Fruehlingsherzen
habe gerade einen Kühlblock, einen CD-Player und eine Satellitenschüssel installiert. Ich brauche keinen Harvard-Abschluss, um einige Computer auszuschalten.“
Der Seitenhieb ließ sie zusammenzucken, aber sie schluckte diese Retourkutsche herunter und sah weg. Er hatte ja keine Ahnung, was er da sagte.
„Möchtest du einen Drink?“, fragte Bruce, als sie zur Bar kamen. „Dec, erinnerst du dich an Jacks kleine Schwester? Servier der Lady, was immer sie möchte. Geht aufs Haus.“
Also bin ich immer noch Jacks kleine Schwester für ihn. Nicht die Besitzerin dieses Lokals und auch nicht die Lady, der er vor bald zehn Jahren die Unschuld genommen hat, dachte sie. „Aufs Haus?“ Sie erlaubte ihm, ihr auf einen Barhocker zu helfen. „Mir gehört die Hälfte des Hauses.“ Er lachte nur, und sie bestellteein Sodawasser. Dann beugte sich Bruce ganz nah über ihr Ohr, flüsterte eine Entschuldigung und war verschwunden. Als sie die Wärme seines Körpers nicht mehr hinter sich spürte, widerstand sie dem Drang, sich umzudrehen und ihm hinterherzusehen. Stattdessen streichelte sie Newman, der auf ihrem Schoß saß, und nahm einen Schluck Sodawasser.
„Er ist wirklich entzückend.“
Kendra drehte sich zu Sophie Swenson um, ihrer rechten Hand im Café. Sophie hielt ein Glas Weißwein in der Hand, und ihre Augen glänzten vor Aufregung.
„Ja, das ist er“, meinte sie mit einem geringschätzigen Blick auf Bruce. „Aber er weiß es.“
Ihre Mitarbeiterin kicherte. „Ich meinte doch den Hund.“ „Oh.“ Auch Kendra musste lachen. „Nun, Newman weiß auch, dass er entzückend ist.“ Sie bemerkte Sophies leicht gerötete Wangen und dass sie sich interessiert umsah. „Willst du vielleicht die Seiten wechseln und demnächst lieber abends arbeiten, Soph?“
Sophie zuckte mit den Schultern und setzte sich neben sie. „Wenn weiterhin so viel los ist, könnte ich das. Wird ‚Monroe’s‘ denn wieder eine Bar? Und was ist mit den Expansionsplänen?“
Kendra seufzte tief. „Ich habe keine Ahnung. Ich wünschte, er würde einfach dorthin zurückkehren, woher er gekommen ist.“
„Er kommt von hier“, meinte Sophie ernst. „Schließlich gehört seinem Vater die Bar.“
„Ich besitze die Hälfte dieser Bar.“
Sophie hob überrascht die Augenbraue.
„Dieses Internet-Cafés“, korrigierte Kendra. „Und ich werde nicht weggehen, nur weil der ach so tolle Bruce heimgekehrt ist.“
Ihre Mitarbeiterin ließ den Blick von Kendra zu Bruce und wieder zurück zu Kendra wandern. „Er ist verrückt nach dir.“
Kendras Herz schlug schneller. „Das bezweifle ich.“
„Seitdem du hereingekommen bist, hat er dich nicht aus den Augen gelassen.“
Warum nur läuft mir schon wieder ein Schauer über den Rücken? fragte sich Kendra. „Wir sind im Moment in einerseltsamen Konkurrenzsituation. Das ist alles.“ Sie sah über die Schulter zu Bruce, der gerade mit Ginger sprach. Aber er suchte über die vielen Leute hinweg ihren Blick und hatte dieses geheimnisvolle Lächeln in den Augen, bei dem sie bereits früher immer Herzklopfen bekommen hatte. Auch jetzt war sie wieder wie elektrisiert. Oh nein, nicht immer noch, dachte sie. Ich bin dreißig Jahre alt. Als sie als Mädchen und junge Frau in ihn verknallt war, hatte ihr das schlaflose Nächte und viele Tränen eingebracht. Zudem hatte sie die Gelegenheit verpasst, einen Abschluss an der besten Universität des Landes zu machen. An das Baby wollte sie erst gar nicht denken.
„Nenn es Konkurrenz, wenn du magst.“ Sophie riss Kendra aus ihren Gedanken. „Aber dieser Mann hat dich die ganze Zeit über im Blick.“
„Nun, dann werde ich einfach verschwinden müssen.“ „Das wird schwierig werden, da ihr beide denselben Arbeitsplatz habt.“
„Überhaupt nicht.“ Kendra schnappte sich Newman. „Ich arbeite tagsüber und er abends. Wir werden uns nie begegnen.“
Sophie neigte den Kopf nach rechts, um sie zu warnen. „Doch. Der Baseballspieler ist gerade auf dem Weg zu dir.“
Kendra glitt schnell vom Barhocker und lief eilig um die Bar herum, um zur Hintertür zu kommen. Sie stürmte durch den Lagerraum, dann durch die Küche und entkam durch den Hinterausgang. „Das war nicht schwierig, nicht wahr?“, flüsterte sie und setzte Newman ab. Durch die Seitengasse gelangte sie zur Straße zurück, wo sie einem ein Meter sechsundachtzig großen Baseballspieler direkt in die Arme lief.
Er trug dieses triumphierende Lächeln zur Schau, bei dem sie
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