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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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er.
    Sara riss sich erst von seinem Anblick los, als ich ihren Arm berührte.
    «Los, komm», sagte ich. «Lass uns zurückgehen.»
    «Wir sollten hierbleiben, bis jemand kommt.»
    «Sara.»
    «Ich würde mich dann besser fühlen.»
    Also blieben wir.
    Ein paar Minuten später hörten wir die Türglöckchen läuten, dann trat Marcus in den Frühstücksraum.
    Als er uns sah, zögerte er kurz und sagte dann: «Hallo, Nate.»
    Ich deutete auf Sara und stellte sie vor.
    «Das ist Carolines Mann», sagte ich.
    Marcus hatte sich ein dickes Buch unter den Arm geklemmt. Er legte es auf einen Tisch und öffnete seinen Mantel. «Sehr erfreut.»
    «Wir dachten, hier sei keiner», sagte Sara.
    «Ich bin nur schnell mein Buch holen gegangen.» Marcus zeigte auf Syl. «Unser Freund hier hält nicht so viel von Smalltalk. Megan war auch eine Weile hier. Habt ihr sie gesehen, als ihr rübergekommen seid?»
    «Wir haben nur Caroline gesehen», sagte ich.
    Marcus runzelte die Stirn. «Ja, ich weiß. War Butch auch dabei?»
    «Den habe ich nicht gesehen», sagte ich. «Geht’s ihr gut?»
    «Sie langweilt sich. Zumindest hoffe ich, dass es das ist. Sie nimmt das alles hier ziemlich ernst.»
    «Das alles hier?»
    «Na, das hier», sagte Marcus. «Unseren Freund hier.» Er schwieg einen Moment. «Sie kann sich einfach nicht damit abfinden, dass wir hier festsitzen. Jetzt spielt sie Miss Marple, die einen kuriosen Mord auf dem Land aufklären will.»
    «Aber er ist doch gar nicht tot», sagte Sara.
    «Das stimmt.» Marcus zeigte jetzt mit dem Finger auf sie. «Du und ich wissen das, aber aus irgendeinem Grund will das nicht in ihren Kopf. Und jetzt, wo hier jemand herumläuft und in die Zimmer einbricht, ist Butch auch schon ganz durcheinander. Die sind genau wie Sherlock Holmes und Dr.   Watson.»
    «Hier wurde eingebrochen?»
    Marcus tippte sich mit dem Finger auf die Brust. «Nur in mein Zimmer und in Butchs Wohnung. Es wurde zwar nichts gestohlen, aber ziemlich viel randaliert.» Er deutete auf die Tür. «Wenn du mich fragst, ist daran sein eigener verdammter Neffe schuld. Der ist irgendwie nicht richtig im Kopf.»
    «Und warum ist Caroline draußen?»
    «Keine Ahnung», sagte Marcus. «Sie behauptet zu wissen, was hier vorgeht. Sie sagt zwar nicht, was sie weiß oder wie sie es herausgefunden hat, aber sie wirkt total überzeugt. Ziemlich albern, wenn ihr mich fragt.»
    Ich spürte, dass sich Sara neben mir versteifte.
    Ich tat so, als merke ich nichts.
    «Es ist leicht, hier seiner Phantasie freien Lauf zu lassen», sagte ich. «Besonders unter diesen Umständen.»
    «Bei Caroline braucht es wirklich nicht viel dafür.»
    «Immerhin ist sie beschäftigt.»
    Marcus zeigte auf Syl. «Er spricht jetzt viel mehr. Klingt für mich alles wie Unsinn, aber vielleicht hat er irgendetwas gesagt, das etwas bei ihr zum Klingeln gebracht hat.»
    «Hat sie Ihnen denn gar nichts gesagt?», fragte Sara.
    «Kein Wort», antwortete Marcus. «Als ich hier auftauchte, hat sie nur ihren Mantel genommen und ist hinausgerannt. Um ehrlich zu sein, ich habe es mir abgewöhnt, nachzufragen. Ich weiß inzwischen, dass man mit ihr nicht reden kann, wenn sie in dieser Stimmung ist.»
    Sara und ich sahen uns an.
    Marcus seufzte, nahm sein Buch und setzte sich an den Tisch beim Kamin. «Manchmal verstehe ich diese Frau einfach nicht.» Er schüttelte den Kopf. «Total albern.»

28
    Wir trugen die Cracker in unser Zimmer und schlossen die Tür hinter uns ab. Als Erstes zog ich die Matratze vom Bett und sah nach dem Koffer.
    Er war noch da.
    «Was machst du da?», fragte Sara.
    «Ich will nur sichergehen, dass niemand hier drin war.»
    Sara lehnte sich gegen die Wand. Dann öffnete sie eine Crackerpackung und aß einen salzigen Keks nach dem anderen. Sie sah mich nicht an. Wir schwiegen beide.
    Ich schob die Matratze an ihren Platz zurück.
    Draußen war der Wind stärker geworden. Von Zeit zu Zeit rüttelte eine Bö an den Fenstern. Jedes Mal zuckte Sara zusammen. Ich sah, dass ihre Hände zitterten, und dachte, dass ich wohl etwas sagen sollte.
    «Bleib ganz ruhig», sagte ich. «Alles wird klappen. Caroline weiß gar nichts.»
    «Ich will nicht darüber reden.»
    «Du machst dir Sorgen.»
    «Das heißt aber nicht, dass ich darüber reden will.»
    Ich schaute ihr eine Weile zu, dann stand ich auf und nahm meine Jacke vom Stuhl.
    «Wohin gehst du?»
    «Raus.»
    «Warum?»
    Ich nahm meine Zigaretten und zeigte sie ihr.
    Sie starrte sie an und wandte sich dann

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