Frost, Jeaniene
Miene, aber er stieg aus, als er, Spades Berechnungen zufolge, einen
Drilling mit Damen hatte.
»Ich
glaube, ich habe vom Pokern auch die Nase voll«, verkündete BJ. »Augenblick,
Henry. Ich habe da vielleicht einen Tipp für dich.«
Spade
löste seine restlichen Chips ein und wartete, während Black Jack das Gleiche
tat.
»Dein
rotes Wunder willst du also erleben, hm?«, erkundigte er sich, als sie das
Belaggio verließen.
»Genau. Du
weißt schon, um mir die Nacht mit ihr noch ein bisschen zu versüßen.«
Während er
das sagte, küsste Spade Denises Hals und genoss den Schauder, der sie daraufhin
überlief. Er konnte es gar nicht erwarten, sie endlich küssen zu können, ohne
von ihr nur für einen guten Schauspieler gehalten zu werden.
»Versuchen
wir's im Drai's«, schlug Black Jack vor. »Dort bin ich in letzter Zeit öfter
als im Belaggio. Das Publikum ist mehr nach meinem Geschmack.«
Bei seinen
letzten Worten hatte Black Jack Denise einen Blick zugeworfen. Spade schnaubte.
»Kein Grund zur Geheimniskrämerei. Sie weiß, was wir sind.«
»Ah.« Der
Vampir lächelte Denise an, Fänge blitzten unter seiner Oberlippe auf. »Wie
heißt du denn, Süße? Henry hat dich bis jetzt immer nur >Darling<
genannt.«
Das ist
dir gleich aufgefallen, was?, dachte Spade kühl, aber bevor er
sich einen falschen Namen ausdenken konnte, hatte Denise schon geantwortet.
»Cherry
heiße ich.«
Fast hätte
Spade grinsen müssen, als Denise den Namen ihrer Suite nannte. Black Jack sah
erst sie und dann Spade an.
»Also, wem
gehörst du?«
Spade
lächelte freundlich. »Mir selbst.«
BJ lachte.
»Red keinen Scheiß. Du kommst mir nicht vor wie ein Meister, wenn ich das mal
so sagen darf.«
»Der
Meister meiner Sippe ist vor ein paar Jahren ermordet worden. Da war ich eben
auf mich allein gestellt. Und du?«
»Meiner
möchte lieber anonym bleiben«, erklärte Black Jack mit einem Gesichtsausdruck,
der Spade deutlich zu verstehen gab, dass es besser für ihn wäre, keine Fragen
mehr zu stellen.
Bei dem, was
Black Jack so trieb, überraschte Spade das allerdings nicht. »Schon okay. Du
musst mir ja nicht gleich alle deine Geheimnisse verraten ... nur eins.«
Der Vampir
sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Das wäre?«
»Ob BJ für
Black Jack steht, den Typen, von dem mir mein Freund Ian erzählt hat.«
Der andere
blieb stehen. Spade wartete, den Arm noch immer um Denise gelegt, und
ignorierte die Menschenmenge, die sich an ihnen vorbeischob.
»Und was
genau hat Ian dir erzählt?«, erkundigte sich Black Jack, dessen Stimme
inzwischen schärfer geworden war.
Spade
zuckte mit den Schultern. »Dass ich mich an dich wenden soll, wenn ich im
Besitz einer großen Seltenheit bin, die ich gern zum Verkauf anbieten möchte.«
Denise
warf Spade einen scharfen Blick zu, aber Black Jack ging lachend weiter. »Du
hast mir nichts anzubieten, das ich nicht längst in besserer Ausführung
besitze. Versprochen.«
»Willst du
wetten?«, fragte Spade sanft.
Interesse
flackerte in Black Jacks Gesicht auf, bevor er es verbergen konnte. »Um was?«
»Alles,
was ich verloren habe, wenn ich dir besseres Red Dragon verschaffen kann, als
das beste, das du hast.«
Nun war
Denise erst recht verdutzt, aber Spade drückte sie nur enger an sich, um ihr zu
verstehen zu geben, dass sie nichts sagen sollte.
»Im Drai's
unterhalten wir uns weiter«, meinte Black Jack. »Hier draußen gibt es zu viele
Lauscher.«
Spade
zuckte mit den Schultern. »Nach dir, mein Freund.«
18
Denise
schürzte die Lippen, als sie die Treppe des Barbary Coast Hotels hinabstieg.
Das Drai's lag natürlich unter der Erde. Hätte es auch ein besseres Ambiente
geben können, um den Verkauf ihres Blutes zu diskutieren, als eine schwarz-rot
lackierte Kellerspelunke? Sie kannte Spades Plan zwar nicht, aber sie wusste
schon jetzt, dass er ihr nicht gefiel.
Und als
sie die Gästeschar im Drai's zu Gesicht bekam, wurde ihre Abneigung sogar noch
stärker. Zu einem Drittel bestand sie aus Vampiren. Ihre bleiche Haut und die
übertrieben eleganten Bewegungen hoben sie selbst unter der äußerst gedämpften
Beleuchtung noch von den anderen Besuchern ab.
Denise
schauderte. Sie war in einem Verließ voller Untoter. Untoter Junkies womöglich
sogar, und hier stand sie, ein veritabler Drogenspender. O ja, eine
Panikattacke würde bestimmt nicht lange auf sich warten lassen.
»Holen wir
uns einen Drink«, schlug Black Jack vor.
Denise
wollte auf keinen Fall etwas
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