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Fruehlingsherzen

Fruehlingsherzen

Titel: Fruehlingsherzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Vicki Lewis Thompson , Roxanne St. Claire
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Gründen.“ Kendra hob den Zeigefinger. „Erstens, weil Cape Cod als Reiseziel an der Küste boomt, und wir wollen, dass Rockingham daran teilhat und nicht mehr nur als Zwischenstopp auf der Route zu interessanteren Orten betrachtet wird.“ Sie hielt den zweiten Finger hoch. „Zweitens, weil die Stadtkasse nahezu leer ist, in den Schulen veraltete Bücher benutzt werden, die Ampeln eine Computeranlage benötigen, und weil Geld gebraucht wird, um neue Polizisten einzustellen.“
    Bevor sie zum dritten Punkt kommen konnte, griff Bruce nach ihrer Hand und schob sie sanft nach unten. „Ich habe verstanden.Es geht um den Fortschritt.“ Nur widerwillig ließ er ihre Hand los. „Dann ist Diana Lynn also nicht nur hinter dem Geld der Männer her.“
    Kendra lachte. „Ganz im Gegenteil, sie macht Rockingham zu einer Goldgrube und sorgt dafür, dass Geld in die leeren Kassen kommt.“
    Er schwieg einen Moment, als er in die Beachline Road bog, wo man früher einen ungehinderten Blick auf das blaue Wasser des Nantucket Sound hatte. Doch jetzt standen da eine Menge neuer Läden, die allerdings auf alt gemacht waren, ganz im Stil der von Wind und Wetter verwitterten Häuser New Englands. Bruce mochte Diana Lynn nicht. „Also wie tief hat sie ihre Krallen denn in meinen Dad versenkt?“
    „Ihre Krallen?“, fragte Kendra amüsiert. „Sie hat keine Krallen. Und hättest du dir einmal in den letzten Jahren die Mühe gemacht, nach Hause zu kommen, um nach deinem Vater zu sehen, dann wüsstest du das.“
    „Das wird kaum funktionieren.“
    „Was?“
    „Die Schuldzuweisung.“
    Kendra atmete tief aus. „Von mir wirst du keine Schuldzuweisung zu hören bekommen, Bruce.“
    Nicht einmal dafür, dass er sie nach der Nacht, in der sie wunderbaren Sex miteinander gehabt hatten, nicht ein Mal angerufen hatte? Er glaubte ihr nicht. „Keine Schuldzuweisung? Und wie würdest du dann deine letzte Bemerkung interpretieren?“
    Sie setzte sich aufrecht hin. „Das war lediglich eine Feststellung. Es ist eine Tatsache, dass du deinen Vater sehr lange …“
    „Moment mal. Es stimmt nur, dass ich sehr lange nicht in Rockingham war. Aber Dad ist zu jedem Spiel gekommen, das die Snakes in Boston hatten. Außerdem war er auch einige Male in Las Vegas.“
    „Und du hattest kaum Zeit für ein gemeinsames Abendessen mit ihm.“
    Dieses Mal atmete Bruce tief aus. Er erwartete nicht, dass Kendra ihn verstand. Das erwartete er von niemandem und besondersnicht von dem Mann, den er gleich treffen würde. Aber ein Abendessen mit Dad hatte unweigerlich zur Folge, dass er mit guten Ratschlägen, Maßregelungen und Anweisungen überhäuft wurde, was Bruce nicht ausstehen konnte. Er machte alles gern auf seine Art und damit ganz anders, als es seinem Vater vorschwebte. Es war leichter für ihn, einfach wegzubleiben. „Ich habe mich ab und zu mit deinem Bruder Jack unterhalten“, sagte er, um zu zeigen, dass er die Verbindung zu Rockingham nicht völlig abgebrochen hatte.
    „Wirklich?“, fragte Kendra überrascht. „Das hat er nie erwähnt.“
    „Er scheint seinen Job zu mögen.“ Das war das Erste, was ihm einfiel, um zu beweisen, dass er tatsächlich mit Jack geredet hatte.
    Sie nickte. „Jack ist der geborene Marketingmann. Er ist gewissermaßen mit der Firma verheiratet.“
    Dieser Vorgabe konnte Bruce nicht widerstehen. Außerdem wollte er es unbedingt wissen. „Und was ist mit dir?“ Er erinnerte sich daran, dass ihre Mitarbeiterin im Internet-Café sie Miss Locke genannt hatte. Aber heutzutage hatte das überhaupt nichts zu bedeuten. „Hast du inzwischen einen Ehemann, ein Haus und Kinder, Kennie?“ Sie schweigt einen Moment zu lange, dachte er. Hasst sie etwa den Spitznamen immer noch, den er ihr gegeben hatte, als sie ein dünnes, kleines zehnjähriges Mädchen war, das die älteren Jungs im Keller belauscht hatte?
    „Nein, die habe ich nicht.“
    Er lächelte. „Warum bist du dann nicht in New York oder Boston? Erzähl mir nicht, dass es dich nach deinem Harvard-Studium zurück in das gute alte Rockingham verschlagen hat?“
    Sie schluckte. „Ich habe mein Studium nie abgeschlossen.“
    Bruce schaute sie kurz an. „Im Ernst? Das letzte Mal …“, er hielt kurz inne. „Ich meine, als meine Mutter gestorben ist, warst du doch bereits mitten im ersten Jahr.“ Kendra errötete, als würde sie sich fragen, woran er sich sonst noch erinnerte, wenn er an seinen letzten Besuch in Rockingham dachte. Ihn überraschte es, dass er

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