Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
Grade.
»Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.«
Zuerst machten sie Jagd auf einen freien Tisch, und Mac betrachtete es als gutes Omen, als sie eine kleine Bank ergatterten, auf die sie sich zusammen zwängen konnten.
»Beobachtet die Gattung«, sagte Mac. »Das ist mein oberster Grundsatz. Beobachtet das Federkleid und die Rituale, bevor ihr versucht, warm zu werden.«
»Unfug. Ich hole uns was zu trinken. Bleiben wir bei Champagner?«, wollte Emma wissen.
»Hol eine Flasche«, entschied Parker. Laurel verdrehte die Augen, als Emma sich aus der Bank schlängelte und auf die nächstgelegene Bar zusteuerte. »Du weißt genau, dass sie ein Dutzend Mal angemacht wird, bevor sie auch nur etwas bestellt, und dass sie sich verpflichtet fühlt, sich ausgiebig mit den Jungs zu unterhalten, die scharf auf sie sind. Bis sie zurückkommt, sind wir alle verdurstet. Parker, du solltest gehen, und zieh dein unsichtbares Finger-weg-Cape an, bis wir alle versorgt sind.«
»Lass ihr erst ein bisschen Zeit. Wie steht’s mit deiner Angst, Mac?«
»Wird weniger. Den unbestreitbar schnuckeligen Dr. Maguire kann ich mir an einem Ort wie diesem nicht einmal vorstellen, ihr etwa? Bei einer Dichterlesung, klar, aber nicht hier.«
»Na hör mal, das sind reine Vermutungen und Schlussfolgerungen auf Grund seines Berufs. Es ist, als würdest du sagen, ich bin Bäcker, also muss ich aussehen wie das Knusprig-und-Frisch-Männchen bei den Simpsons.«
»Ja, ja, ich weiß, aber es hilft mir. Ich will nichts mit ihm anfangen.«
»Weil er einen Doktortitel hat?« »Ja, und tolle Augen. Die haben ein ganz weiches Blau und sehen total sexy aus, wenn er seine Brille trägt. Dann ist da noch der unerwartete Kussfaktor, der mich glatt vergessen lassen könnte, dass wir nicht zueinander passen. Außerdem könnte alles, was über eine sehr lose Freundschaft hinausgeht, mit ihm nur eine ernsthafte Beziehung sein. Wie würde ich denn damit umgehen? Und er hat mir in den Mantel geholfen, schon zweimal.«
»Großer Gott!« Parkers Augen weiteten sich vor Entsetzen. »Du musst das Ganze im Keim ersticken, schnell und endgültig. Jetzt begreife ich das alles erst. Jeder Mann, der so etwas tun würde, ist … Mir fehlen die Worte.«
»Ach, halt den Mund. Ich will tanzen. Laurel tanzt jetzt mit mir, Parker hängt sich derweil ihr Finger-weg-Cape um und rettet unseren Champagner - und rettet Emma vor ihrer Anziehungskraft.«
»Offenbar ist es jetzt Zeit, dass wir uns akklimatisieren«, sagte Laurel, als Mac sie hochzog und zur Tanzfläche zerrte.
Sie tanzte - mit ihren Freundinnen, mit Männern, die sie aufforderten oder die sie aufforderte. Sie trank noch mehr Champagner. In der silbernen und roten Damentoilette massierte sie sich die wunden Füße, während Emma sich dem Heer der Frauen vor dem Spiegel anschloss.
»Wie viele Telefonnummern hast du schon gesammelt?«
Emma trug sorgfältig frisches Lipgloss auf. »Hab sie nicht gezählt.«
»Ungefähr?«
»So zehn, schätze ich.«
»Und wie willst du sie später auseinanderhalten?«
»Das ist eine Begabung.« Emma warf ihr einen Blick zu. »Du hast auch einen am Haken, habe ich gesehen. Den Typen im grauen Hemd. Er tanzt ziemlich gut.«
»Mitch. Gewandter Tänzer, super Lächeln. Scheint mir kein Arschloch zu sein.«
»Na bitte.«
»Ich sollte seinetwegen Schmetterlinge im Bauch spüren«, überlegte Mac. »Aber da sind keine. Vielleicht sind meine Schmetterlinge entflogen. Das wäre echt unfair.«
»Vielleicht kommen wegen Mitch keine, weil du schon wegen Carter welche spürst.«
»Du kriegst doch auch wegen mehr als einem Typen Schmetterlinge im Bauch.«
»Ja, ja, schon. Aber ich bin ich, und du bist du. Ich denke mir, die Männer sind dazu da, mich Schmetterlinge im Bauch spüren zu lassen, und wenn ich das Gleiche für sie tun kann, sind alle zufrieden. Du nimmst das alles viel ernster.«
»Ich nehme es nicht ernst. Du bist gemein. Ich gehe jetzt da raus und tanze nochmal mit Mitch, ganz offen für die Schmetterlinge. Und dann nimmst du das zurück, Emmaline. Und zwar vollständig.«
Es funktionierte nicht. Dabei hätte es funktionieren müssen, dachte Mac, als sie sich nach einem weiteren Tanz mit Mitch an der Bar niederließ. Der Mann sah super aus, hatte Humor, war gut gebaut und hatte einen interessanten Job als Reisejournalist, ohne sie jedoch mit unzähligen Geschichten von seinen Abenteuern zu Tode zu langweilen.
Er wurde auch weder sauer noch zudringlich, als sie seinen
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