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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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sah aber weg, als sie merkte,
dass er sie ebenfalls ansah. Plötzlich schien eine unsichtbare Mauer sie zu
umgeben, obwohl er nach wie vor ihre Hand hielt.
    »Also, was
steht heute Abend an?«, erkundigte sie sich in geschäftsmäßigem Tonfall und
straffte die Schultern.
    Web
abchecken. Herausfinden, wer seine Verbündeten sind. Zusehen, dass du vor
Sonnenuntergang nackt in meinen Armen liegst. »Tu
einfach so, als wärst du bis über beide Ohren in mich verliebt, das sollte
ausreichen.«
    Ihr
Lächeln war fast düster, als sie sich bei ihm unterhakte. »Wird gemacht.«
    Spade
staunte über ihren abrupten Stimmungswechsel. War sie immer noch sauer auf
ihn, weil er sie so angeschnauzt hatte, als er sie vorhin nirgends hatte
finden können? Oder machte ihr die Vorstellung zu schaffen, für alle Zeit mit
den Dämonenzeichen leben zu müssen? Das musste es sein, entschied er, während
er ihr einen verstohlenen Blick zuwarf. Schon bald würde ihr klar werden, dass
er nicht vorhatte, sie einem solchen Schicksal zu überlassen.
    »Wir
begrüßen unsere Gäste, dann wird wie auf jeder anderen Party getrunken,
getanzt und geplaudert. Ich glaube zwar nicht, dass irgendetwas Schlimmes
passiert, aber halte dich sicherheitshalber immer in meiner oder Altens Nähe
auf.«
    Wie aufs
Stichwort erschien Alten, bekleidet mit einem Smoking und einer die Augenpartie
verdeckenden weißen Maske.
    Denise
konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Was soll denn die Maske?«
    Spade zog
eine Kreation in Lavendel und Kristall hervor, die man mit Kämmchen im Haar
befestigten konnte. »Wir feiern einen Maskenball, habe ich dir das nicht
gesagt?«
    »Nein,
hast du nicht«, antwortete sie, nahm die Maske und drehte sie in den Händen.
»Mein ganzes Outfit ist so schön. Wen stelle ich denn dar?«
    »Marie
Antoinette. Und ich bin König Ludwig XVI.«
    Sie sah
ihn nachdenklich an. »Die wurden beide hingerichtet.«
    Spade
beugte sich vor, seine Lippen streiften ihr Ohr. »Ich werde nicht zulassen,
dass sich in unserem Fall die Geschichte wiederholt, Darling.«
    Und das
war sein Ernst. Denise würde nicht wie
Giselda einen frühen Tod erleiden. Er würde sie beschützen. Diesmal würde er nicht versagen.
    Denise
trat einen Schritt zurück, um ein wenig Abstand zwischen ihnen zu schaffen; ihr
Lächeln wirkte etwas gezwungen, als sie sich an Alten wandte.
    »Und wer
bist du?«
    Alten
grinste und vollführte eine tiefe Verbeugung vor Denise. »Casanova natürlich.«
     
    Denise
versuchte, sich all die Namen und dazugehörigen Masken einzuprägen, stellte
aber schnell fest, dass diese Aufgabe bei so vielen Gästen nicht zu bewältigen
war. Für eine spontane Party hatte Spade eine ziemliche Menge Leute zusammengetrommelt.
Sie füllten sogar mehrere Räume. Abgesehen von Spade und Alten hätte sie nur
Web jederzeit wiedererkannt, der buchstäblich ins Haus geschwebt kam. Er war
hochgewachsen, trug eine Maske aus Gagat und Kristall über seinem hellbraunem
Haar und hatte ein attraktives Gesicht, zumindest soweit Denise feststellen
konnte. Auch sein Kostüm war schwarz, Ärmel, Schulterpartie, Jackett- und
Hosensaum wurden durch Kristalle geschmackvoll in Szene gesetzt. Nachdem Spade
sie einander vorgestellt und Web ihr Komplimente über ihr Kleid gemacht hatte,
fragte sie ihn, als was er sich denn verkleidet hätte.
    »Als
schwarzes Loch«, antwortete er, wobei sich seine Lippen zu einem gleichermaßen
höflichen wie herausfordernden Lächeln verzogen.
    Tödlich
und unaufhaltsam; klar, dass Web dieses Kostüm gewählt hatte, um seinem
potenziellen neuen Nachbarn gegenüberzutreten. Sich als Platzhirsch zu
verkleiden, wäre dann ja wohl auch ein wenig zu drastisch gewesen.
    »Wie
faszinierend«, antwortete Denise. Sie klang sogar, als würde sie es ernst
meinen.
    Webs Begleitung,
die Denise sofort als Vampirin einstufte, weil kein Mensch in einem so engen
Kleid Luft bekommen hätte, wirkte alles andere als glücklich, als Web verkündete,
er wolle mit Denise tanzen. Als sie wieder allein waren, hatte Spade nur
gelacht und gesagt, er würde versuchen, sie so lange wie möglich von Web
fernzuhalten, aber seinem samtweichen Tonfall zum Trotz hatte auch er nicht
gerade erfreut gewirkt.
    Während
der Abend weiter fortschritt, ermahnte Denise sich immer wieder, all ihre
Aufmerksamkeit auf Web und seine Begleiter zu richten, statt hinter jeder
männlichen Maske Nathanial zu vermuten. Wozu auch? Sie hatte beschlossen, nicht
mehr nach ihm zu suchen. Und morgen

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