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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachtjaegerin
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bei
ihm nach einer illegalen Substanz erkundige. Bei Charles oder Crispin dagegen
würde er sofort das Nervenflattern kriegen. Aber wer würde mich schon für einen
Ehrenmann halten?«
    Da war was
dran.
    »Also
allmählich kriege ich auch Hunger«, verkündete Cat, die aufgestanden war und
anfing nervös herumzutigern.
    »Oh, Spade
hat noch jede Menge Essen von der Party übrig«, antwortete Denise, verstummte
aber, als sie den Blick sah, den Cat ihr zuwarf. »Was denn?«
    »Mist, ich
hatte ganz vergessen, dass du es noch nicht weißt ...«, fing Cat an.
    »Was?«,
fragte Denise erneut, diesmal mit mehr Nachdruck in der Stimme.
    Cats graue
Augen wurden grün. So weit, so normal; sie war eine Halbvampirin, und Denise
hatte das schon unzählige Male zu sehen bekommen. Dann allerdings öffnete Cat den Mund
zu einem verlegenen Lächeln, wobei zwei Fänge aufblitzten, die vorher noch
nicht da gewesen waren.
    »Heilige
Scheiße«, keuchte Denise. »Du hast es getan. Du hast es wirklich getan.«
    »Vor ein
paar Monaten«, erklärte Cat, während die Fänge wieder schrumpften, bis nur noch
ihre normalen Zähne zu sehen waren. »Erst war das Chaos so groß, dass ich dir
nichts sagen konnte, aber dann ...«
    Denise
wandte den Blick ab. Ja. Dann hatte sie nicht mehr auf Cats Anrufe reagiert.
»Tut mir leid«, murmelte sie.
    »Schon
okay, ich weiß doch, dass du Zeit gebraucht hast«, antwortete Cat mit sanfter
Stimme. Sie warf Spade einen strengen Blick zu. »Wehe, du behandelst sie nicht
gut.«
    »Sonst ...
was? Steckst du mir einen Silberpflock dahin, wo die Sonne nicht scheint?«,
fragte Spade sie mit einem Grinsen in Richtung Denise.
    Die sah
verlegen weg, als sie hörte, wie er die Drohung wiederholte, die sie ihm am
Morgen an den Kopf geworfen hatte, aber Cat nickte.
    »Du hast's
erfasst, mein Freund.«
    »Was
Crispin angeht, gilt das übrigens auch für dich, Gevatterin«, antwortete Spade
in mildem Tonfall.
    Denise
unterdrückte ein Schnauben. Als würde Spades gute Kinderstube es zulassen, dass
er einer Frau auch nur ein Haar krümmte. Das Schlimmste, was er Cat antun würde,
war, ihr nicht mehr die Tür aufzuhalten.
    »Schsch
...«, machte Spade plötzlich. Seine Augen wurden schmal. »Ich höre was.«
    Denise
lauschte angestrengt, konnte aber nichts wahrnehmen. Cat hob den Kopf und warf
Spade dann einen ungläubigen Blick zu. »Singt da
jemand?«
    Spade
stieß ein Schnauben aus. »Scheint so.«
    Denise
konnte zu ihrer Enttäuschung noch immer nichts hören. Wieder verfluchte sie die
Zeichen, die ihr keinerlei nützliche Fähigkeiten beschert hatten. Schließlich,
geschlagene fünf Minuten später, hörte sie doch etwas.
    »... I am
the very model of a modern Majorgeneral...«
    Ian sang,
laut und falsch. Denise machte ein verständnisloses Gesicht. »Ist das ein
Code?«
    Spade
schüttelte angewidert den Kopf. »Nein. Die Piraten von Penzance.«
    Einen
Augenblick später kam Bones geräuschlos durch die Tür, sodass sie erschrocken
zusammenfuhr. »Der Typ ist so knülle, dass er kaum noch laufen kann«,
verkündete er.
    Denise
wusste inzwischen, dass nur eine Substanz einen Vampir derart außer Gefecht
setzen konnte. War Nathanial in Webs Haus gewesen? Oder hatte Ian das Red
Dragon in einem Fläschchen bekommen, wie Black Jack es verkaufte?
    »l'm very
good at integral and differential calculus«, schmetterte
Ian, dann folgte ein lautes Krachen, und er rief: »Wo kommt auf einmal diese
verdammte Statue her? Ach, war eh bloß 'ne Kopie. 1 know the scientific names
of being animalculous ...«
    Nach
weiterem Gepolter tauchte der singende Vampir schließlich auf. Ians Augen waren
blutunterlaufen, sein Gesicht verdreckt und sein Hemd falsch geknöpft.
    »Hallo
zusammen!«, grüßte er fröhlich in die Runde. »Das war mal ein echter Knaller von einem
Abend.«
    »Ian, mein
Freund, du siehst ein bisschen mitgenommen aus«, presste Spade zwischen
zusammengebissenen Zähnen hervor. »Stecken wir dich erst mal ins Bett, bevor du
noch mehr Schaden anrichtest.«
    »I know our mythic history, King Arthur's and Sir Cara doc's«, grölte Ian.
    Cat sah
Bones an und schnaubte. »Nichts zu machen.«
    Spade
schnappte sich Ian und zischte ihm etwas ins Ohr, das Denise nicht verstehen
konnte. Was es auch war, es brachte Ian zum Lachen. »Charles, mein Bester, du
machst dir zu viele Gedanken. Ich bin doch erwachsen, echt wahr, ich hab mich
Griff im voll.«
    »Voll im
Griff?«, soufflierte Bones trocken.
    Ian
grinste.

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