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Fruehlingsherzen

Fruehlingsherzen

Titel: Fruehlingsherzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Vicki Lewis Thompson , Roxanne St. Claire
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als zusätzliche Verstärkung des Teams zurückgeholt und er wahrscheinlich seine letzte Saison vor sich hatte. Aber das spielte für sie keine Rolle.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich frei. Nicht frei davon, ihn zu lieben – das würde sie immer tun –, aber frei von dem Gefühl der Verzweiflung, dass ihr Leben ohne ihn irgendwie unvollständig wäre. Das war es nicht. Sie hatte ein ausgefülltes Leben. Also konnte sie bestimmt auch so viel Kraft aufbringen, ihm alles Gute zu wünschen und sich von ihm zu verabschieden.
    Kendra sah sich nach einem großen, gut aussehenden Mann mit verführerischen Augen und einem erotischen Lächeln um. Mit vor Aufregung weichen Knien lief sie an der Reihe der Fluggäste entlang, die einchecken wollten. Aber sie konnte Bruce nicht entdecken. Also ging sie vor die Tür und hielt dort vergeblich nach ihm Ausschau.
    Zurück in der Abfertigungshalle, verfolgte sie die Passagiere von der Gepäckabgabe bis zu den Flugsteigen. Weiter kam sie ohne Ticket nicht. Sie beobachtete, wie mehrere Dutzend Männer – manche davon waren groß, manche dunkelhaarig und manche gut aussehend – den Sicherheitscheck über sich ergehen ließen. Aber Bruce war nicht unter ihnen. Als sein Flug zum letzten Mal aufgerufen wurde, war Kendra klar, dass sie ihn verpasst haben musste.
    Er war sicherlich schon sehr früh auf dem Flughafen gewesen. Wahrscheinlich konnte er es kaum erwarten, zu seinem Traumjob zurückzukehren. Baseball war immer noch seine wahre Liebe. Wenn er nicht wusste, wer er ohne den ganzen Rummel und Ruhm wirklich war, dann könnte er das noch nächstes Jahr oder in zwei Jahren herausfinden. Bruce würde sich nie für ein langweiliges Leben in Rockingham entscheiden, wenn er für einen Profiverein spielen konnte. Selbst wenn er dieses langweilige Leben mit ihr verbrachte.
    Kendra wartete noch zehn Minuten, dann ging sie zum Parkplatz. Der größte Sieg, entschied sie auf der Heimfahrt, war dieTatsache, dass sie dieses Mal keine Tränen vergoss. Es war Zeit, einem letzten Dämon ins Auge zu schauen und dann ihr Leben zu genießen.
    Bruce stand ganz oben auf einer Sanddüne und spähte in die Dunkelheit. Am anderen Ende des West Rock Beach entdeckte er ein schwaches Licht. Jemand saß mit einer Taschenlampe in der Hand auf einer Decke.
    Endlich hatte er Kendra gefunden. Warum hatte er nicht daran gedacht, zuerst hier nach ihr zu suchen. Stattdessen hatte er ganz Rockingham abgeklappert und vergeblich im „Monroe’s“ und ihrem Haus nach ihr Ausschau gehalten. Ihr Handy war abgeschaltet, und Jacks Flugzeug hatte zwar Verspätung gehabt, war aber dann gestartet. Das alles hatte er überprüft, während er versucht hatte, sie zu finden. Denn er wollte ihr so schnell wie möglich erzählen, welche Entscheidung er getroffen hatte. Als er zu ihr ging, rief er ihren Namen, weil er sie nicht erschrecken wollte. Er hörte sie überrascht nach Luft schnappen.
    „Bruce, bist du das?“
    „Du hast wahrscheinlich ein Faible dafür, dich im Dunkeln an Stränden herumzutreiben“, sagte er, als er näher kam.
    „Ich … Was machst du denn hier? Dein Flugzeug ist vor Stunden gestartet.“
    „Ich bin nicht geflogen.“ Er stand jetzt vor ihr. Im Schein der Taschenlampe nahm er ein blaues Spiralheft und einen Stift wahr. Er ließ sich auf die Knie fallen und sah Kendra ins Gesicht. „Kommst du oft hierher?“
    Sie schüttelte den Kopf und erwiderte seinen Blick. „Abgesehen von unserem Picknick neulich, war ich schon zehn Jahre lang nicht mehr hier.“
    Er setzte sich neben sie. „Was tust du hier?“
    „Ich feiere.“
    Sie feiert? Diese Antwort habe ich am allerwenigsten erwartet, dachte Bruce. „Das Internet-Café und die Galerie?“
    „Nein.“
    „Die Tatsache, dass Seamus und Diana geheiratet haben?“
    „Nein.“
    „Dass mein Vertrag bei den Nevada Snake Eyes wieder in Kraft gesetzt wurde?“ Bitte sag nein.
    „Irgendwie schon.“
    Er lachte und seufzte zugleich. „Und du feierst mit einem Spiralheft und einem Stift? Nicht mit Champagner?“
    „Ich schreibe.“ Kendra nahm die Taschenlampe und hielt den Lichtstrahl direkt auf das Heft. „Willst du es hören?“
    „Ja, leg los.“
    Ganz langsam nahm sie das Heft und schlug die erste Seite auf. Dann räusperte sie sich und begann, ihm den Text vorzulesen.
    In dem Jahr, in dem ich schreiben lernte, einstellige Zahlen addieren und mir die Schuhe selbst zubinden konnte, habe ich mich in Bruce Monroe verliebt.
    Bruce

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