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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Tatsache, dass Loki verletzt und von seiner Zeit im Gefängnis geschwächt ist, stellt unsere einzige Chance dar, ihn und die Schnitter zu besiegen. Wenn es stimmt, was du sagst … wenn die Schnitter es schaffen, einen neuen Körper für den Gott zu finden …« Seine Stimme verklang. »Dann wird Loki seine volle Stärke zurückerhalten – und niemand wird ihn mehr aufhalten können. Nicht einmal die Götter selbst.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Morgan, »wir säßen alle mächtig in der Scheiße.«
    »Ihr wisst noch gar nicht alles«, antwortete ich.
    Ich erzählte ihnen genau, was ich gesehen und gehört hatte – inklusive der Tatsache, dass Agrona in Wahrheit ein Schnitter war.
    Bei dieser Nachricht riss Alexei die Augen auf, doch dann runzelte er sofort die Stirn und dachte darüber nach. »Agrona hatte Zugang zu Vivian«, meinte er schließlich. »Tatsächlich hatte sie meistens die Aufgabe, Vivian zu bewachen. Es wäre ihr leichtgefallen, Vivian ein paar von Apates Juwelen für den Ring zukommen zu lassen.«
    »Wir müssen Metis und die anderen warnen«, sagte ich. »Sofort, bevor es zu spät ist …«
    »Du wirst niemanden vor gar nichts warnen, Gypsy«, rief eine vertraute, spöttische Stimme.
    Alexei, Morgan und ich erstarrten und sahen zur Tür. Dort blockierte eine Gestalt den Türrahmen. Sie trug eine schwarze Robe, allerdings ohne Kapuze, sodass ihr Gesicht zu erkennen war. Diesmal machte sie sich nicht die Mühe, es hinter einer Gummimaske zu verbergen. Das musste sie nicht mehr.
    Vivian Holler grinste mich an.

Das Schnittermädchen trat in die Bibliothek. Sofort drückte ich Alexei das Buch in die Hand, sprang zu meiner Tasche und zog Vic aus seiner Scheide. Vivian hielt ebenfalls ein Schwert in der Hand, dessen Heft ein weibliches Gesicht zeigte. Das hervortretende, rote Auge darin öffnete sich und starrte mich und Vic böse an.
    »Lucretia«, knurrte Vic.
    »So sehen wir uns wieder, Vic«, antwortete das andere Schwert mit volltönender weiblicher Stimme. »Aber diesen Kampf wirst du nicht überleben.«
    »Diesmal bringe ich dich für immer zum Schweigen, du psychotisches Stück Blech!«, tönte Vic.
    Vivian schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Immer ruhig, kleine Klinge. Sieht aus, als wäre dein Schwert genauso blutrünstig wie meines, Gwen. Es wird eine gute Waffe für einen meiner Schnitterfreunde abgeben, wenn ich es dir aus deinen kalten, steifen Fingern ziehe.«
    »Träum weiter«, knurrte ich. »Ich weiß, was du vorhast, und ich werde dich aufhalten, Vivian. Dich und Agrona und alle, die sonst noch in die Sache verwickelt sind.«
    Sie runzelte die Stirn. »Woher weißt du von Agrona …?« Dann sah sie das Buch in Alexeis Händen. »Das Buch. Ich habe vergessen, meine Magie auf das Buch anzuwenden und die Erinnerungen verschwimmen zu lassen, sodass du sie mit deiner dämlichen Psychometrie nicht lesen kannst.«
    »Nun, du warst auch ziemlich beschäftigt. Leute umbringen, mir deine Verbrechen anhängen und was nicht noch alles …«, sagte ich. »Da kann es schon mal passieren, dass man etwas vergisst.«
    Vivian zuckte mit den Achseln.
    »Wie bist du dem Protektorat entkommen? Und warum bist du jetzt hier? Solltest du nicht da draußen sein und deinen Schnitterfreunden bei der Transformation helfen? Dich bereit machen, um Lokis Seele in einen seiner Gefolgsleute zu überführen?«
    »Ich bin dem Protektorat entkommen, indem ich meine drei Wachen umgebracht habe«, sagte Vivian. »Sie haben es nicht einmal kommen sehen.«
    Alexei gab ein wütendes Zischen von sich. Vivian grinste und zwinkerte ihm anzüglich zu.
    »Mach dir keine Sorgen, Bogatyr«, meinte sie. »Du wirst gar keine Zeit haben, deine kostbaren Protektoratsfreunde zu vermissen.«
    Dann grinste sie wieder mich an. »Was deine anderen Fragen betrifft: Ja, ich werde beim Ritual helfen. Aber wer sagt, dass wir für die Transformation einen Schnitter verwenden?«
    Ich beäugte Vivian. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass sie log – nicht in diesem Punkt. Nein, dafür klang sie einfach zu selbstgefällig. Aber wenn sie keinen Schnitter für das Ritual benutzten, wen dann? Ich konnte mir niemand anderen vorstellen, der sich freiwillig bereit erklärte, seine Seele von Lokis zerfressen zu lassen.
    »Anscheinend kann man die Seele eines Gottes nicht einfach in jeden beliebigen Körper stecken«, meinte Vivian. »Ich habe mich freiwillig gemeldet, aber Agrona hatte bereits jemand anderen im Visier. Weißt du, der

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