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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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Gummistiefel nach ihrem »Spaziergang« einfach mitten im Flur liegen lassen, was Senta jetzt entgegenkam. Sie schnappte sich noch schnell die Taschenlampe, die stets griffbereit neben der Haustür hing und schon war sie zur Tür hinaus.
    So gerüstet stemmte sie sich den arktischen Verhältnissen entgegen, die draußen herrschten. Im Nu fühlten sich ihre nackten Füße in den Gummistiefeln wie Eiszapfen an. Jede Ecke wurde akribisch ausgeleuchtet, aber von Tico keine Spur. Wo war dieser blöde Köter nur abgeblieben? Die Kälte setzte Senta unerbittlich zu. Jetzt war auch schon ihr Hintern eiskalt und sie fluchte leise vor sich hin. Wenn sie Pech hatte, dann gab das wieder eine besonders feine Blasenentzündung. Juhu!
    Da fiel der Lichtstrahl ihrer Taschenlampe aufs Hoftor und ihr wurde vor Schreck unvermittelt heiß! Das durfte doch nicht wahr sein! Ina hatte in ihrer Schusseligkeit offenbar vergessen, es zu schließen. Nun stand es sperrangelweit offen. Was jetzt? Sie konnte ja schlecht in dieser Aufmachung, bei Minustemperaturen um die zwanzig Grad, zu einer umfassenden Suche aufbrechen. Auf der anderen Seite war auch klar, dass sie so schnell wie möglich hinter Tico her musste, damit sein Vorsprung nicht zu groß wurde.
    Aber halt, Senta machte eine interessante Entdeckung. Es hatte in der Nacht wieder ordentlich geschneit. Die Schneefläche war noch weitgehend unberührt. So konnte sie deutlich Ticos Pfotenabdrücke ausmachen, die vom Grundstück wegführten. Dieser kleine Mistbock hatte doch tatsächlich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und war ausgebüxt. Sie versuchte, sich im Schein der Taschenlampe zu orientieren.
    Gegenüber bei Schmitz brannte noch, oder schon wieder, Licht. Der pennte doch sonst bis in die Puppen. Was hatte der also am Wochenende um diese Uhrzeit zu tun? Egal, was auch immer er tat, sie wollte es gar nicht wissen!
    Mit der Taschenlampe leuchte sie Ticos Spur entlang und stellte völlig schockiert fest, dass sie genau vor Schmitz‘ Haustüre endete. Was um Gottes Willen hatte Tico hier verloren?
    Sie überlegte krampfhaft, was hier zu tun war. Wenn sie klingelte, geriet dieser Mensch womöglich in Panik und tat Tico etwas an. Allein der Gedanke daran, dass ihr süßer Kleiner mit diesem Unsympath alleine da drin war, bereitete ihr Bauchschmerzen.
    Das erleuchtete Fenster, ein paar Meter neben der Haustür, zog sie magisch an. Vorsichtig schlich sie an der Hauswand entlang. Ganz langsam brachte sie ihren Kopf in Position.
    Das da drinnen konnte unmöglich der schmierige Typ sein, der immer hinter dem Vorhang hervorlugte. Der kräftige Mann, der am Küchentisch saß und ihrem Tico Wurststückchen kredenzte, trug Jeans und T-Shirt, hatte grau melierte, millimeterkurze Haare und sah alles andere als ungepflegt aus. Er schien sich mit ihrem Ausreißer zu unterhalten, denn ab und an ließ ein Lachen sein ohnedies attraktives Gesicht noch anziehender erscheinen. Senta schluckte schwer. Hatte Schmitz Besuch? Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie diesbezüglich etwas mitbekommen hatte in den vergangenen Tagen. Sie bemerkte erst, als sie schon mit der Nase das Fenster berührte, dass sie alle Vorsicht hatte fahren lassen. Ob sie ein Geräusch verursacht hatte oder ob es einfach nur ein Zufall war, in diesem Augenblick sah der Typ hoch und genau in Sentas Augen.
    Den Impuls, schnell zu verschwinden, ließ sie gar nicht erst zu, schließlich saß da drin ihr Hund mit einem völlig Fremden und schmachtete ihn an.
    »Du Verräter!«, knirschte Senta. Wenn es um Wurst ging, vergaß der seine viel gerühmte Loyalität. Sie musste unwillkürlich schmunzeln, obwohl ihr nicht wirklich zum Lachen zumute war. Mutig blieb sie stehen, während der Unbekannte das Fenster öffnete.
    Ganz kurz dachte sie an ihre Aufmachung, verwarf diesen Gedanken aber so schnell, wie er ihr gekommen war. Was interessierte sie die Meinung eines Mannes, den sie sehr wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben gesehen hatte und der zu allem Überfluss mit Schmitz in Verbindung stand. Das war nicht gerade eine Empfehlung, die sie präferierte.
    »Hallo, ich wusste ja gar nicht, dass um diese Uhrzeit schon jemand spazieren geht!« Gut gelaunt und beneidenswert munter erschien eine beeindruckende Version der Spezies Mann im geöffneten Fensterrahmen, doch Senta hatte momentan keinen Blick für solche Feinheiten.
    Oh, wie charmant, bemerkte sie giftig. Er umging wohl damit den Umstand, dass es nicht eben von einem ausgeprägten

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