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Frozen Time (German Edition)

Frozen Time (German Edition)

Titel: Frozen Time (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Lankers
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Time.
    Ist es das, worüber Finn und ich gesprochen haben?
    Schnell drücke ich mit dem rechten Mittelfinger auf den Einschalter meines SmartSets. Gut, dass ich es immer trage, seit wir es in unserem ersten Gruppenmeeting ausgehändigt bekommen haben. Auf dem Ablagebord neben meinem Bett muss das ReflektoPad liegen. Ich angele danach, während ich bereits den Arbeitsbefehl »Media-Archiv« in das SmartSet spreche.
    Mit dem Finger scrolle ich eilig über die Daten und Sendungen, die mir auf dem ReflektoPad angezeigt werden, bis ich bei der aktuellsten Aufzeichnung angekommen bin.
    »Aufzeichnung abspielen«, sage ich leise in mein SmartSet und hebe den Kopf, um die Holoübertragung zu betrachten, mit dem Daumen wische ich die Aufzeichnung vorwärts, bis ich an der richtigen Stelle angelangt bin.
    »Mit Freude kann ich euch heute verkünden, dass die Erweckung der ersten Teilnehmer aus
Projekt Frozen Time
verspricht, ein voller Erfolg zu werden«, ertönt die Stimme von Samantha Figger. »Die ersten zwanzig Bürger sind bereits aus der Kühlung wiedererwacht   … «
    Ich hebe meine flache Hand, um die Übertragung zu stoppen, und das Holo der verehrten Präsidentin verschwindet.
    Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag. Plötzlich bin ich mir völlig sicher: Finns Körper wurde gekühlt. Er war krank, und er wurde gekühlt, um geheilt zu werden.
    Ich war auch krank, schießt mir ein weiterer Gedanke durch den Kopf. Bedeutet das womöglich   …
    »Schon wieder fleißig?« Unvermittelt steht Milo im Zimmer und betrachtet das ReflektoPad in meiner Hand. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er die Tür geöffnet hat. »So viel Arbeitseifer lobe ich mir«, fügt er hinzu, streicht sich die Haare aus der Stirn und mustert mich interessiert mit seinen unergründlich dunklen Augen.
    Ich fühle mich überrumpelt, ja, beinahe ertappt.
    »Ich habe nur   … etwas nachgesehen«, gebe ich schnell eine wenig erhellende Erklärung.
    »Ja, das sehe ich.« Wieder meine ich, freundliche Ironie herauszuhören,aber ich bin mir nicht sicher, nachdem er sich vorhin mir gegenüber plötzlich so distanziert verhalten hat. »Und was hast du nachgesehen, wenn ich fragen darf?«
    Er fährt den Hocker unter meinem Bett heraus und rutscht nahe an die Bettkante heran, neugierig betrachtet er das ReflektoPad, auf dem inzwischen nichts mehr von meinen Recherchen zu sehen ist.
    »Wie lange habe ich geschlafen?«, bemühe ich mich, das Thema zu wechseln.
    »Nicht lange. Ich hatte gerade genug Zeit, ein Glas Wasser mit Mitra zu trinken und meinen Vorrat an Vitaminpillen aufzufüllen.« Er klopft mit der flachen Hand auf die Außentasche seines blauen Kittels, und ich meine, ein leises Klappern zu hören.
    »Vitaminpillen?«, frage ich irritiert.
    »Vitaminpillen«, wiederholt Milo. »Diese kleinen, bunten Tabletten kennst du bestimmt. Lieber schlucke ich ein paar Tabletten, als die empfohlenen fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen.« Sein Mundwinkel zuckt spöttisch. Meine Verwirrung ist komplett. Ich weiß einfach nicht, woran ich bei Milo bin. Im einen Moment gibt er den Musterschüler, im anderen mogelt er sich geschickt an den Ernährungsregeln vorbei.
    »Eigentlich erzähle ich das nicht rum, aber da du schon meine Abneigung gegen Fisch kennst, dachte ich, dass das Geheimnis bei dir gut aufgehoben ist.« Er grinst mich fröhlich an, und ich kapiere einfach nicht, woher dieser plötzliche Stimmungsumschwung kommt. Das Lächeln lässt seine dunklen Augen für den Bruchteil einer Sekunde leuchten, ganz hell werden sie dabei. Ich habe Milo noch nie so offen lächeln sehen und stelle erstaunt fest, dass mir auch das an ihm gefällt. Aber dann ist esgenauso plötzlich vorbei, wie es gekommen ist, und Milos Augen werden wieder ernst.
    »Also?«, hakt er nach und tippt mit dem Finger auf mein ReflektoPad. »Was hast du dir angesehen?«
    Das Geplänkel mit Milo hat mich für kurze Zeit von meinen kreisenden Gedanken abgelenkt, jetzt kehren sie mit voller Wucht zurück. Ich ringe mit mir. Soll ich Milo sagen, was ich mir angesehen habe? Soll ich ihm verraten, dass ich meine, mich an etwas zu erinnern?
    Erzähl es niemandem!
Roses Stimme dröhnt in meinem Kopf. Nein, ich darf mit niemandem über meine Erinnerungen sprechen, auch nicht mit Milo. Milo ist ein Medi. Ich bin nichts weiter als sein Forschungsprojekt, sein Fall. Aber bedeutet das nicht auch, dass er womöglich mehr über mich weiß, als er mir bisher verraten hat? Immerhin muss er

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