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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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wie gebannt, obwohl ihr gesunder
Menschenverstand ihr mehr als deutlich sagte, dass sie den Blick abwenden
sollte. Sie schluckte, das Pochen, das sie in sich spürte, war jetzt doppelt so
stark wie zuvor, und ihr wurde ganz heiß. War seine Erektion eine natürliche Reaktion
auf die Berührungen während des Einseifens? Oder dachte er an jemanden?
Vielleicht sogar ... an sie?
    Was, wenn
Spade sie dabei ertappte, wie sie ihn ansah und, statt wütend zu werden,
wollte, dass sie sich zu ihm gesellte?
    Frustriert
schloss Denise die Augen. Sie hatte noch ihre Tage, sodass sie nicht einmal zu
Spade unter die Dusche hätte steigen können, wenn ihr Traum Realität geworden wäre. Und
überhaupt. Das war einfach unmöglich.
    Es war so
ungerecht. Der erste Mann seit Randy, der sie sowohl seelisch wie körperlich
ansprach, war ein Vampir, der glaubte, Menschen taugten nur als Futter und
Sexabenteuer, womöglich sogar in dieser Reihenfolge. Sie hatte ihren Stolz
bereits über Bord werfen müssen, als sie sich damit abgefunden hatte, für
Spade während ihrer Suche nach Rom nur ein teurer Klotz am Bein zu sein. Jetzt
wollte sie sich wenigstens die Demütigung ersparen, von Spade zurückgewiesen
oder, schlimmer noch, als Mitleidsfick betrachtet zu werden.
    Denise
drehte sich zur Wand, drückte ihr Kopfkissen an sich und vergrub das Gesicht
darin. Wenn das hier vorbei war, würde es ihr bessergehen. Sie würde nach Hause
zurückkehren, ein bisschen Zeit mit ihrer Familie verbringen und ihre
Schwärmerei für Spade vergessen. Mit der Zeit gab sich alles. Wie es schien
sogar ihr Schmerz über Randys Tod und die Panikattacken, die sie in Gegenwart
von Vampiren sonst immer bekommen hatte.
    Einige
Minuten später wurde die Dusche abgestellt. Denises Herzschlag hatte sich
inzwischen beruhigt, und die brennende Sehnsucht in ihr war zu einem dumpfen
Ziehen zusammengeschrumpft.
    Siehst
du?, sagte sie sich grimmig. Mit der
Zeit gibt sich alles.
     
    Als Spade
am nächsten Abend mit Denise den Club Prive betrat, war Black Jack bereits da.
Es war erst kurz nach elf. Spade frohlockte im Stillen. Wolltest
mich wohl auf keinen Fall verpassen, was, Kumpel?
    »Hallo
zusammen«, grüßte Spade in die Runde, nachdem er sich ein Tablett mit Jetons
geholt hatte. »Heute hole ich mir zurück, was ich gestern verloren habe.«
    Alle
lachten, nur Madox, der Ölmagnat, den Spade ausgenommen hatte, nicht. Er warf
Spade einen bösen Blick zu und legte seine Karten weg.
    »Mir
reicht's für heute«, verkündete er.
    »Immer
noch sauer auf ihn, weil er deinen Bluff durchschaut hat, Madox?«, grinste
Black Jack. »Ob man gewinnt oder verliert, man muss es nehmen wie ein Mann,
Partner.«
    »Südstaatlergewäsch«,
schimpfte Madox vor sich hin.
    Black Jack
lachte nur und zog Madox' Stuhl mit dem Fuß unter dem Tisch vor. »Nimm Platz,
Henry. Mit dir macht es sowieso mehr Spaß als mit unserem alten Ölscheich
hier.«
    Spade
setzte sich, und Denise bezog hinter ihm Stellung. Er für seinen Teil fand es
ziemlich mies, dass ihr kein Stuhl zustand, aber mit etwas Glück würden sie ja
nicht lange hierbleiben müssen.
    BJ warf
Denise einen Blick zu, nickte und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder den
Karten zu. Die beiden ausgestiegenen Spieler waren da weniger zurückhaltend.
Wenn der grauhaarige Bursche Denise noch weiter in den Ausschnitt glotzte,
würde Spade eine Möglichkeit finden müssen, ihn auszusaugen, bevor es
Mitternacht wurde.
    Sie sah
aber auch wirklich hinreißend aus in ihrem trägerlosen roten Kleid und den
langen weißen Handschuhen. Ihr mahagonifarbenes Haar hatte sie hochgesteckt,
sodass ihr Hals verlockend nackt erschien und die diamant- und rubinbesetzten
Ohrringe, die er ihr als Modeschmuck verkauft hatte, noch besser zur Geltung
kamen.
    Wäre es
nach Spade gegangen, hätte er Denise richtig edel ausgeführt, statt ihr
zuzumuten, hier herumzustehen und ihm beim Zocken mit diesen Vollidioten zuzusehen.
Aber wenn alles gut ging, würde ihn der heutige Abend zumindest einen Schritt
näher an sein Ziel heranbringen.
    Black Jack
gewann, dann stieg Spade ein. Er ließ sich in jeder Runde schlagen, bis sein
Bestand an Chips um etwa die Hälfte geschrumpft war. Schließlich seufzte er in
gespielter Resignation.
    »Ich werde
mich wohl nach anderen Vergnügungen umsehen müssen. BJ, mein Freund, weißt du
zufällig, wo man hier sein rotes Wunder erleben kann?«
    Seine
sorgsam gewählten Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Black Jack verzog zwar
keine

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