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Frühling, Freunde, freche Fohlen

Frühling, Freunde, freche Fohlen

Titel: Frühling, Freunde, freche Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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tun? Weil wir uns so freuen, daß du wieder da bist, alter Junge“, sagte Simon und legte Bille den Arm um die Schulter. „Du gehörst einfach dazu, und du hast uns die ganze Zeit sehr gefehlt. Aber nun komm, jetzt mußt du unser Baby begrüßen!“
    „Das Wunderkind Pinocchio! Klar doch, wo ist er denn?“ Daniel verließ die Box und stürmte an den anderen vorbei in den hinteren Bereich des Stalles, wo — ein wenig abgeschirmt von den anderen — Pünktchen mit ihrem Sohn stand.
    „Donnerwetter! Das ist ja ein Prachtkerl! Na ja, bei den Eltern und der Pflege... Wer von euch trägt ihn denn nachts auf den Armen rum, wenn er schreit?“ neckte Daniel Bille.
    „Unser Kind schreit nie, es schläft brav durch“, gab Bille zurück. „Außerdem wird er von vornherein richtig erzogen.“
    „Da bin ich gespannt.“
    „Und Florentine begrüßt du gar nicht?“ meldete sich Florian zu Wort.
    „Aber ja, alle der Reihe nach. Ehrlich gesagt, habe ich mich gar nicht getraut, in ihre Nähe zu gehen, ich habe gehört, du ließest schon einen Spezialtresor anfertigen, um sie jedem fremden Zugriff zu entziehen.“
    Florian grinste halb geschmeichelt, halb verlegen.
    „Na ja, so was gilt doch nicht für dich. Ich mag nur nicht, wenn Fremde an ihr rumfummeln.“
    „Und da ist ja auch Bongo! Grüß dich, mein Alter! Und unser Sternchen ist gewachsen!“
    „Das ist doch nicht Sternchen! Ihre Tochter Stella!“ rief Bettina lachend. „Was, da staunst du! Sie kommt ganz nach dem Vater! Mit vier Jahren wird sie aussehen wie Patrick.“
    „Ich glaube, wir sollten jetzt raufgehen“, mahnte Bille. „Sonst wird eure Mutter ungeduldig.“
    „O ja, sie haßt abgestandenen, kalten Tee. Recht hat sie, ich eigentlich auch. Also kommt.“
    Beim Tee mußte Daniel natürlich von seinen Erlebnissen in der Stadt erzählen. Herrn und Frau Henrich interessierte begreiflicherweise mehr, was ihr Sohn während dieses Studienjahres auf der Uni gelernt und was er sich nebenbei an Weiterbildung erworben hatte, welche Theaterstücke und Konzerte er besucht, welche Ausstellungen er sich angesehen hatte. Hatte er Tante Inge und Onkel Max öfter besucht? Und hatte er sich auch mal um den alten Onkel Ferdinand gekümmert? Warum hatte er so selten geschrieben? Das Gespräch wurde zum Verhör, und Bille und Simon warfen sich vieldeutige Blicke zu. Armer Daniel! Aber so war Mutter Henrich nun einmal, und vielleicht hatte sie nicht so unrecht. Über dem Leben mit den Pferden vergaß man leicht alles andere, und Daniel war dafür bekannt, daß er lieber in den Bergen wanderte oder bei Pferdefreunden untertauchte, als sich in Museen, Theatern oder Konzertsälen blicken zu lassen oder mal ein gutes Buch zu lesen.
    Nach dem Tee wurde es dann erst richtig gemütlich. Sie hockten in Daniels Zimmer, schauten ihm beim Auspacken zu, nahmen ihre Mitbringsel entgegen — für jeden eine Kleinigkeit, die mit der Reiterei zu tun hatte — und erzählten von allem, was sich in den letzten Wochen in Groß-Willmsdorf so zugetragen hatte.
    „Na, die Überraschung für dich ist uns jedenfalls gelungen, stimmt’s?“ fragte Florian.
    „Ja, die ist euch wirklich gelungen. Hoffentlich gelingt mir meine auch so gut. Das heißt, es ist gar nicht meine, es ist Herrn Tiedjens Überraschung.“
    „Daddys Überraschung?“ fragten Bille und Tom wie aus einem Mund. „Überraschung für wen?“ fügte Bille hinzu. „Na, ich denke, für euch alle.“
    „Ist ja toll. Erzähl schon!“
    „Ich? Ich werde mich hüten! Strengstes Staatsgeheimnis. Da müßt ihr euch schon noch ein paar Tage gedulden. Kein Wort kommt über meine Lippen!“
    „Daddy hat eine Überraschung für uns — na, das kann eigentlich nur ein Pferd sein“, überlegte Bille. „Vielleicht der neue Deckhengst? Oder die Zuchtstuten, die er kaufen wollte? Könnte natürlich auch sein, daß er unseren Turnierstall um ein Spitzenpferd bereichert, für die Zeit, wenn Tom und Simon ihr Abi hinter sich haben.“
    „Oh, eine Bereicherung für den Stall wird es ganz sicher werden“, gestand Daniel grinsend. „Geduldet euch, ich sage nichts.“
    „Wird es bald ankommen?“
    „Äh... ja, doch , ,es‘ wird bald ankommen. In den letzten Tagen des Monats.“
    „Dann brauchen wir nur zu checken, in welchem Stall der alte Petersen eine Box herrichtet, und wir wissen Bescheid, ob Zuchtstute, Hengst oder Turnierpferd“, meinte Bille.
    Daniel lachte laut auf.
    „Ja und nein. Aber ich möchte es doch

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