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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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neue Körper muss stark genug sein, um das Ritual zu überstehen und die Seele aufzunehmen. Und natürlich wollen wir für Loki nur das Beste. Jemanden, der stark, klug und raffiniert ist und zudem einer der besten Krieger seiner Generation.«
    Sie feixte mich an, und ich wusste genau, über wen sie sprach.
    »Logan«, flüsterte ich. »Ihr wollt Lokis Seele in Logans Körper überführen.«
    Alles in mir … erstarrte. Mein Blut, mein Atem, mein Herz. Alles lag kalt, schwer und reglos in meinem Körper, als hätte man mich in Eis gehüllt. Nach ein paar Sekunden verblasste der Schock, aber die Kälte blieb, zusammen mit der Angst – schrecklicher, entsetzlicher Angst um Logan.
    »Schon wieder richtig, Gwen«, höhnte Vivian. »Du bist wirklich gar nicht so dämlich, wie du aussiehst. Zu dumm, dass du nicht dabei sein wirst, wenn dein Freund die Transformation durchläuft. Mir wurde erklärt, dass sie unglaublich schmerzhaft sein soll.«
    »Was meinst du damit?«, murmelte ich mit tauben Lippen.
    Das Schnittermädchen deutete mit dem Kinn auf das Buch. »Du glaubst doch nicht, dass wir das aus Versehen hiergelassen haben, oder? Agrona wusste, dass du sie dabei beobachtet hast, wie sie Apates Schmuck gestohlen hat. Und sie hat damit gerechnet, dass du herausfinden könntest, was sie sonst noch mitgenommen hat. Also haben wir eine Wache aufgestellt, falls du herumschnüffeln kommst. Als du das Kolosseum betreten hast, hat unser Spion uns angerufen. Und hier bist du nun, weit hinten im Gebäude, wo niemand dich und deine Freunde schreien hören wird. Du kannst einfach nicht lockerlassen, Gwen. Obwohl ich sagen muss, dass es recht angenehm ist, wie deine Neugier dich jedes Mal in meine Fallen lockt.«
    Also war es nur ein weiterer Teil ihres Plans, dass ich hier aufgetaucht war. Ein Weg, mich aus der Akademie zu locken, damit Vivian mich umbringen konnte. Ich sah zu Alexei, aber der Bogatyr starrte das Schnittermädchen aus zusammengekniffenen Augen an. Er hatte die Zähne zusammengebissen und seine freie Hand zur Faust geballt. Wahrscheinlich dachte er über die Protektoratswachen nach, die Vivian getötet hatte, und wie gern er ihr dasselbe antun würde. Dann blickte ich zu Morgan. Die Walküre schob die Hand in ihre Tasche und zog einen Dolch heraus, den sie unauffällig an ihrer Seite versteckte. Sie nickte mir zu und verriet mir damit, dass sie bereit war zum Kampf.
    Ich packte Vics Heft fester. »Glaub mir, wenn ich dir sage, es wird das letzte Mal sein, dass ich in eine deiner Fallen tappe. Weil du hier nicht mehr lebend rauskommst.«
    Vivian lachte glücklich. »O bitte. Als könntest du mich jemals in einem Duell schlagen. Und selbst wenn das auf wundersame Art geschehen sollte, kämest du trotzdem zu spät, um deinen kostbaren Freund zu retten. Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir alles nehmen werde, was du liebst, Gwen. Findest du nicht auch, dass Logan da einen schönen Anfang darstellt?«
    Wut explodierte in meinem Herzen wie eine Bombe und verdrängte die kalte Furcht, die mich gefesselt hatte. Ich schrie auf und stürmte auf Vivian zu. Diese Aktion überraschte das Schnittermädchen. Vivian wich ein paar Schritte zurück.
    »Jetzt!«, schrie sie.
    Weitere Schnitter stürmten in den Raum, die Schwerter erhoben und bereit zum Töten. Sie mussten draußen auf Vivians Signal gewartet haben. Aber das war mir egal. Im Moment hatte ich nur Augen für Vivian. Ich warf mich auf das Schnittermädchen, hob Vic und schlug so schnell und fest zu, wie ich nur konnte.
    KLIRR!
    Rote und purpurne Funken zischten durch die Luft, als Vivian Lucretia hob und Vic so daran hinderte, ihr den Schädel in zwei Teile zu spalten. Ich drängte vorwärts und versuchte ihre Abwehr zu durchbrechen, aber ich schaffte es einfach nicht. Nicht nur war Vivian eine Gypsy, sie war auch eine Walküre, was bedeutete, dass sie viel, viel stärker war als ich. Einen Augenblick später erinnerte sie mich daran, wie viel stärker, denn sie ballte eine Hand zur Faust und schlug mir in den Magen.
    Ich sah Sterne. Aber vielleicht waren es auch nur die roten Magiefunken, die aus Vivians Fingerspitzen schossen. Ich wusste es nicht. Der Schlag schleuderte mich nach hinten und sorgte dafür, dass ich für einen Moment nicht atmen konnte. Aber ich war so wütend, dass ich einfach Luft in meine Lunge zwang und mich wieder nach vorne warf.
    Niemals hatte ich Vivian so sehr töten wollen wie in diesem Moment. Nie hatte ich ihren Tod so herbeigesehnt wie

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