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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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die Kehle.«
    Nun, irgendwie schien das nicht so tragisch zu sein, mit der zerfetzten Kehle, denn Ina setzte ihr Glas an und trank es in einem Zug aus.
    »So, jetzt geht es mir schon wesentlich besser!«
    Auffordernd hielt sie Senta ihr leeres Glas hin. Als die nicht gleich reagierte, nahm sie die Sache selbst in die Hand.
    »Dieser verdammte Drecksack. Hat sich wieder einmal die Hucke vollgesoffen und ist dann ausgetickt. Plötzlich stand er in meinem Schlafzimmer. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der mich gepackt hat.«
    Ina redete sich so in Rage, dass die Speicheltröpfchen nur so flogen. Senta setzte sich vorsichtshalber ein wenig zur Seite, um nicht die volle Breitseite abzukriegen.
    Es war nichts Neues, was Ina da zum Besten gab. So oder ähnlich hörte es sich stets an, wenn es im Hause Bausch wieder einmal gekracht hatte.
    Als Ina dann kurz schwieg, um Luft zu holen, nahm Senta die Gelegenheit wahr, nach Patrick zu fragen.
    »Wo war denn Patrick, als Paul ausgetickt ist?« Sie hoffte inständig, dass der Junge nicht erneut Zeuge einer Auseinandersetzung seiner Eltern geworden war.
    »Der ist doch bei seinen Großeltern im Allgäu. Er kommt erst nächste Woche Freitag wieder zurück!«, nuschelte Ina.
    Senta fiel ein Stein vom Herzen. Der Junge war schon zu oft zwischen die Fronten geraten. Patrick war ein schwieriges Kind, scheu und in sich gekehrt. Seine Kontakte beschränkten sich auf fragwürdige Internetbekanntschaften.
    »Ach Ina, was soll ich nur mit dir machen?«
    Senta kam sich, wie so oft in solchen Situationen mit Ina, hilflos vor. Sie konnte doch nicht immer gebetsmühlenartig die gleichen Dinge herunterleiern.
    »Kann ich ein paar Tage hier bleiben?«, fragte Ina mit Kleinmädchenstimme. »Nur so lange, bis sich dieses Arschloch wieder eingekriegt hat. Wenn Patrick wieder da ist, reißt er sich sicher zusammen.«
    Was sollte Senta dazu sagen. Sie nickte zustimmend.
    »Klar kannst du bleiben, das weißt du doch!«
    Ina schaukelte nervös mit dem Stuhl und drohte, hinten überzukippen.
    »He, he, immer langsam mit den jungen Pferden!« Senta konnte gerade noch verhindern, dass sie auf dem Küchenboden landete.
    »Was ist denn hier los?« Lilly stand im Türrahmen und besah sich die etwas groteske Szene.
    Senta hielt Ina am Schlafittchen und hätte sie vor Schreck beinahe losgelassen.
    »Musst du einen so erschrecken?«, blaffte sie Lilly an. »Hilf mir lieber.«
    Gemeinsam wuchteten sie die nicht gerade elfenhafte Ina hoch.
    »Das Zeug ist aber verdammt stark!«, lallte diese volltrunken. Damit erklärte sich auch das Geschaukel. Sie war nicht nervös, sondern schlicht und ergreifend besoffen.
    »Es hat ja auch keiner gesagt, dass du gleich die ganze Flasche aussaufen sollst! Komm Lilly, wir bringen Tante Ina ins Gästezimmer. Ich glaube, die hat etwas Ruhe bitter nötig!«
    Sie nahmen die protestierende Ina in die Mitte und dirigierten sie ins Bett. Sie waren noch nicht einmal richtig aus der Tür, als ein ohrenbetäubendes Schnarchen einsetzte. Erleichtert zog Senta die Tür ins Schloss.
    Sie kamen am Wohnzimmer vorbei und ihr Blick fiel auf den Weihnachtsbaum, der immer noch traurig, schmuck- und kerzenlos in seiner Ecke stand. Keiner hatte es für nötig befunden, den armen Kerl weihnachtlich herauszuputzen. Senta nahm sich vor, ihn gleich morgen nach draußen zu schaffen. Sie wollte ganz einfach nicht mehr an dieses total verkorkste Weihnachtsfest erinnert werden.
    Mittlerweile war es spät geworden und Mutter und Tochter saßen gemütlich in der Küche. Auf Ina zu warten, war sinnlos, deshalb hatten sie sich heißhungrig über ihren geliebten Kartoffelsalat hergemacht. Senta biss gerade herzhaft in eines dieser göttlichen Würstchen von Ben Blums Delikatessen, als es gewaltig schepperte.
    »Umpf!« Senta kämpfte tapfer mit dem Bissen, der ihr vor Schreck im Hals stecken blieb.
    Lilly, versiert in solchen Dingen, schlug ihr mit der flachen Hand auf den Rücken und sorgte dafür, dass das Würstchen erneut das Licht der Welt erblickte.
    »Was hat das nun wieder zu bedeuten?«
    Sentas Stimme war ganz rau vom Angriff des Würgewürstchens.
    »Es hat sich so angehört, als käme das Geräusch aus dem Bad, Mami.«
    Sie sahen sich fragend an.
    »Na denn!« Senta erhob sich, nichts Gutes ahnend, und machte sich auf den Weg. Dort angekommen verschlug es ihr die Sprache. Das, was sie hier vorfand, hatte sie garantiert nicht erwartet.
    Ina saß mit heruntergelassener Hose auf dem Rand

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