Fruehlingsherzen
früher immer ganz schwach geworden war. „Die Party hat doch erst angefangen.“ Bruce legte ihr die Hände auf die Schultern und zog sie viel zu nah an seine breite Brust. „Du kannst noch nicht wegrennen.“
Dumm ist man, wenn man denselben Fehler zweimal begeht, dachte Kendra. Und sie hatte ein begehrtes Stipendium für Harvard bekommen. Aber sie war nicht dumm. Oder vielleichtdoch? „Ich renne nicht weg. Da drin ist es nur zu voll für einen Hund. Und ich …“ Sie räusperte sich. „Ich muss nach Hause.“
„Ich hätte gern, dass du bleibst.“ Er beugte sich über ihren Mund.
Kendra konnte sich nicht bewegen, nicht mehr denken und atmen. Bruce würde sie küssen. Sie wollte etwas sagen, wie „das ist keine gute Idee“, doch bevor sie die Worte herausbrachte, bedeckte er ihren Mund mit seinen Lippen. Sie stand reglos da, während er sie fester umfasste und mit seinen Lippen sanft über ihre strich. Dann trat er so nah an sie heran, dass er mit seiner Brust ihre Brüste berührte und den Kuss vertiefen konnte. Werde ich das wirklich tun? fragte sie sich. Kann ich so kopflos sein und das Risiko eingehen, dass sich die Geschichte wiederholt? Sie öffnete die Lippen und erwiderte seinen Kuss.
5. KAPITEL
K endra legte die Arme um Bruce’ Schultern, was er als Zeichen deutete, sie noch enger an sich zu ziehen.
Sie seufzte, als er mit der Zunge in ihren Mund vordrang. In diesem Moment fiel ihm schlagartig alles wieder ein. Er erinnerte sich an die magischen Küsse eines süßen, leidenschaftlichen Mädchens und an die außergewöhnliche Nacht, in der sie nackt im Sand gelegen hatten. Er strich über ihre Taille und die Rundung ihres Pos. Sofort war er bereit für sie und bewegte automatisch die Hüften.
„Bruce“, murmelte sie schließlich. „Newman.“
Erst jetzt bemerkte er, dass der Hund an der Leine zerrte und Kendra und ihn so auseinanderbrachte. „He, Kumpel. Gib mir eine Chance.“ Er zog energisch an der Leine.
Das reichte, um den Augenblick zu zerstören. Obwohl in ihren blauen Augen das gleiche Verlangen aufflackerte wie in seinen, lehnte Kendra sich zurück. „Hör mir zu“, bat sie sehr vehement. „Ich bin nicht mehr dasselbe Mädchen von damals.“
„Nein, das bist du nicht.“ Er zog sie wieder an sich, dass sie spüren konnte, welche Wirkung sie auf ihn hatte. „Jetzt bist du eine Frau.“ Er fuhr mit dem Finger über ihr Kinn. „Klug, eigensinnig und schön.“
Sie wich seiner Berührung aus und schien sich jetzt vor ihm in acht zu nehmen. „Ja, ich bin klug“, sagte sie fast mehr zu sich selbst als zu ihm. „Zu klug, um …“ Sie schaffte es, sich aus seinen Armen zu lösen. „Ich gehe jetzt nach Hause.“
Bruce lächelte sie an. „Ich mag dich, Kendra.“
Sie trat einen Schritt zurück. „Was führst du im Schilde, Bruce Monroe?“
„Du traust mir absolut nicht, stimmts?“
Plötzlich starrte sie ihn mit großen Augen an. „Meinst du, die Bar zu bekommen, wenn du mich verführst? Denkst du, dass ich mich aus dem Wettbewerb zurückziehen werde, weil du mir den Kopf verdreht hast und mit mir ins Bett gegangen bist?“
„Nein“, antwortete er betroffen. Daran hatte er wirklich keine Sekunde gedacht. „Ich mag dich einfach.“
Ihr Gesichtsausdruck deutete nicht darauf hin, dass sie ihm glaubte.
„Warum bleibst du nicht, bis ich die Bar schließe?“, schlug er vor. „Wir können über das Geschäft reden, und darüber, wie wir zu einer Einigung kommen könnten.“
„Du willst nicht reden.“
Nein, das wollte er nicht. Aber er würde es tun. „Komm schon, Kendra, bleib. Ich kann dich später dann nach Hause bringen.“
Plötzlich ungeduldig geworden, zog Newman Kendra zur Straße, und sie folgte dem Hund. „Schließ einfach alle Türen ab, wenn du gehst. Und steck das Bargeld in die grüne Mappe mit dem Reißverschluss, die in der untersten Schublade des Schreibtischs liegt.“ Sie holte einen Schlüsselbund heraus. „Der kleine goldene Schlüssel ist für die Schublade. Leg den Schlüsselbund dann auf Dianas Küchentisch. Wenn ich morgen früh vorbeikomme, um mit Newman hinauszugehen, werde ich die Schlüssel mitnehmen.“
Bruce wollte nach ihrer Hand greifen. „Ich hätte wirklich gern, dass du bleibst.“
Sie schüttelte den Kopf. „Mein Auto steht gleich da vorne. Tschüss.“
Noch bevor er sie festhalten konnte, war sie mit dem Hund schnell die Straße hinuntergelaufen. Er steckte die Schlüssel ein und wartete auf der Straße, bis sie
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