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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Psychometrie ein und zeigte mir ein Bild von Preston, der in einem dunklen Auto saß und die schwarzen Handschuhe anzog.
    Keine große Sache. Es war genau das, was ich zu sehen erwartet hatte, exakt, was ich immer sah, wenn ich die Kleidung von jemandem berührte. Gewöhnlich bemerkte ich solche Bilder kaum noch, auch wenn es sich dieses Mal anfühlte, als stecke mehr hinter dieser Erinnerung, als lauerte etwas direkt am Rande meines Bewusstseins. Etwas Wichtiges …
    Bevor ich mich darauf konzentrieren konnte, zog Preston mich nach rechts. Statt Richtung Hotel zu gehen, machte er Anstalten, das Gebäude zu umrunden, und hielt auf die Schatten dahinter zu. Mein Herz klopfte noch schneller. Wenn er mich nach dort hinten führte und versuchte, mich zu küssen, würde ich es so dermaßen zulassen …
    Die Tür zum Café öffnete sich mit einem Bimmeln, und Logan trat heraus.
    Logans plötzliches Erscheinen überraschte mich so sehr, dass ich Prestons Hand losließ. Der Beginn der Handschuh-Erinnerung, was auch immer es gewesen war, verschwand, sobald ich den Kontakt verlor. Und natürlich rutschte ich wieder auf dieser dämlichen Eisfläche aus. Dieses Mal schaffte ich es allein, mein Gleichgewicht wiederzufinden, bevor ich auf den Hintern fiel.
    Logan streckte eine Hand aus, um mir zu helfen, aber ich winkte ab. Zum einen, weil das Ganze schon peinlich genug war, und zum anderen, weil er keine Handschuhe trug. Ich hatte keine Ahnung, was für Bilder ich empfangen würde, wenn ich Logans nackte Haut berührte. Ich wollte sicher nicht sehen, wie er Savannah küsste oder etwas in der Art. Das hatte ich bereits live oft genug gesehen. Außerdem entdeckte ich dann vielleicht, wie er in Bezug auf die Amazone empfand, und wenn meine Magie mir verriet, dass sie ihm wirklich etwas bedeutete, na ja … das hätte mich nur noch mehr verletzt.
    Logan bemerkte meinen wachsamen Blick auf seine Finger. Er ballte die Hand zur Faust und ließ sie sinken. Vor nicht allzu langer Zeit hatte der Spartaner versucht, mich zu küssen, aber bevor sich unsere Lippen berührt hatten, war mir klar geworden, dass ich dann Visionen von ihm empfangen würde – und dass mir vielleicht nicht gefallen würde, was ich sah.
    Damals hatte ich Logan noch nicht allzu gut gekannt, und ich hatte gefürchtet zu spüren, dass er mich lächerlich fand. Dass er mich nur küsste, weil er Mitleid mit mir hatte, weil er mich für eine totale Loserin hielt oder mich nur ins Bett kriegen wollte. Er hatte schließlich den Ruf eines männlichen Flittchens, und das waren nicht die Gefühle, die man empfangen wollte, wenn man mit dem süßen Jungen knutschte, den man wirklich mochte. Damit hatte ich Erfahrung, nachdem ich einmal Visionen von Drew Squires, meinem ersten und einzigen Freund, empfangen hatte und hatte feststellen müssen, dass er sich beim Küssen vorstellte, ich wäre ein anderes Mädchen. Ich hatte Drew sofort abgesägt, aber das hatte den Schmerz nicht gelindert.
    Also hatte ich mich an diesem Abend in letzter Sekunde von Logan zurückgezogen – und damit seine Gefühle verletzt. Er hatte gedacht, ich wollte ihn nicht küssen, weil er ein Spartaner war und damit in dem Ruf stand, unglaublich gewalttätig und wild zu sein. Ich hatte versucht, ihm meine psychometrische Magie zu erklären, aber er hatte es nicht verstanden. Nach dem finsteren Ausdruck auf seinem Gesicht zu urteilen, verstand er es immer noch nicht.
    »Gypsymädchen«, sagte Logan und sah nun Preston an. »Wer ist dein Freund?«
    »Das ist Preston. Preston, Logan. Logan geht mit mir auf die Akademie in North Carolina.«
    Preston streckte die Hand aus, und Logan ergriff sie widerwillig, um sie zu schütteln. Ich hielt die Sache damit für erledigt, weil Logan jetzt einfach zurück auf die Party und zu Savannah gehen würde. Aber stattdessen verschränkte der Spartaner die Arme vor der Brust und lehnte sich neben der Tür ans Haus. Als erwarte er, dass Preston und ich blieben und uns ein bisschen mit ihm unterhielten. Seltsam. Sehr seltsam.
    »Spartaner?«, fragte Preston mit einem Blick auf Logans entspannte Haltung.
    Logan nickte. Er fragte nicht, was Preston war, was ich ziemlich unhöflich fand. Ich wusste ja vielleicht noch nicht genau, wie es auf der Mythos Academy so lief, aber sich gegenseitig zu erzählen, welche Art von Krieger man war, war so ziemlich der häufigste Beginn eines Gesprächs zwischen den Jugendlichen der beiden Schulen. Ich hatte auf den Pisten heute tausendmal

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