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Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition)

Titel: Frostherz: Mythos Academy 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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aufgerissenen Wundränder zusammenzogen, um dann nahtlos zu heilen. Nach ein paar Sekunden war es, als wäre Carson nie verletzt worden.
    »Heilung«, flüsterte ich. »Daphnes Gabe ist die Heilung.«
    »Und es sieht so aus, als würde sie sich ziemlich gut machen«, meinte Vic. »Ich glaube, der Kelte könnte es doch schaffen.«
    In diesem Moment fing Carson an zu husten, als hätte er Vics Worte gehört. Er öffnete die Augen, sah Daphne an und lächelte.
    »Tu das nie wieder«, flüsterte Daphne voller wilder Eindringlichkeit.
    Carson öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, aber dann fielen ihm die Augen zu, bevor er die Worte aussprechen konnte.
    »Du kümmerst dich um Daphne«, sagte Logan. »Ich schaue nach Carson.«
    Wir traten auf das Podium. Logan kniete sich neben Carson und legte sanft die Finger an seinen Hals, um den Puls zu kontrollieren. Er nickte mir zu, und ich ging neben Daphne in die Hocke und griff nach ihrer Hand.
    Meine Gypsygabe wurde in dem Moment aktiv, da meine Finger sich um ihre schlossen.
    Ich hatte Daphne schon viele, viele Male berührt. Ich hatte ihre Erinnerungen gesehen und ihre Gefühle gespürt, aber so etwas hatte ich noch nie erlebt. Es schien fast, als … fiele ich in die Walküre, glitte auf eine Weise in ihren Körper, wie es noch nie zuvor geschehen war, nicht einmal bei Logan. Ihre Aura, ihre Seele, ihr Geist, wie auch immer man es nennen wollte … meine psychometrische Magie ließ mich Daphnes Herz sehen, den hellen, pulsierenden pinkfarbenen Funken, der die Walküre zu der starken Kriegerin und lebenssprühenden Person machte, die sie war.
    Es war wunderschön – so wunderschön, dass ich mich einfach nicht zügeln konnte. Ich streckte meine eigene Magie aus, um irgendwie diesen Funken zu berühren. Ich wollte Daphnes Macht ergreifen und sie selbst fühlen.
    Und das tat ich.
    Die warme, reine Kraft von Daphnes Heilmagie floss in mich, ließ alle Schmerzen und Verletzungen aus meinem Kampf mit dem Schnittermädchen dahinschmelzen, heilte die Schnitte an meinen Händen und Armen und die blauen Flecken am Rest meines Körpers. Je länger ich den Funken festhielt, desto besser fühlte ich mich – stärker und lebendiger als je zuvor. Nach ein paar Sekunden war ich vollkommen geheilt. Alle meine Verletzungen waren verschwunden, als hätte ich nie gegen das Schnittermädchen gekämpft.
    Daphne zuckte zusammen, als würde ihr jetzt erst auffallen, dass ich ihre Hand hielt. Sie zog ihre Finger zurück, brach unsere Verbindung, und das beruhigende Gefühl ihrer Magie verschwand.
    Einen Augenblick später verschwand auch der rosige Schimmer um ihren Körper, und Daphne gab ein langes, müdes Seufzen von sich. Ihre bernsteinfarbene Haut wirkte fast so bleich wie meine, und ihre Hände zitterten, als sie sich das Haar aus dem Gesicht strich.
    »Daphne?«, fragte ich leise. »Was hast du getan?«
    »Ich habe keine Ahnung«, murmelte sie.
    Damit fiel die Walküre in Ohnmacht. Sie kippte nach vorne und landete ausgestreckt über Carson.
    Für eine Sekunde wusste ich nicht, was ich tun sollte. Dann warf ich mich nach vorne und packte die Schulter meiner Freundin.
    »Daphne! Daphne!« Ich schüttelte die Walküre.
    Sie reagierte nicht, genauso wenig wie Carson, obwohl die Wunde in seiner Brust vollkommen geheilt war.
    Logan lehnte sich vor und legte eine Hand auf meinen Arm. »Entspann dich, Gypsymädchen, entspann dich. Es geht ihnen beiden gut. Sie sind nur bewusstlos. Carson, weil er so schwer verletzt war, und Daphne, weil ihre Magie endlich erwacht ist. Es ist okay.«
    Die Worte des Spartaners durchdrangen meine Panik, und ich musterte meine Freunde genauer. Ihre Gesichter waren bleich, aber sie atmeten in einem gleichmäßigen Rhythmus. Ich beobachtete das Heben und Senken ihrer Brustkörbe eine Weile, um ganz sicherzugehen, aber Logan hatte recht. Es ging ihnen beiden gut. Sicher, was gerade geschehen war, war total unheimlich, aber meine Freunde waren noch am Leben. Das war alles, was zählte.
    Zum ersten Mal bemerkte ich, dass es im Kolosseum absolut, gespenstisch still geworden war. Die Alarmsirenen waren verstummt, die Leute hatten aufgehört zu schreien, und ich hörte auch nicht länger das Trommeln von Schnitterschritten auf dem Boden.
    Waren die Schnitter verschwunden? Hatten sie den Helheim-Dolch gefunden und waren damit geflohen? War außer uns im Museum überhaupt noch jemand am Leben? Logan und mir ging es gut, aber Daphne und Carson brauchten Hilfe. Mit

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