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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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Einige
hektische Augenblicke später spürte sie ein flaues Gefühl im Magen, dann sagte
ihr ein Rauschen, dass sie flogen.
     
    19
     
    Spade
landete in der Wüste einige Meilen vom glitzernden Strip entfernt. Denise stieß
ihn von sich, kaum dass ihre Füße den Boden berührt hatten. Er versuchte gar
nicht erst, sie aufzuhalten, ließ sie einfach davonmarschieren.
    »Begreifst
du, dass ich keine andere Wahl hatte?«, fragte er sie, während er ihr
hinterherlief.
    Sie ließ
ein bitteres Schnauben hören. »Klar doch. In eurer Welt ist Mord ja immer die
einzige Möglichkeit. Was anderes gibt's für euch gar nicht.«
    Er schob
das Kinn vor, als eine für sie unsichtbare Kuhle im Sand sie zum Stolpern
brachte, versuchte aber nicht, sie aufzufangen. Sie hätte seine Hände doch nur
weggeschlagen.
    »Black
Jack hatte nicht vor, mich lebend aus seinem Büro zu entlassen. Hast du die
Schüsse hinter uns bemerkt und all die Vampire, die hereingestürmt kamen? Er
hat sie gerufen, und zwar nicht, damit sie mich als seinen neuen Geschäftspartner
willkommen heißen.«
    Auf seine
Worte hin blieb Denise kurz stehen, ging aber dann wieder weiter. Spade wies
sie nicht darauf hin, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie eigentlich hinwollte.
Das war ihr wohl selbst klar.
    »Du hast
mich weggeschickt, damit ich nicht mitbekomme, wie du ihn umbringst.«
    »Ja.«
    Endlich
blieb sie stehen. Spade hielt ein paar Schritte Abstand zu ihr, damit sie
ihren Freiraum hatte.
    »Was
wollte er denn so unbedingt unter vier Augen mit dir besprechen?«
    Die
Erinnerung machte Spade wütend, und sein Tonfall wurde schärfer. »Das meiste
war Verzögerungstaktik, damit seine Freunde mit den Waffen anrücken konnten,
aber er hat davon gesprochen, wie viel Kohle wir durch Kombiangebote mit dir
scheffeln könnten.«
    Denise
konnte seine Züge im Dunkeln nicht erkennen, er die ihren aber schon, und ihre
Miene verfinsterte sich.
    »Was für
Kombiangebote?«
    »Ficken
und futtern«, antwortete Spade unverblümt. »Deshalb war er auch so erfreut
darüber, dass du so gut aussiehst und eine Frau bist. Ungestrecktes Red Dragon
und Sex in einem; damit lässt sich einiges verdienen - zumal es auch süchtig
macht.«
    Giseldas
geschundener Körper tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Die Vorstellung,
Denise könnte Ähnliches durchleiden müssen, und das über Jahrzehnte hinweg oder
noch länger, machte Spade fast wahnsinnig. Hätte er Black Jack nicht aus
Notwehr umbringen müssen, hätte er es wegen des Schicksals getan, das BJ für
Denise vorgesehen hatte.
    Sie rieb
sich die Arme, sodass Spade wieder einfiel, wie kalt es in den frühen
Morgenstunden in der Wüste war. Er nahm sein Jackett ab und legte es ihr um die
Schultern, aber sie zuckte zurück.
    »Nicht,
das ist voller Blut.«
    »Besser
seins als deins«, gab er zurück, nahm das Kleidungsstück aber wieder an sich. Stures
Frauenzimmer. Na ja. Sie würden ohnehin nicht mehr lange hier
draußen bleiben müssen. Er hatte nur sicherstellen wollen, dass ihnen niemand
gefolgt war. Keiner von Black Jacks Leuten war ihm vorgekommen wie ein Meister,
fliegen würden sie also nicht können, aber er wollte kein Risiko eingehen.
    »Ich habe
verstanden, warum du Black Jack umbringen musstest«, stellte Denise fest. »Aber
ich werde dich nicht anlügen und behaupten, ich fände es okay, dass Vampire und
Ghule die meisten ihrer Probleme durch Mord lösen.«
    »Menschen
auch«, wandte Spade sofort ein. »Du brauchst nur den Fernseher anzuschalten,
die Nachrichten sind jeden Tag voll von Mord und Totschlag. Die Untoten haben
kein Monopol auf Gewalt. Du kannst Vampiren und Ghulen für den Rest deines
Lebens aus dem Weg gehen, aber dann lebst du immer noch in einer brutalen
Welt.«
    »In meiner
Welt gibt es weniger Gewalt als in deiner«, beharrte sie.
    Spade
seufzte. »Nein, Darling. Nur die Gründe dafür sind verschieden.«
    »Randy ist gestorben, weil ich ihn mit eurer Welt in Kontakt
gebracht habe. Hätte ich es nicht getan, wäre er heute noch am Leben.«
    Ihr
Körpergeruch war durchsetzt von Schmerz. Kummer, Gewissensbisse und Wut
schnürten ihr die Luft ab. Spade kannte diese Gefühle nur zu gut.
    »Wenn ich
mich recht entsinne, waren Randy und Crispin bereits seit sechs Monaten
miteinander befreundet, als du deinen Mann kennengelernt hast. Er war schon
Teil dieser Welt, bevor er dir über den Weg gelaufen ist.«
    Sie wandte
sich ab, aber Spade hatte die Tränen bereits gesehen, die in ihren Augen
glitzerten.
    »Ich

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