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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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aber sie waren alle unter der Schneedecke begraben, und wer wusste schon, welches Megans war. Ich hatte nur eine Möglichkeit: Ich musste da rüber und nach Lebenszeichen Ausschau halten.
    Also rannte ich über den Parkplatz zu Zacks Zimmer, dann um das Gebäude herum zur Rückseite. Ich bemühte mich, möglichst im Schutz der Schatten zu bleiben, aber das bedeutete, dass ich mich durch knietiefen Schnee kämpfen musste.
    Ich konnte es schaffen, aber ich würde langsam sein.
    Von Zacks Gebäude hinüber zum nächsten zu rennen war kein Problem, aber um zu den Zimmern auf der anderen Seite des Motels zu gelangen, musste ich am Spielplatz vorbei. Man würde mich sehen.
    Meine Beine wollten sich einfach nicht bewegen.
    Ich schaute vorsichtig um die Ecke und hinüber zur Rezeption am anderen Ende des Parkplatzes. Da draußen huschten Schatten umher. Dahinter sah ich die gelben und blauen Blinklichter der Schneepflüge. Sie bewegten sich langsam den Highway hinauf.
    Ich schmeckte etwas Saures in meinem Rachen und schluckte hart, um es zurückzudrängen. Dann rannte ich so schnell ich konnte über den Parkplatz zum nächsten Gebäude.
    Ich hatte es schon fast geschafft, als mein Fuß unter dem Schnee gegen einen der Zementpoller stieß, die den Parkplatz umgaben. Ich fiel nach vorn und schlug mit dem Kopf gegen die Mauer.
    Eine Sekunde lang war da nichts als Schwärze, dann explodierte ein grelles weißes Licht hinter meinen Augen und brannte sich durch mich hindurch. Ich wollte mich aufrappeln, aber die Welt drehte sich um mich, und ich wusste nicht mehr, wo oben oder unten war.
    Ich blieb eine Weile sitzen und versuchte, mich zu sammeln. Schließlich schaffte ich es, zur Rückseite des Gebäudes zu kriechen und mich dort in den Schnee fallen zu lassen.
    Aus der Ferne hörte ich Gelächter. Dann sagte Zacks Stimme: «Wir könnten hier Hilfe gebrauchen, Nate, wenn du fertig bist mit dem Unsinn.»
    Noch mehr Gelächter.
    Ich blieb einfach auf dem Rücken liegen, starrte hinauf zu dem Ozean, in dem silberne Sterne schwammen, und dachte an Sara und das Baby. Ein paar Minuten später hörte ich, wie die Schneepflüge am Motel vorbeifuhren.
    Die Straße war frei.
    Der Highway war wieder geöffnet.
    Das reichte, um mich wieder in Bewegung zu setzen.
    Ich stützte mich an der Mauer ab, um mich wieder auf die Beine zu hieven. Als ich endlich stand, fühlte ich, dass mir etwas Warmes und Feuchtes die Wange hinunterrann. Ich berührte es, obwohl ich wusste, was es war.
    Im Mondlicht wirkte mein Blut ganz schwarz.
    Ich ging am Gebäude entlang und versuchte, den Schmerzin meinem Kopf zu ignorieren. An der Ecke schaute ich vorsichtig zur Rezeption hinüber.
    Zack hielt jetzt Carolines Leiche an den Schultern fest und versuchte, sie aus der Tür zu ziehen. Das Laken, das ich ihr um den Kopf gewickelt hatte, hatte sich gelockert und schleifte über den Boden.
    Zack sagte etwas zu Butch, aber ich konnte ihn nicht verstehen. Dann kreischte Butch: «Dann tu’s doch endlich, Herrgott nochmal!»
    Einen Moment später hatten sie sie draußen.
    Zack zog an Caroline, dann wartete er, bis Butch die Tür geschlossen hatte. Sie schienen zu diskutieren und wirkten angespannt.
    Schließlich winkte Butch ab und hob Caroline an den Füßen an. Sie machten sich mit ihr auf den Weg um das Gebäude herum in Richtung Schuppen.
    Ich ging zur Vorderseite und stützte mich dabei an der Mauer ab, dann schlich ich den überdachten Weg entlang zum Fenster. Kein Licht drang durch die Vorhänge, und dahinter war es still. Ich ging zum nächsten Zimmer.
    Immer noch nichts.
    «Caroline?»
    Die Stimme klang panisch.
    Ich duckte mich hastig und kroch dann in den Schatten, so nah an der Mauer wie möglich.
    Marcus kam aus einem der Zimmer auf der anderen Seite des Parkplatzes. Er trug keine Jacke, und so, wie er sich durch den Schnee bewegte, sah es aus, als wäre er barfuß.
    «O mein Gott, Caroline!»
    Butch und Zack hielten inne, und ich sah, wie Butch etwas zu Zack sagte, der seine Hände beschwichtigend gehoben hatte und sich auf Marcus zubewegte.
    «Was ist mit ihr passiert?», schrie Marcus. «Was zum Teufel habt ihr mit ihr gemacht?»
    «Jetzt beruhig dich erst mal», sagte Zack.
    Hinter ihm schrie Butch: «Zack, hör auf damit, tu’s nicht!»
    Aber es war zu spät.
    Zack griff nach Syls Waffe in seinem Gürtel, zielte auf Marcus und drückte einmal ab.
    Die Kugel traf Marcus im Hals, und ein blutiger Sprühregen brach aus ihm heraus, der wie ein schwarzer

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