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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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blonder Pferdeschwanz von rechts nach links peitschte. »Er ist seinem Dad gefolgt, in dem Versuch, ihm … diese Sache auszureden.«
    »Genau. Diese Sache.«
    »Ist es wahr?«, fragte Carson. Er hatte die Augen hinter seiner schwarzen Brille weit aufgerissen. »Dass sie dich für das vor Gericht stellen wollen, was mit Vivian und Loki passiert ist?«
    »Es ist wahr.«
    Ich erzählte meinen Freunden alles, was Linus gesagt hatte – bis auf die Tatsache, dass man mich zum Tode verurteilen konnte, wenn ich für schuldig befunden wurde. Ich wollte sie nicht noch mehr beunruhigen. Außerdem hatten Metis und die anderen erklärt, dass sie es in Ordnung bringen würden. Ich musste ihnen glauben. Ich musste einfach. Sonst würde ich jetzt sofort verrückt werden, und Vivian, Loki und der Rest der Schnitter hätten bereits gewonnen.
    Als ich mit meiner Erzählung fertig war, deutete Carson mit dem Kinn hinter mich. »Wer ist das?«
    Ich drehte mich um und entdeckte Alexei, der hinter mir stand. »Oh, das ist Alexei. Meine … Wache.«
    »Alexei Sokolov«, sagte Daphne kühl. »Ich erinnere mich an dich. Du hast mir letztes Jahr beim Frühlingswettbewerb der Bogenschützen in der New York Academy einen harten Wettkampf geliefert.«
    Zum ersten Mal erschien ein Lächeln auf Alexeis Lippen. »Und du hast mich in der letzten Runde besiegt.«
    »Das habe ich«, sagte Daphne. »Ich weiß, dass du Befehlen vom Protektorat folgst, aber wenn du Gwen auch nur anrührst oder ihr ein einziges Haar krümmst, werde ich dir die Finger brechen, sodass du nie wieder eine Waffe halten kannst. Oder irgendetwas anderes.«
    »Daphne!«, zischte ich, schockiert über die Gewalttätigkeit, die in ihrer trügerisch freundlichen Stimme mitschwang.
    »Was?«, sagte sie. »Ich erkläre ihm nur, wie die Dinge stehen.«
    Magiefunken stoben aus ihren Fingerspitzen, als wollten sie ihr grausames Versprechen noch unterstreichen. Alle Walküren versprühten Funken und Blitze, die mit ihrer persönlichen Magie und ihrer Aura zusammenhingen. Ich hatte immer eine gewisse Ironie darin gesehen, dass Daphnes Aura anscheinend prinzessinnenrosa war, wenn man bedachte, wie sprunghaft und jähzornig meine Freundin sein konnte.
    »Mach dir keine Sorgen, Gwen«, antwortete Alexei. »Ich weiß alles über dich und deine Freunde, auch über das Temperament der Walküre.«
    »Und woher kommt das? Denn ich habe dich bis heute noch nie gesehen oder auch nur von dir gehört.«
    »Ich habe meine Quellen.«
    Ein Gefühl blitzte in seinen Augen auf, und es wirkte sehr wie Sehnsucht. Aber schon eine Sekunde später war sein Gesicht wieder leer und ausdruckslos. Seltsam. Ich hatte keine Ahnung, woher Alexei etwas über mich erfahren hatte. Aber es sah so aus, als hätte ich ihn jetzt am Hals, ob es mir gefiel oder nicht.
    »Glaubst du, Vivian steckt hinter all dem?«, fragte Carson, während er sich mit einer Hand durch das braune Haar fuhr.
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich weiß es nicht. Als ich Vivian zum letzten Mal gesehen habe, ist sie auf diesem Schwarzen Rock davongeflogen, während Loki hinter ihr festgeschnallt war. Aber ich würde es ihr zutrauen, mir Ärger zu machen, besonders nachdem es Preston nicht gelungen ist, mich am Garm-Tor umzubringen.«
    Ich zitterte wieder, als ich mich an all die schrecklichen Dinge erinnerte, die in dieser Nacht geschehen waren. Vivian, die mit dem Helheim-Dolch meine Handfläche aufschlitzte und mein Blut verwendete, um Loki zu befreien. Der Befehl des bösen Gottes an Preston, mich umzubringen. Und der Moment, als der Schnitter mir den Dolch in die Brust stieß. Dann dachte ich daran, wie ich meine psychometrische Magie eingesetzt hatte, um Preston zu berühren – um all seine Magie, all seine Lebenskraft aus seinem Körper in meinen zu ziehen und mich damit zu heilen. Ich hatte ihn mit meiner Gypsygabe getötet, der Magie, die Nike mir und meiner Familie geschenkt hatte.
    »Gwen«, sagte Metis. Sie trat mit ihrem Handy in der Hand neben mich. »Deine Großmutter hat mir gerade eine SMS geschrieben. Sie wartet auf dich.«
    Das riss mich aus meinen Gedanken. »Danke, Professor. Ich gehe sofort zu ihr.«
    Metis nickte, dann zog sie mich ein Stück zur Seite, weg von meinen Freunden. »Ich will nicht, dass du dir Sorgen machst. Nickamedes, Ajax und ich werden uns um alles kümmern. Wir werden sicherstellen, dass Linus und der Rest des Protektorats die Regeln befolgen. Wir werden dich beschützen. In Ordnung?«
    Gefühle schnürten

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