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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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seid.«
    »Okay, und wann sind Sie damit fertig? Vielleicht in ein paar Minuten?«
    Der Kerl schüttelte den Kopf. »Nö. Ich habe hier mindestens noch eine halbe Stunde zu tun. Wahrscheinlich eher eine Stunde.«
    Frust breitete sich in mir aus. Ich wusste, es war nicht der Fehler des Kerls, dass er seine Wartungsarbeiten jetzt machte, sondern nur mein verdammtes Pech.
    »Und wie soll ich zurück zum Hotel kommen? Ich treffe mich dort mit jemandem zum Mittagessen.«
    Er zuckte wieder die Achseln. »Ich denke, dann musst du die Piste entlanglaufen. Das machen die anderen auch.«
    Er zeigte nach unten, und tatsächlich, am Fuß des Berges konnte ich ein paar Gestalten ausmachen, die gerade das Bergdorf betraten und aufs Hotel zuhielten. Spuren führten im Zickzack über die Piste, wo sich die anderen Schüler ihren Weg den steilen Hang hinunter gesucht hatten.
    »Danke.«
    Der Kerl nickte, steckte seinen Kopf wieder in den Kasten und machte sich daran, weiter an den Kabeln herumzuspielen.
    Ich hätte sofort Richtung Hotel aufbrechen sollen, aber stattdessen zögerte ich und suchte mit dem Blick die verschneite Landschaft nach dem Fenriswolf ab. Ich hatte das Monster seit gestern nicht mehr gesehen, aber das bedeutete nicht, dass es nicht irgendwo im Resort lauerte und nur darauf wartete, mich anzuspringen, sobald sich die Chance ergab.
    Mein Handy summte wieder und durchbrach meine Gedanken. Ich zog es heraus und las die Nachricht. Schon da. Warte auf dich. P.
    Ich biss mir auf die Lippe und schob das Handy zurück in die Tasche. Ich wollte Preston nicht versetzen, und ich wollte ihm auch keine lahme Ausrede schicken, dass ich mich nicht traute, allein den Berg runter zu wandern, weil vielleicht ein mythologisches Monster hinter mir her war. Er würde mich für bekloppt halten. Außerdem waren heute jede Menge Leute auf dem Berg, die jede Menge Lärm machten. Sicherlich würde das ausreichen, um den Wolf in seinem Versteck zu halten.
    Also trat ich in die Spuren der anderen Schüler und ging die Piste nach unten. Trotz der Tatsache, dass die anderen bereits einen Pfad gebahnt hatten, war der Schnee tief. Manchmal reichte er mir bis übers Knie. Ich quälte mich einen rutschigen Schritt nach dem nächsten vorwärts.
    Ich bewegte mich so schnell wie möglich, aber trotzdem ging es sehr langsam. Ich dachte gerade darüber nach, ob ich Preston schreiben sollte, dass ich später kam, als ich genau das Geräusch hörte, vor dem ich mich gefürchtet hatte – das tiefe, kehlige Knurren des Fenriswolfes.
    Der unheimliche Laut wehte über den Schnee zu mir. Ich erstarrte und fragte mich, woher er gekommen war. Ich hatte inzwischen ungefähr die Hälfte des Weges bewältigt, und der Sessellift sowie der Jahrmarkt lagen links über mir. Glückliches Lachen und laute Musik drangen von dort an meine Ohren.
    Okay, der Wolf war definitiv nicht dort drüben. Damit blieb nur eine andere Möglichkeit.
    Langsam drehte ich den Kopf nach rechts, und da war die Kreatur – hinter den ersten Bäumen zusammengekauert im Schnee, genau wie gestern neben der Anfängerpiste. Ich war so darauf konzentriert gewesen, so schnell wie möglich den Berg nach unten zu kommen und Preston zu treffen, dass ich nicht aufgepasst hatte, wo ich hinging, sondern nur blind den Spuren gefolgt war. So war ich in die Nähe des Kiefernwäldchens geraten, das diese Seite des Berges bedeckte – und in die Nähe des Fenriswolfes.
    Er sah genauso aus wie in meiner Erinnerung – ein großes, mächtiges Biest mit zotteligem, aschfarbenem Fell und brennend roten Augen, die vor Hass auf mich zu glühen schienen. Der Wolf zog die Lefzen zurück, um seine vielen, vielen Zähne zu zeigen, dann leckte er sich mit einer langen, roten Zunge die Lippen, bevor er das Maul zu etwas verzog, das aussah wie ein sehr zufriedenes Lächeln. Genauso hatte mich die Zeichnung in meinem Mythengeschichtsbuch angegrinst.
    Dämlich, dämlich, dämlich, Gwen!
    Ich verfluchte mich selbst. Wie konnte ich nur so verdammt dumm sein? Ich wusste genau, dass ich mich von den Bäumen fernhalten musste. Aber ich hatte mich von dem Gedanken an ein Mittagessen mit einem süßen Jungen so ablenken lassen, dass ich quasi herangeschlendert war, um dem Wolf den Kopf zu tätscheln. Hey, süßer Welpe. Hier ist ein Leckerchen für dich.
    Doch bevor ich mir allzu viele Sorgen über den Wolf machen konnte und darüber, ob er wohl zwischen den Bäumen herausspringen würde, um mich in hübsche kleine Stücke zu

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