Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
war unverschämt und gemein. Er hat gesagt, ich wäre egoistisch . Und zu sentimental und, ach, noch andere schreckliche Sachen. Was blieb mir da anderes übrig, als mit ihm Schluss zu machen? Er war nicht der, für den ich ihn gehalten habe.«
»Hm. Hat für Eloisa die Schule schon wieder begonnen?«, fragte Mac in der Hoffnung, das Gespräch auf ihre Halbschwester lenken zu können.
»Gestern. Sie hat mich in meinem Zustand einfach hier sitzenlassen, obwohl ich morgens kaum aufstehen kann. Ich habe zwei Töchter. Ich war immer für sie da, und keine von ihnen gibt sich ein bisschen Mühe, mir zu helfen, wenn ich fix und fertig bin.«
Da es in ihrem Kopf schon zu pochen begann, beugte Mac sich vor, um ihn ganz leicht gegen die Tischplatte zu schlagen. »Das neue Halbjahr beginnt. Sie muss zurück. Vielleicht wird Milton …«
»Martin.«
»Richtig. Vielleicht entschuldigt er sich ja. Dann …«
»Es ist aus. Es gibt kein Zurück. Einem Mann, der sich mir gegenüber so schäbig verhalten hat, kann ich nicht verzeihen. Nein, ich muss darüber hinwegkommen, mich selbst wiederfinden. Ich brauche etwas Zeit ganz für mich, etwas Ruhe, einen Ort, an dem ich von dieser schrecklichen Situation entgiften kann. Ich habe eine Woche in einem Spa in Florida gebucht. Das ist genau das, was ich jetzt brauche. Nur weg hier, raus aus dieser fürchterlichen Kälte, weg von den Erinnerungen und dem Schmerz. Ich brauche dreitausend Dollar.«
»Drei … Mama, du kannst nicht von mir verlangen, dass ich drei Mille ausspucke, nur damit du dir in Florida Gesichtsbehandlungen machen lassen kannst, weil du sauer auf Marvin bist.«
»Martin, verdammt. Und es ist das mindeste, was du tun kannst. Wenn ich eine medizinische Behandlung bräuchte, würdest du dann bei der Bezahlung der Klinik knausern? Ich muss da hin. Es ist schon gebucht.«
»Hat Omi dir nicht letzten Monat Geld geschickt? Ein vorzeitiges Weihnachts …«
»Ich hatte Ausgaben. Ich habe diesem schrecklichen Kerl
zu Weihnachten eine TAG Heuer-Uhr gekauft, ein Modell mit begrenzter Auflage. Woher sollte ich wissen, dass er sich in ein Ungeheuer verwandeln würde?«
Sie begann zu weinen.
»Du solltest sie von ihm zurückverlangen. Oder …«
»So stillos würde ich nie sein. Ich will weder ihn noch die verdammte Uhr. Ich will weg von hier.«
»Schön. Dann fahr irgendwohin, wo du es dir leisten kannst, oder …«
»Ich brauche das Spa. Natürlich bin ich nach den ganzen Ausgaben für die Feiertage völlig blank, und ich brauche deine Hilfe. Dein Geschäft läuft sehr gut, wie du mir doch immer so gern erzählst. Ich brauche dreitausend Dollar, Mackensie.«
»So wie du letzten Sommer die zweitausend gebraucht hast, damit du mit El eine Woche am Strand verbringen konntest? Und …«
Linda brach wieder in Tränen aus. Dieses Mal schlug Mac nicht mit dem Kopf auf die Schreibtischplatte, sondern ließ ihn einfach darauf liegen.
»Du willst mir nicht helfen? Du willst deiner eigenen Mutter nicht helfen? Ich glaube, wenn sie mich auf die Straße setzen würden, würdest du einfach wegschauen. Leb du nur dein Leben weiter, während meines zerstört ist. Wie kannst du nur so egoistisch sein?«
»Morgen früh überweise ich dir das Geld aufs Konto. Gute Reise«, sagte Mac und legte auf.
Sie erhob sich, ging in die Küche und holte eine Flasche Wein heraus.
Sie brauchte einen Drink.
Carter schwirrte der Kopf von fast zwei Stunden voller
Tüll, Rosen, Frisuren und Gästelisten, und von dem Kaffee und den Keksen (verdammt guten Keksen) war er völlig überdreht, als er zurück zu seinem Wagen ging. Er hatte näher an Macs Studio als am Haupthaus geparkt. Deshalb war er gebeten worden, ihr ein Päckchen vorbeizubringen, das versehentlich im Haupthaus abgeliefert worden war.
Während er es unter den Arm klemmte, wirbelten die ersten feinen Schneeflocken herab. Er musste nach Hause, dachte er. Er hatte noch eine Stunde vorzubereiten und einen unangekündigten Test für Ende der Woche auszuarbeiten.
Er sehnte sich nach seinen Büchern und nach Stille. Dieser Nachmittag voller Östrogene, Zucker und Koffein hatte ihn erledigt. Außerdem schmerzte sein Kopf wieder.
Durch das Schneetreiben und den Schatten des Hauses war es draußen so dunkel, dass die Laternen aufleuchteten, die den Weg säumten. Doch Mackensies Studio war unbeleuchtet.
Vielleicht war sie fortgegangen, überlegte er, oder sie machte ein Nickerchen. Oder sie lief wieder halbnackt herum. Er dachte daran,
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