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Frostnacht

Frostnacht

Titel: Frostnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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hörte Vivian auf sie. Sie schlug dem Schwarzen Rock die Lederzügel auf die Flanken. Die Kreatur stieß einen weiteren lauten Schrei aus, bevor sie mit den Flügeln schlug, abhob und am Himmel verschwand.
    Ich wartete noch ein paar Augenblicke, um sicherzustellen, dass Vivian und Agrona nicht für einen weiteren Angriff zurückkehrten, dann drehte ich mich zu Logan um. Er hatte sich wieder auf die Beine gekämpft, auch wenn er eine Hand an seine Seite presste.
    Ich eilte zu ihm. »Geht es dir gut?«
    Er lächelte, doch ich konnte auch Schmerz in seinen Augen sehen. »Ich werde es überleben, Gypsymädchen. Nur ein Kratzer.«
    »Bist du dir sicher? Lass es mich anschauen …«
    »Nein!«, blaffte er und drehte sich weg, bevor ich ihn berühren konnte. »Berühr mich nicht! Mach das … nicht.«
    Ich stand da, die Hände in seine Richtung ausgestreckt. Logan musste gesehen haben, dass er mich verletzt hatte, denn er atmete einmal tief durch.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Es ist nur … Es tut mir leid. Ich komme klar. Wirklich, das wird schon wieder. Nichts, worum du dir Sorgen machen müsstest.«
    Ich senkte die Hände und starrte ihn an. Ich wusste nicht, was ich tun sollte … was ich sagen sollte. Das war der Moment, nach dem ich mich gesehnt hatte, seit er verschwunden war. Ich hatte mir ständig gewünscht, Logan wiederzusehen. Doch jetzt, da er hier war … jetzt, da wir uns wieder gegenüberstanden … verstand ich plötzlich, dass zwischen uns bei Weitem noch nicht alles in Ordnung war – und ich auch nicht wusste, wie ich es wieder ins Lot bringen sollte.
    »Gwen! Gwen!« Die Stimmen meiner Freunde hallten durch die Ruinen.
    Einen Augenblick später war ich von ihnen umringt. Logan, Daphne, Carson, Oliver, Alexei, Ajax, Rachel, sogar Rory, die einen blutbesudelten, verletzten Covington vor sich herstieß.
    Mein Blick glitt über meine Freunde. Bis auf Daphne hatten alle ein paar Beulen und Kratzer davongetragen. Carson humpelte und stützte sich beim Gehen auf seinen Kampfstab, als hätte er sich den Knöchel verstaucht, während Ajax’ Arm gebrochen zu sein schien, zumindest der Grimasse auf seinem Gesicht und der ungeschickten Haltung nach zu urteilen, in der er den Arm an die Seite presste. Rachel und Oliver hatten beide blutige Gesichter und aufgeschürfte Knöchel, und aus mehreren tiefen Schnitten an Alexeis linkem Arm tropfte Blut. Doch offensichtlich war niemand ernsthaft verletzt. Zumindest sah ich keine Wunde, die Daphne nicht mit ihrer Heilmagie versorgen konnte, bis wir wieder zurück in der Akademie waren. Ich seufzte erleichtert auf.
    »Geht es dir gut?«
    »Alles okay. Nur ein wenig angeschlagen, blutig und erschöpft. Nichts, worum du dir Sorgen machen müsstest«, wiederholte ich Logans Worte.
    Sobald alle verstanden hatten, dass ich in Ordnung war, sahen sie Logan an, der unter dem Gewicht ihrer neugierigen Blicke von einem Fuß auf den anderen trat. Alle wirkten überrascht, ihn zu sehen – bis auf Oliver.
    Oliver bemerkte, dass ich ihn beobachtete, und verzog das Gesicht. Ich dachte an all die SMS , die er in den letzten Tagen geschrieben hatte. Ich hatte geglaubt, er hätte sich mit Kenzie zu Hause unterhalten, doch jetzt wusste ich es besser.
    Ich kniff die Augen zusammen. »Du hast die ganze Zeit mit Logan gesimst. Deswegen warst du dir so sicher, dass die Schnitter ihn nicht gefangen genommen haben. Du wusstest genau, wo er war.«
    Schuldbewusste Röte breitete sich auf Olivers Nacken aus, aber er antwortete nicht.
    »Ähm, hallo. Ich bin total verwirrt. Wer ist dieser Kerl?« Rory deutete mit dem Daumen auf Logan. »Und warum starrt ihr ihn alle an, als hättet ihr einen Geist gesehen?«
    Logan zog eine Grimasse, doch dann erwiderte er ihr Starren. »Ich bin Logan Quinn.«
    Rory runzelte verwirrt die Stirn, doch einen Moment später hellte sich ihre Miene auf. »Oh. Du bist der Kerl, der in den Schnittermodus geschaltet hat und versucht hat, Gwen umzubringen. Richtig?«
    »Ja«, murmelte Logan. »Der bin ich.«
    Rory öffnete wieder den Mund, doch Daphne rammte ihr den Ellbogen in die Seite und sah sie warnend an. Rory bedachte sie mit einem bösen Blick und trat vor, als wollte sie Daphne schubsen, doch Rachel schob sich rechtzeitig zwischen die beiden.
    »Das reicht«, sagte sie. Sie sah sich in den Ruinen um, als rechnete sie jeden Moment damit, dass weitere Schnitter auftauchten. »Wir müssen hier verschwinden – jetzt sofort.«
    Oliver deutete auf die Leichen

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