Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
Mütze?«
Mac wühlte in ihrer Manteltasche und zog die leuchtend grüne Mütze heraus. »Es ist nicht so, dass ich jeden Abend hier sitze und mir den Wein reinkippe oder so.«
»Ganz bestimmt nicht.« Carter setzte ihr die Mütze auf, schlang ihr den Schal um den Hals und knöpfte ihren Mantel zu. »So dürfte es gehen.« Er nahm sie am Arm und führte sie zur Haustür und nach draußen.
Er hörte, wie sie die Luft zwischen den Zähnen einsog, als sie die Kälte im Gesicht spürte, und hielt vorsichtshalber weiter ihren Arm fest.
»Im Warmen ist es besser«, murmelte sie, doch als sie sich umdrehen wollte, ging er einfach weiter.
»Ich mag es, wenn es nachts schneit. Na ja, so spät ist es noch nicht, aber es sieht aus, als würde es bis in die Nacht hinein schneien. Das schaue ich mir gern aus dem Fenster an, das Weiß gegen das Schwarz.«
»Wir schauen aber nicht aus dem Fenster. Wir sind mitten in dem Dreckszeug.«
Carter lächelte nur und ging weiter. Jede Menge Wege, dachte er, und alle sorgfältig freigeschaufelt, bevor diese neue Puderzuckerschicht darauf fiel. »Wer schippt das alles weg?«
»Was alles?«
»Den Schnee, Mackensie.«
»Wir, oder wir kommandieren Del oder seinen Kumpel Jack dazu ab. Manchmal heuern wir auch Teenager an. Kommt drauf an. Die Wege müssen frei bleiben. Wir führen hier einen Betrieb, also müssen wir zusehen, dass alles gepflegt ist. Für die Parkplätze kommt ein Typ mit einem Schneepflug.«
»So ein großes Anwesen und ein so vielseitiges Unternehmen, das macht eine Menge Arbeit.«
»Das gehört eben dazu. Außerdem ist es auch unser Zuhause, deshalb … Oh, du schweifst vom Thema ab.« Mit zusammengekniffenen Augen spähte sie unter ihrer Mütze zu ihm herauf. »Ich bin nicht blöd, nur ein bisschen beschickert.«
»Was war denn das Thema?«
»Meine erbärmliche Familie. Wo war ich stehengeblieben?«
»Ich glaube, bei Weihnachten, und dabei, wie deine Mutter dich dazu treibt, dich zu betrinken.«
»Ja, genau. Und so hat sie mich diesmal dazu gebracht: Sie hat mit ihrem Freund Schluss gemacht. Den Begriff verwende ich absichtlich, weil sie sich in puncto Männer, Beziehungen und Ehe wie ein Teenager benimmt. Jedenfalls großes Drama, und jetzt muss sie in ein Spa fahren, um sich von ihren Qualen, dem Stress und dem Liebeskummer zu erholen. Was völliger Blödsinn ist, aber sie glaubt daran. Und da sie nicht in der Lage ist, auch nur zehn Dollar länger
als fünf Minuten in der Tasche zu behalten, soll ich das Ganze bezahlen. Dreitausend.«
»Du sollst deiner Mutter dreitausend Dollar geben, weil sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hat und jetzt in ein Spa fahren will?«
»Wenn sie eine Operation bräuchte, würde ich sie dann krepieren lassen?« Beim Versuch, die Angriffstaktik ihrer Mutter zu beschreiben, wirbelte Mac mit den Armen durch die Luft. »Nein, nein, nein. Das Argument hat sie diesmal nicht gebracht. Diesmal war es ›obdachlos auf der Straße sitzen‹. Sie hat eine ganze Sammlung davon. Vielleicht hat sie auch beide erwähnt, es verschwamm alles ineinander. Also, ja, ich soll dafür bezahlen. Ich korrigiere, ich bezahle dafür, weil sie mir so lange die Ohren volljammert, bis ich ja sage. Und daher also der Wein, weil es mich anekelt und wütend macht, dass ich jedes Mal nachgebe.«
»Es geht mich ja nichts an, aber wenn du immer Nein sagen würdest, müsste sie dann nicht irgendwann aufhören? Wenn du immer Ja sagst, warum sollte sie es dann lassen?«
»Ich weiß .« Mac schlug ihm vor die Brust. »Natürlich weiß ich das, aber sie lässt nicht locker, und ich will einfach nur, dass sie verschwindet. Ich denke immer, warum heiratet sie nicht einfach wieder - vielleicht ist vier ja ihre Glückszahl - und zieht weg? Richtig weit weg, zum Beispiel nach Burma. Und verschwindet endgültig, wie mein Vater. Taucht nur ab und zu wieder auf. Vielleicht lernt sie ja in diesem Spa einen Typen kennen, während sie am Pool sitzt und Karottensaft trinkt oder was auch immer. Vielleicht verliebt sie sich - was bei ihr allerdings so schnell geht wie Schuhe kaufen. Nein, noch schneller. Sich verlieben«, fasste Mac ihre Wünsche zusammen, »nach Burma ziehen und mich in Ruhe lassen.«
Seufzend hob sie das Gesicht. Ihr fiel auf, dass sie die Kälte nun gar nicht mehr so sehr spürte. Und das dichter werdende Schneetreiben war schön und friedlich. Darin herumzulaufen war, wie sie zugeben musste, eine bessere Idee als sich zu betrinken. »Du bist ein Retter,
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