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Frostblüte (German Edition)

Frostblüte (German Edition)

Titel: Frostblüte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Marriott
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Waffen, als sie sich um die Freundin versammelten, die den Verstand verloren und eine der Ihren angegriffen hatte.
    »Frost kann nichts dafür. Lasst mich durch. Macht Platz. Lasst mich durch!«, brüllte Arian. Er war zu weit weg.
    Die Axt fiel mir aus der Hand. Der Wolf übernahm wieder die Kontrolle, riss die Waffe an sich und holte aus. Livia schreckte zurück und schloss die Augen.
    Da brach ein Streifen Gold und Blau durch die Bäume und verpasste dem Wolf einen Schlag, der ihn beinahe umwarf. Eine warme Hand umschloss die eisigen Finger, die die Axt hielten.
    »Frost. Frost«, flüsterte Luca und vergrub sein Gesicht im Haar des Wolfs – meinem Haar. »Ich weiß, dass du da drin bist. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Deine Seele kann er dir nicht nehmen.«
    Das Eis, das mich umschlossen hielt, zitterte. Die Finger, die die Axt umklammerten, wurden schlaff. Sanft drückte Luca den Arm des Wolfs nach unten. »Komm zurück. Ich weiß, dass du da drin bist. Komm zurück zu mir.«
    Der Wolf knurrte angewidert … und verschwand.
    Die Axt fiel mir aus der Hand und landete im Gras. Ich schwankte. Luca fing mich auf und ließ mich vorsichtig auf den Waldboden gleiten. Seine Hände lagen auf meinen Schultern.
    Ich zitterte, meine Muskeln zuckten und verkrampften sich. Doch dieser Schmerz war nichts – nichts – im Vergleich zu der Erinnerung an das, was der Wolf angerichtet hatte.
    Ich starrte zu Luca hoch und spürte, wie mir die Tränen kamen und schließlich übers Gesicht rannen. »Livia …«, flüsterte ich, meine Stimme klang heiser und niedergeschlagen.
    »Rani!« Luca zischte den Namen der Rua-Heilerin und drehte den Kopf. »Wie geht es ihr?«
    »Sie verliert viel Blut«, sagte Rani, ihre leise Stimme versagte. »Schnell, ich brauche einen Gürtel! Ich muss den Arm abbinden! Lass deine Hand dort!«
    »Schau«, sagte Luca. Er wischte mir sanft die Tränen vom Gesicht. »Rani kümmert sich um sie. Alles wird gut werden.«
    Ich sah auf den Kreis grimmig blickender Bergwächter über mir. »Nein. Wird es nicht.«

Fünfundzwanzig
    Ich starrte auf die schäbigen, geflickten Wände des Zelts, in dem ich die letzten drei Tage geschlafen hatte. Es war eng und es tropfte herein, wenn der Morgentau sich darauf sammelte. Doch Lucas großes Zelt – und mit ihm die eleganten Wandbehänge, Teppiche und Möbel – waren bei der überstürzten Flucht nach dem Angriff zurückgelassen worden.
    Wenn es bloß alles gewesen wäre, was wir verloren hatten.
    Meine Finger umklammerten den Gurt meines Bündels.
    Häng es um. Häng es um, steh auf und geh fort. Tu es jetzt, bevor er zurückkommt.
    Tu es jetzt, bevor du auch ihm Schaden zufügst.
    Vor dem Zelt waren Schritte zu hören. Bewusst schwere Schritte von dem Mann, der sonst keinerlei Geräusch verursachte. Es war Lucas Art, mir einen Rückzugsraum zu gewähren, nachdem es keinen schützenden Wandschirm mehr gab. Hastig schob ich das Bündel unter einen Schemel und setzte mich darauf.
    Die Zeltplane wurde hochgeschlagen und Luca steckte den Kopf herein. Sein müdes Gesicht leuchtete auf, als er sah, dass ich angekleidet war und nicht mehr auf dem Bett lag. Die Zärtlichkeit auf seinem Gesicht traf mich wie ein Schlag in den Magen. Ich beugte mich vor und starrte auf meine Hände.
    »Du siehst besser aus. Wie fühlst du dich?«
    Ich biss die Zähne zusammen. »Mir geht’s gut. Mir geht’s immer gut. Wie sieht es mit Livia aus?«
    Es entstand eine kurze Pause.
    »Ihr ist ein bisschen langweilig. Rani muss sich quasi auf sie setzen, damit sie sich ausruht. Sie will herumlaufen und etwas tun. Ich denke, morgen flieht sie aus dem Krankenzelt.«
    »Wie geht es ihrem Arm?«
    Noch eine Pause.
    »Er heilt.«
    »Wird sie ihn wieder bewegen können?«
    Luca stieß einen langen Seufzer aus. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er sich bückte und ins Zelt trat. Die Tatsache, dass der Hauptmann im Eingang des Zeltes, das eigentlich sein Quartier sein sollte, stehen geblieben war, ließ mich noch einmal die Zähne zusammenbeißen. Er kam auf mich zu und ließ sich auf den anderen Klapphocker fallen, bevor er sprach.
    »Rani weiß es noch nicht. Livia kann die Finger bewegen, das ist schon mal ein gutes Zeichen. Sie ist schwach, aber das kann sich schnell bessern.«
    »Oder auch nicht.«
    Ich musste an die unglaubliche Freundlichkeit denken, die Livia mir entgegengebracht hatte, sogar damals, als ich eine Gefangene war. Wie sie ihre eigene schmerzliche Geschichte vor mir enthüllt

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