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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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jetzt. Das Schnittermädchen hatte bereits meine Mom und Nott und Grandma Frost angegriffen. Und jetzt würde sie dabei helfen, Logan in … in … Ich konnte mir nicht einmal vorstellen, was es dem Spartaner antun würde, Lokis Seele in seinem Körper zu tragen. Damit würde alles zerstört, was Logan zu … na ja … Logan machte.
    Aber das würde nicht geschehen, das schwor ich mir. Weil ich Logan retten und die Schnitter aufhalten würde – und ich würde damit anfangen, Vivian den Kopf von den Schultern zu schlagen.
    Klirr-klirr-kläng!
    Hin und her tobte der Kampf durch die Bibliothek. Wir warfen Tische und Stühle um, rissen Karten von den Wänden und trampelten in unserem heißen Drang, uns gegenseitig umzubringen, über heruntergefallene Bücher. Ab und zu erhaschte ich aus dem Augenwinkel einen Blick auf Morgan und Alexei. Die Walküre schlug sich tapfer. Sie setzte ihren Dolch ein, um einen Schnitter zu töten. Morgan schnappte sich das Schwert des getöteten Kriegers und griff den Schnitter an, der gegen Alexei kämpfte. Der Angreifer sprang zurück.
    Alexei, der Große Transformationen als Schild gegen die heftigen Schläge des Schnitters eingesetzt hatte, ließ das Buch fallen, schnappte sich die zwei Schwerter aus seinem Rucksack und wandte sich einem anderen Schnitter zu, der sich von der Seite heranschleichen wollte.
    Ich hätte ihnen gern geholfen, aber ich war zu sehr mit Vivian beschäftigt. Die Walküre hatte recht gehabt, als sie erklärt hatte, sie sei die bessere Kämpferin. Auch meine Wut half mir da nicht. Der Überraschungseffekt meines Angriffs war verklungen, und jetzt ging Vivian in die Offensive. Lucretia kam meiner Kehle mit jedem Schwung ein wenig näher.
    »Komm schon, Gwen«, rief Vic unter meiner Handfläche. »Schneid sie in Streifen! Hack die beiden in Stücke!«
    »Ich versuche es!«, schrie ich zurück.
    Ich bewegte mich schneller, beschleunigte meine Schläge, um Vivian noch einmal zu überraschen. Das funktionierte nicht. Stattdessen passierte etwas, das fast noch besser war – Vivian stolperte über eines der Bücher auf dem Boden und taumelte gegen ein Regal. Alexei rammte einem Schnitter seine Schwerter in den Bauch, während Morgan gerade ihren Dolch aus der Brust des letzten Angreifers zog. Ich sah sie an. Beide nickten mir zu. Zusammen gingen wir mit erhobenen Waffen auf Vivian zu.
    »Was machst du jetzt, da alle deine Freunde tot sind?«, fragte ich höhnisch, als ich vor ihr anhielt.
    Vivian sah nach rechts und links, aber Alexei und Morgan hatten sich verteilt, sodass ihr jeglicher Fluchtweg abgeschnitten war.
    »Jetzt ist es Zeit, dass du endlich bekommst, was du verdienst«, knurrte ich. »Für meine Mom und Nott und alle anderen, die du verletzt hast.«
    »Tut mir leid, Gwen«, sagte Vivian. Sie grinste. »Vielleicht wirst du eines Tages lernen, dass du mich nicht schlagen kannst – und dass das Chaos immer siegt.«
    Ich warf mich nach vorne, aber ich wusste bereits, dass ich zu spät kommen würde – wieder einmal zu spät.
    Vivian stieß einen gellenden Pfiff aus, und die Glasdecke über meinem Kopf zerbrach.
    Ich sprang zur Seite und hob die Arme über den Kopf, um mich so gut wie möglich vor den fallenden Glasscherben zu schützen. Neben mir taten Alexei und Morgan dasselbe. Ein Schatten schob sich vor die Sonne, dann stürzte ein Schwarzer Rock durch das gigantische Loch in der Decke.
    Der Vogel war riesig. Seine Flügel glänzten schwarz, doch ich konnte auch scharlachrote Streifen in den dichten Federn erkennen. Und in seinen mitternachtsschwarzen Augen glühte ein roter Funke. Der Schwarze Rock hackte nach mir. Sein scharfer Schnabel stach in meine Richtung wie die Spitze eines Schwertes, das mich aufspießen wollte. Ich kreischte und rollte mich schutzsuchend unter einen Tisch. Der Schnabel des Rocks traf eines der Tischbeine. Es zerbrach wie ein Streichholz und sorgte so dafür, dass die Tischplatte sich neigte.
    Vivian eilte zu dem Vogel und warf sich in das Ledergeschirr auf seinem Rücken. »Flieg! Flieg! Flieg!«, kreischte sie.
    Der Rock breitete die Flügel aus und stieß sich vom Boden ab. Für einen Moment schwebte er in der Bibliothek, als hätte er Probleme beim Abheben. Seine schwarzen Flügel schlugen wie wild und rissen weiter Bücher von den Regalen, bis die schweren Bände wie Schneeflocken zu Boden fielen. Ich kroch unter dem Tisch heraus, stand auf und stürzte vor, aber ich kam zu spät. Der Vogel krächzte mehrmals harsch,

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