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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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wieder ihren Cracker zu.
    «Was soll ich denn sagen?»
    «Da gibt es nichts zu sagen», antwortete sie. «Die Dinge sind nun mal, wie sie sind. Es ist zu spät, um irgendetwas zu sagen.»
    «Du hast gesagt, wir könnten das hier aussitzen.»
    «Ich weiß, was ich gesagt habe.»
    «Wir können es doch immer noch.»
    «Glaubst du das?»
    «Du nicht?»
    «Ich glaube nicht, dass das hier ein gutes Ende nimmt», sagte Sara. «Nicht, solange wir das Geld haben.»
    «Was zum Teufel soll das denn bedeuten?»
    «Das Geld ist verflucht.»
    Im ersten Moment wollte ich sie anschreien.
    Die Wut war so stark und kam so überraschend, dass ich erschrocken verstummte. Zum Glück.
    Ich wandte mich um und schloss die Tür auf.
    «Warte», sagte Sara. «Geh noch nicht.»
    «Ich gebe das Geld nicht her.»
    «Nate, ich   …»
    Ich wiederholte es, lauter diesmal.
    «Ich gebe das Geld nicht her.»
    Sara sah mich an. «Wir können alles verlieren.»
    «Wir haben doch gar nichts.»
    «Wir haben uns», sagte sie. «Und wir haben das Baby. Das ist alles, was zählt.»
    Ich schwieg.
    «Herrgott, Nate, du könntest wieder ins Gefängnis wandern.»
    «Ich gehe nicht zurück ins Gefängnis.»
    «Aber wenn Zack durch ist mit   …»
    «Ich gehe nicht zurück ins Gefängnis, egal, was kommt.»
    Sara sah aus, als wolle sie noch etwas sagen, aber stattdessen kam sie zu mir und lehnte ihren Kopf an meine Schulter. So blieb sie eine ganze Weile sitzen.
    Dann schaute sie zu mir hoch.
    «Ich will nur dich. Weißt du das?»
    Ich nickte.
    «Das Geld bringt mir gar nichts, wenn ich dich nicht habe.»
    «Jetzt vielleicht noch nicht», sagte ich. «Aber in ein paar Jahren, wenn du mich eine Weile gehabt hast, wirst du es doch wichtig finden. Dann wirst du darüber nachdenken, was wir hätten haben können.»
    Sie sah mich an und lächelte, aber ihre Augen lächelten nicht. «Du kennst mich überhaupt nicht, oder?»
    ***
    Ich lehnte mich an die Hauswand und rauchte meine Zigarette. Die Flocken fielen jetzt immer dichter, und schwere graue Wolken hingen über allem.
    Irgendwo in der Ferne hörte ich, wie eine Tür zuschlug.
    Ich ging zum Ende des überdachten Weges und schaute hinüber zur Rezeption. Caroline und Butch kamen auf unser Haus zu. Es überraschte mich nicht, sie zusammen zu sehen.
    Als sie schon nah herangekommen waren, ließ ich meine Zigarette in den Schnee fallen und wartete.
    «Nate», sagte Caroline. «Hast du mal eine Minute?»
    Ich nickte und sagte dann: «Wie läuft die Detektivarbeit?»
    Sie verstand mich nicht.
    Ich erzählte, was Marcus gesagt hatte.
    Caroline runzelte die Stirn. «Freut mich, dass er das alles offenbar lustig findet. Und du auch.»
    Ich erwiderte, dass das ein Scherz sein sollte, und versuchte zu lachen, aber sie kümmerte sich nicht darum. Ich bat sie herein.
    «Es dauert nicht lang», sagte sie. «Wir können auch hier draußen reden.»
    Ich nahm eine neue Zigarette aus meiner Hemdtasche, zündete sie an und sagte: «Wie Sie wollen.»
    Butch starrte mit finsterem Blick mein Feuerzeug an.
    Mir fielen die Streichhölzer ein, und ich sagte: «Ich hab es in meiner Tasche gefunden. Hab die Streichhölzer doch nicht gebraucht.»
    Caroline sah erst zu Butch und dann zu mir. «Ihr seid gestern als Letzte angekommen, oder?»
    «Das weiß ich nicht, aber wir sind wirklich spät gekommen.»
    «Habt ihr irgendwelche anderen Autos auf der Straße gesehen?»
    Ich schüttelte den Kopf.
    «Vielleicht jemanden, der zu Fuß unterwegs war?»
    «Megan hat mich das auch schon alles gefragt», sagte ich. «Sie wollen wissen, ob ich ihn draußen im Schneesturm gesehen habe.»
    Caroline wartete auf meine Antwort.
    «Wenn ich ihn gesehen hätte, hätte ich ihn mitgenommen.»
    «Also hast du ihn nicht gesehen.»
    «Nein», sagte ich. «Ich habe niemanden gesehen.»
    Caroline sah Butch an. Etwas Unausgesprochenes lag in diesem Blick.
    «Warum fragt ihr mich?»
    «Wir fragen jeden», sagte Butch. «Nicht nur dich.»
    «Aber ihr verdächtigt mich.»
    «Wir hatten hier heute ein paar Probleme», sagte Caroline. «Und ich fürchte, dein Name wird immer wieder erwähnt.»
    «Ich schnüffele nicht in anderer Leute Zimmern herum», sagte ich. «Ich war die ganze Zeit mit Sara in unserem Zimmer.»
    «Das hat dir Marcus auch erzählt?»
    Ich nickte, dann sah ich Butch an und sagte: «Er denkt, es ist Ihr Neffe. Haben Sie ihn auch schon gefragt?»
    Butch schüttelte den Kopf. «Zack war es nicht.»
    «Es sind ja nicht nur die Zimmer, Nate», sagte

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