spade die Schlafzimmertür hinter sich schloss, befasste sich Denise mit dem,
was womöglich in den nächsten Stunden auf sie zukommen würde, allein mit Spade
und ihrem immer offensichtlicher werdenden Verlangen nach ihm.
    Randy. Wenn sie
an ihn dachte, kamen sowohl Wehmut als auch Schuldgefühle in ihr auf. Sie
liebte Randy noch immer, vermisste ihn, aber irgendwie hatte Spade etwas in
ihr angesprochen, das sie nicht länger verheimlichen konnte. Ja, es war lange
her, seit sie zum letzten Mal Sex gehabt hatte, aber Spade war nicht der erste
attraktive Mann, der ihr über den Weg gelaufen war. Warum fühlte sie sich so zu
ihm hingezogen, sowohl körperlich als auch emotional?
    Denises
Herz begann zu jagen. Was, wenn Spade sie auch wollte? Wenn es doch nicht immer
nur von Blutgier gezeugt hatte, als er sie mit Glutaugen angesehen hatte? Spade
wollte keine Beziehungen zu Sterblichen eingehen, gab aber zu, Sex mit ihnen
zu haben. Konnte sie das? Mit einem Vampir schlafen, der der Meinung war, ihr
Menschsein wäre ein Makel und sie wäre lediglich als Sexobjekt tauglich? Die
Vorstellung war beleidigend.
    Aber würde
sie Nein sagen können, wenn Spade sie noch einmal so berührte wie im Park?
Nicht nur ihren Hals mit wissenden, sinnlichen Küssen bedeckte? Schon was das
Essen anging, hatte sie ihre Triebe in letzter Zeit schwer kontrollieren
können. Würden eben diese Triebe
sich jetzt als stärker erweisen als ihr Stolz, ihre Sehnsucht nach Randy und
ihr Wunsch, allem Übernatürlichen aus dem Weg zu gehen und die Zeichen
loszuwerden?
    Denise
wollte es nicht wissen. »Ich glaube, das Essen ist mir auf den Magen
geschlagen«, log sie und verkroch sich ins Badezimmer.
     
    Erst als
die Maschine schon eine ganze Weile in der Luft war, erzählte Spade Denise von
der Planänderung. Sie war schon nervös genug gewesen, als sie gemerkt hatte,
dass sie nicht mit einer großen Fluggesellschaft sondern einer zweimotorigen
Propellermaschine fliegen würden. Da musste er sie nicht auch noch beunruhigen,
indem er ihr schon im Vorfeld sagte, was noch auf sie zukam.
    »Wir sind
nicht unterwegs nach Vegas. Wir besuchen deine Eltern in Virginia«, verkündete
er.
    Denise
machte ein verdutztes Gesicht. »Warum?«
    »Sie sind
deine nächsten Verwandten, und ich möchte mich ungern darauf verlassen, dass
Rom Wort hält und sie tatsächlich nicht umbringt, um dir Dampf zu machen. Dämonen
sind, gelinde gesagt, nicht gerade die vertrauenswürdigsten Kreaturen.«
    »Aber wir
können meine Eltern unmöglich einweihen. Sie sind nicht bei bester Gesundheit,
und von Vampiren, Dämonen und anderen übernatürlichen Wesen wissen sie auch
nichts.«
    Spade
winkte ab. »Und das soll auch so bleiben. Du wirst mich als deinen neuen Beau
vorstellen und ihnen die freudige Mitteilung machen, dass sie auf eine
Kreuzfahrt eingeladen sind.«
    Eine Weile
starrte Denise ihn nur an. »Meine Eltern sind Juden, und meine drei Verwandten
sind gerade erst innerhalb weniger Wochen verstorben. Sie werden keine Kreuzfahrt
unternehmen; sie haben ja kaum die Trauerzeit hinter sich!«
    »Sie
werden gehen, wenn ich sie hypnotisiert habe. Und bevor du Einwände erhebst:
Was ist dir wichtiger? Ihr Überleben oder deine Vorbehalte gegen den Einsatz
von Gehirnwäsche?«
    Sie
öffnete den Mund, schloss ihn aber dann wieder, als hätte sie schon zu einer
ganzen Reihe von Gegenargumenten ansetzen wollen, sie aber alle wieder
verworfen. Dem ernsten Thema zum Trotz beobachtete Spade sie amüsiert.
    Durcheinander
wie sie war, wirkte sie ganz entzückend, was er ihr natürlich nicht sagen
würde.
    »Okay«,
meinte sie schließlich. »Der Gedanke gefällt mir zwar ganz und gar nicht, aber
du hast recht. Ihre Sicherheit geht vor.«
    Ein
potenzielles Streitthema war aus der Welt geschafft, nun zu dem, was sie wirklich in Rage
bringen würde.
    »Für den
Fall, dass Rom dich nicht anhand deiner Zeichen aufspüren kann, ist es wichtig
zu

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