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Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition)

Titel: Frostfluch: Mythos Academy 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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versprochen hatte. Ich wusste einfach nicht, was ich tun würde, wenn ich meine Grandma genauso verlor wie meine Mom.
    Dieses Mal konnte ich Grandma Frost nicht davon abhalten, zum Resort zu kommen. Sie tauchte am späten Nachmittag in Powder auf und fuhr mich durch die Berge zurück zu ihrem Haus in Asheville. Metis hatte gesagt, ich könne eine Nacht in meinem alten Zimmer verbringen, bevor ich am Morgen wieder zur Akademie zurückkehrte. Trotz der Tatsache, dass ich fast gestorben wäre, erwarteten die Mächtigen von Mythos, dass ich in aller Frühe am Montagmorgen zum Waffentraining, dem Unterricht und den Hausaufgaben auftauchte. Manchmal war das Leben so unfair .
    Den Rest des Abends machte Grandma viel Aufhebens um mich, und ich ließ es zu. Nach allem, was passiert war, war es schön, sich einfach umsorgen zu lassen. Zum Abendessen machte Grandma Frost eines meiner Lieblingsessen: dicke, saftige Hüftsteaks, Kartoffelpüree mit jeder Menge Käse und saurer Sahne, in Honig geschwenkte Karotten und frische, leckere Sauerteigbrötchen mit Zimtbutter. Zum Nachtisch backte sie sogar meinen geliebten Ananas-Limonen-Käsekuchen. Als wir mit dem tropischen Leckerbissen fertig waren, stand nur noch ein einzelnes Stück in der Form.
    Später an diesem Abend kam Grandma Frost in mein Zimmer und setzte sich zu mir auf die Bettkante. In ihren purpurnen Augen stand Sorge, und ihr Gesicht schien seit meinem letzten Besuch mehr Falten bekommen zu haben.
    »Wie hältst du dich, Süße?«, fragte sie.
    »Okay, denke ich«, antwortete ich. »Ich versuche einfach noch, alles zu verarbeiten, weißt du?«
    Auf der Heimfahrt hatte ich Grandma alles erzählt – angefangen damit, wie ich Olivers Notizbuch angefasst und der Spartaner versucht hatte, mir mit seinem Auto und dem Pfeil Angst einzujagen, bis hin zur Lawine und allem, was auf der Baustelle mit Preston passiert war.
    »Was glaubst du, ist mit dem Fenriswolf geschehen?«, fragte ich. »Denkst du, es geht ihm gut?«
    Die Profs mochten ja Preston eingekerkert haben, aber den Wolf hatten sie nirgendwo finden können. Oliver hatte erzählt, dass der Wolf, sobald Preston meine und Logans Verfolgung aufgenommen hatte, die Tür aufgestoßen hatte und davongelaufen war. Die Profs hatten seine Spur in den verschneiten Wäldern jenseits des Resorts verloren. Vielleicht war es ja albern, aber ein Teil von mir hoffte, dass die Professoren ihn nicht finden würden und dass der Wolf tief in die Berge gelaufen war, wo er endlich frei von Schnittern leben konnte.
    »Ich bin mir sicher, er kommt zurecht«, sagte Grandma in dem Versuch, mich zu beruhigen. »Er ist ein wildes Tier, das nie dazu gemacht war, von Schnittern gefoltert oder abgerichtet zu werden. Ich denke, er wird in den Wäldern viel glücklicher sein als vorher. In den Bergen gibt es noch andere Wölfe, und vielleicht findet er ein Rudel, dem er sich anschließen kann. Wer weiß? Vielleicht siehst du ihn eines Tages sogar wieder.«
    Kurz wurden ihre Augen leer und glasig, und ich fragte mich, ob sie gerade den Wolf sah, ob sie einen Blick in seine Zukunft erhaschte – oder vielleicht sogar in meine. Aber der Moment verging, und ihre Augen wurden wieder klar.
    Ich zögerte. »Und was ist mit meiner Gypsygabe? Mit dem, was ich jetzt damit tun kann? Was glaubst du, warum ich plötzlich neue Kräfte habe?«
    »Du bist siebzehn, Gwen«, meinte Grandma Frost. »Du bist noch nicht ganz erwachsen, und so ist es auch mit deiner Magie. Sie entwickelt und verändert sich, genau wie du selbst. Sie wird immer stärker wie du auch. Als ich in deinem Alter war, war ich schon glücklich, wenn ich die Uhrzeit richtig bestimmen konnte. Von der Zukunft war da noch nicht die Rede. Aber meine Magie wurde über die Jahre immer stärker und mächtiger, genau wie die deiner Mom – und bei dir wird es auch so sein.«
    Sie holte tief Luft. »Und deine Psychometrie ist nicht die Gesamtheit deiner Kräfte – sondern nur der Anfang. Du hast das, was die Alten Berührungsmagie nennen. Sie ist sehr selten und mächtig. Du sagst immer, dass du Sachen anfassen und Dinge sehen kannst, und das stimmt auch. Aber Berührungsmagie funktioniert in beide Richtungen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    »Es bedeutet, dass ein Gegenstand dich beeinflusst, wenn du ihn berührst – du siehst die Erinnerungen und Gefühle, die damit verbunden sind. Aber auf der anderen Seite solltest du auch fähig sein, durch deine Berührung einen Gegenstand oder

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