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Frühling, Freunde, freche Fohlen

Frühling, Freunde, freche Fohlen

Titel: Frühling, Freunde, freche Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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bezweifeln.“
    „Mann, du machst es vielleicht spannend“, murrte Florian. „Uns kannst du’s doch sagen.“
    Daniel schüttelte nachdrücklich den Kopf und preßte die Lippen zusammen, und dabei blieb es.
    In den nächsten Tagen dachten sie nicht mehr an die angekündigte Überraschung. Es gab viel zu tun, Tom und Simon igelten sich noch einmal ein, um sich auf die mündlichen Prüfungen vorzubereiten, und die anderen hatten mit Reiten und Schule mehr als genug zu tun. Vor allem Bille fiel abends wie eine Tote ins Bett und sehnte den Tag herbei, an dem Tom und Simon wieder voll einsatzfähig waren.
    Außerdem hatte es mehrere Fohlengeburten gegeben. Vor allem Santa Monica hatte wieder ein Hengstfohlen gebracht, das zu den kühnsten Hoffnungen berechtigte. Es war stark und temperamentvoll, ein Hellfuchs, und sie hatten ihn San Marco genannt. Donaus Tochter Dorine war gegen ihn ein zierliches Püppchen, wenn auch gut gebaut und zäh, immer hellwach und voller Neugierde, ein selbstbewußtes kleines Fohlen. Auch Iris hatte ein Stutfohlen gebracht, ein zappeliges kleines Teufelchen, ein richtiger Clown, wie sich bald herausstellen sollte, und der passende Name war schnell gefunden: Irrlicht.
    Wann immer Bille den Stutenstall betrat, fühlte sie, daß dies ihr Platz war. Züchten, Pferdekinder großziehen — so konnte sie sich ihre Zukunft vorstellen. Und sie freute sich, daß auch Tom es als sein Ziel ansah, später einmal die Zucht zu erweitern und den landwirtschaftlichen Betrieb dafür einzuschränken, wenn nicht sogar ganz aufzugeben. Den Nachwuchs zur weiteren Aufzucht nicht mehr weggeben zu müssen, sondern selber großzuziehen und dann, je nach Begabung, auszubilden oder wieder der Zucht zuzuführen; eine riesige Pferdefamilie — das war in Billes Augen ein ebenso verlockendes Ziel wie das Ausbilden junger Reiter; und Bille fragte sich oft, wie ihre Zukunft eines Tages aussehen würde.
    Daniel bekamen sie in diesen Wochen kaum zu sehen. Er stürzte sich mit Feuereifer in die Aufgabe, seinem Vater bei der Bewirtschaftung des Gutes Peershof zu helfen, zu lernen, wo immer es etwas zu lernen gab, und sich darauf vorzubereiten, den Hof eines Tages selbständig zu führen.
    So war Bille überrascht, als sie ihm eines Tages — aus der Reithalle kommend — in Groß- Willmsdorf vor dem Gutsbüro begegnete.
    „Nanu, was machst du denn hier?“
    „Ich hatte nur ein paar Fragen an den großen Boß. Übrigens ...“, Daniel grinste von einem Ohr zum anderen, „morgen kommt ,es‘ an, habe ich gerade gehört.“
    „Es? Ach so — Daddys Überraschung, die hatte ich ganz vergessen. Da muß ich mich aber gleich darum kümmern, daß eine Box hergerichtet wird, bis jetzt ist da noch nichts passiert, soviel ich weiß.“
    „Tu das, tu das“, sagte Daniel, und um seine Mundwinkel zuckte es verräterisch.
    Als Bille in den Stall kam und Black Arrow in seine Box führte, war Hubert dabei, die Nachbarbox mit frischem Stroh zu versehen. Also doch!
    „Für den Neuen, wie?“ fragte Bille.
    „Weiß nicht. Der Boß hat nur gesagt, wir sollen die Box fertigmachen. Was er damit vorhat... keine Ahnung!“
    Auch der alte Petersen wußte angeblich von nichts. „Vielleicht bringt der neue Assistent ein Pferd mit.“
    „Der neue Assistent?“
    „Ja, der Nachfolger von Edmund. Er soll morgen ankommen, hab ich gehört.“
    „Aha. Und wo kommt er her?“
    „Keine Ahnung.“
    Abends traf Bille Daniel noch einmal. Sie hatte Simon in Peershof besucht und nach dem kleinen Pinocchio gesehen, jetzt machte sie sich auf den Heimweg. Daniel kam gerade von einem Ritt durch die Felder zurück.
    „Nun sag schon, was das für ein tolles Geheimnis ist!“ drängte Bille.
    „Hat Herr Tiedjen dir nichts verraten?“
    „Kein Wort hat er gesagt. Allerdings habe ich Daddy auch nur ganz kurz gesehen — - und da hat er telefoniert. Also ? Es ist ein neues Turnierpferd, stimmt’s?“
    „Nicht direkt.“
    „Ein Fuchs?“
    „Ja und nein. Eher nein.“
    „Ein Schimmel?“
    „Nein und ja... schwer zu sagen...“
    „Also ein Fuchsschimmel. Mann, du machst es vielleicht spannend!“
    Daniel lachte.
    „ Wart’s doch ab!“
    „Holen wir ihn ab?“
    „ Klar. ,Es‘ kommt morgen mit dem Zug 18 Uhr 12.“
    „Na dann...“ Bille winkte Daniel noch einmal zu und ritt davon.
    Am nächsten Tag bat Hans Tiedjen Tom, den Transporter vorzufahren.
    „Willst du mitkommen?“ fragte Tom. „Daddy und ich holen den neuen Assistenten von der

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