Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
gewünschte Haltung ein. »Magst du die Kunden, die immer wiederkommen, auch so gern? Wie wir all diese bedeutenden Momente in ihrem Leben mitbekommen.«
»Ja, klasse. Das Licht ist gut, glaube ich. Jedenfalls für die Standardbilder.«
»Was hast du mit den Blütenblättern vor?«
»Die sind für später, für das eigentliche Bild - wenn ich Rosa überredet habe, sich so ziemlich auszuziehen.«
»Rosa?« Emma verdrehte lachend die Augen. »Na dann viel Glück.«
»Du kennst sie, oder? Ich meine, du kanntest sie schon, bevor sie unsere Kundin wurde. Der Auftrag für die Hochzeit kam durch dich zustande. Ist sie nicht deine Cousine um drei Ecken oder so was?«
»Die Enkelin der angeheirateten Cousine des Onkels meiner Mutter. Glaube ich. Aber, ja, ich kenne sie. Ich kenne jeden, und jeder kennt mich.«
Das konnte ein Glücksfall sein, überlegte Mac. »Kannst du noch ein bisschen hierbleiben? Du könntest mithelfen, dass sie lockerer wird.«
»Etwas Zeit kann ich dir opfern«, entschied Emma nach einem Blick auf ihre Armbanduhr. »Vor allem, weil es mich brennend interessiert, wie du sie dazu bringen willst, sich auszuziehen.«
»Verrate davon bloß noch nichts«, sagte Mac rasch, als sie das Klopfen an der Tür vernahm. »Ich muss sie langsam dazu hinführen.«
Mann, was für Formen! - Das war Macs erster Eindruck beim Öffnen der Tür. Während sie Rosa ins Haus zog, überschlugen sich in ihrem Kopf die Gedanken, wie sie diese Kurven ausnutzen, ins rechte Licht rücken, unterstreichen konnte.
Emma dabeizuhaben erwies sich als großes Plus - bei niemandem tauten die Leute schneller auf als bei Emmaline.
»Oh, Rosa, lass dich anschauen!« Emma breitete die
Arme aus, um Rosa warm und herzlich zu empfangen. »Du siehst fantastisch aus!«
Rosa lachte auf und schüttelte den Kopf, während Mac ihr den Mantel abnahm. »Ich bin ein Koloss.«
»Fantastisch. Oh, ich wette, du kannst es kaum erwarten. Setzen wir uns kurz. Habt ihr schon einen Namen ausgesucht?«
»Wir denken immer, wir hätten uns entschieden, und dann überlegen wir es uns wieder anders.« Rosa legte die Hand auf ihren Bauchberg und sank mit einem kleinen Schnaufen in einen Sessel. »Aktuell sind wir bei Catherine Grace für ein Mädchen und Lucas Anthony für einen Jungen.«
»Wunderschön.«
»Ihr wisst noch nicht, was es wird?«, fragte Mac.
»Nach einigen Diskussionen haben wir uns darauf geeinigt, dass wir es nicht wissen wollen.«
»Ich liebe Überraschungen, du auch? Und wie aufregend, dass Mac dich jetzt fotografiert.«
»Meine Schwester hat mich dazu überredet. Wahrscheinlich finde ich es irgendwann einmal toll, zurückzublicken und mir anzuschauen, wie es war, als ich aussah, als hätte ich einen Heißluftballon verschluckt.«
»Du bist schön«, sagte Mac schlicht. »Ich werde es dir zeigen. Stell dich doch einfach mal hierher, damit ich ein paar Probeaufnahmen machen kann. Möchtest du zuerst etwas trinken? Wasser? Tee?«
Rosa holte eine Flasche Wasser aus ihrer Handtasche. »Ich saufe wie ein Kamel und pinkele wie ein Elefant.«
»Das Bad ist gleich da drüben, wann immer du es brauchst. Und wenn du eine Pause möchtest, sag Bescheid.«
»Okay.« Rosa hievte sich aus dem Sessel hoch. »Sitzt meine Frisur? Und meine Kleider? Alles gut?«
Sie hatte ihr dunkles Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden - sehr ordentlich. Mac hatte vor, das zu verändern. Dazu trug Rosa eine schlichte schwarze Hose und einen hellblauen Pullover, der über dem Bauchberg spannte. So würden sie beginnen, dachte Mac.
»Alles bestens. Nur Probeaufnahmen. Siehst du das Klebeband dort auf dem Boden? Stell dich auf das X.«
»Ich kann nicht einmal meine Füße sehen.« Dennoch ging Rosa zu der Markierung und stellte sich stocksteif hin, während Mac den Belichtungsmesser kontrollierte.
»Dreh dich zur Seite, Kopf zu mir. Kinn ein bisschen hoch, nicht so viel. Ja, leg die Hände auf das Baby.« Mac warf Emma einen Blick zu.
Diese verstand den Wink und erhob sich, um sich hinter Mac zu stellen. »Habt ihr das Kinderzimmer schon eingerichtet?«
Emma verwickelte Rosa in ein Gespräch, brachte sie zum Lachen, und Mac knipste das erste Polaroid-Foto. Sie rieb es an ihrem Oberschenkel, um die Entwicklungszeit zu beschleunigen, öffnete es dann und ging zu Rosa hinüber. »Siehst du? Du bist schön.«
Rosa nahm den Abzug entgegen und starrte darauf. »Ich bin vielleicht ein Koloss, aber ich sehe echt glücklich aus. Das ist wirklich hübsch,
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