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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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Feuerwerk zu bestaunen, das ihre lieben Mitmenschen bestimmt auch in diesem Jahr wieder abfackeln würden. Gegenüber bewegten sich heftig die Gardinen von Schmitz‘ Wohnzimmerfenster. Der alte Spanner hatte wahrscheinlich mitbekommen, dass sie hier standen.
    Senta machte Ina darauf aufmerksam. »Dem fallen noch mal die Glotzaugen raus, wenn er sich nicht vorsieht!«
    »Hier, halt mal mein Glas!« Ina hielt der irritiert guckenden Senta ihr Glas hin.
    Entschlossen ging sie bis an den Rand der Terrasse, knöpfte in aller Seelenruhe ihre Jacke auf, riss mit einem Ruck den Pullover hoch und präsentierte Schmitz ihre nackten Möpse. Vor Schreck hielt Senta die Luft an und Lilly warf ihr einen entgeisterten Blick zu. Doch dann gab es kein Halten mehr. Von Lachkrämpfen geschüttelt, die Augen tränennass und nach Atem ringend, fielen sie sich gegenseitig in die Arme.
    Die Turmuhr schlug zwölfmal und die Glocken des Kirchleins fingen an zu läuten. »Wollen wir mal hoffen, dass der gute Schmitz mit den Folgen deines Striptease zurechtkommt!«
    Die ersten Feuerwerkskörper zischten in den nachtblauen Himmel, explodierten und es regnete bunte Sterne. Senta hielt ihre Tochter im Arm und sie wünschte sich von Herzen, dass das neue Jahr besser werden möge, als das alte.
    Schließlich gingen sie alle zurück ins Wohnzimmer, um Tico nicht länger der Knallerei auszusetzen. Der Arme schlich schon die ganze Zeit mit eingekniffenem Schwanz durch die Gegend, konnte es aber trotzdem nicht lassen, sich die Neujahrsknallerei aus nächster Nähe anzusehen.
    »War das nicht das Telefon?«, fragte Lilly und lauschte.
    »Ach was! Wer soll uns denn jetzt anrufen?«
    Senta schüttelte den Kopf. »Bei dem Krach da draußen kann man sich schon mal irren.«
    Auch Ina schien etwas gehört zu haben, denn sie räusperte sich.
    »Das wird doch nicht Paul dieses Arschloch sein!? Wahrscheinlich ist er jetzt nüchtern und fragt sich, wo ich bin!«
    Schließlich erhob sich Senta widerwillig vom Sofa und gab Tico frei, der es sich ausnahmsweise zum Trost für seine alljährliche Folter auf ihrem Schoss gemütlich machen durfte.
    »Also gut, damit ihr Ruhe gebt!«

Horch, was kommt von draußen rein?
    S
enta spürte, dass der Tag anstrengend gewesen war. Müde tapste sie vor sich hin und erschrak, als auf halben Weg in die Küche das Telefon wirklich anfing zu läuten. Verärgert legte sie die paar restlichen Schritte zurück. Das fehlte gerade noch, dass sie sich jetzt mit Inas idiotischem Ehemann auseinandersetzen musste.
    »Mein Gott, wart‘s ab!«, knurrte sie übel gelaunt. Sie hatte wenig Lust, das neue Jahr mit dem Beziehungsknatsch ihrer Freundin zu beginnen.
    »Weißenfels!«
    Nach dieser, zugegeben, etwas forschen Art der Begrüßung, war es am anderen Ende der Leitung beunruhigend still.
    »Schon wieder so ein perverses Schwein!«, murmelte Senta vor sich hin. Kurz kam ihr Schmitz ins Bewusstsein. Dem Deppen war es zuzutrauen, dass er sich auf diese Weise an ihr rächen wollte. So, wie der daherkam, verstand der keinen Spaß. Senta seufzte leise und war schon dabei, den Hörer aufzulegen, als sie gerade noch so eine wohlbekannte Stimme vernahm.
    »Frau Weißenfels, sind sie das?«
    Sentas alkoholisiertes Hirn brauchte eine geraume Zeit, bis es reagierte. Aber dann!
    Mit wachsweichen Knien ließ sie sich auf den nächstbesten Stuhl sinken. Huch, war ihr schwindelig! Da, da war sie schon wieder, diese Stimme!
    »Hallo, sind sie noch da?«
    »Ja, ich bin hier!«, flüsterte sie heiser. Allein die Stimme von Gabriel Scharf, denn niemand anderes war hier am Rohr, sorgte dafür, dass Senta am Rande einer Panikattacke entlangschlitterte. Sie schluckte krampfhaft an dem Kloß, der verhinderte, dass sie weitersprechen konnte. Oh Herr, hilf, sie musste sich doch bei ihm bedanken!
    Jetzt hatte sie schon einmal die Gelegenheit und da versagte ihr System komplett.
    »Hallo Frau Weißenfels, ich wollte ihnen ein frohes neues Jahr wünschen!«
    Gabriel Scharf hatte schon für so manch skurrile Reaktion ihres Körpers gesorgt und das war auch jetzt der Fall. Sentas Hände zitterten so, dass sie nur mit Mühe den Hörer halten konnte. Ihr Puls beschleunigte sich und sie hatte das Gefühl, einen 1000-Meter-Lauf absolviert zu haben.
    Kurzatmig stammelte sie: »Danke, das ist nett von ihnen, Herr Scharf!«, und fühlte sich bei diesen Worten wie eine minderbemittelte Achtjährige.
    Stille. Oh war das peinlich! Der musste doch denken, dass sie nicht alle

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